Neue Parteichefin: Fischer will SPD zu alter Stärke führen

14. April 2018
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Tina Fischer ist neue Chefin des SPD – Unterbezirks Dahme – Spreewald. 57 der 69 Delegierten aus allen Ortsvereinen des Landkreises votierten auf dem heutigen SPD Parteitag für Fischer. Rund 17 Prozent der Delegierten verweigerten ihr allerdings die Ja – Stimme. Ein Gegenkandidat gab es nicht.

In einer knapp 25 minütigen Rede bewarb sich Fischer bei den Delegierten. Sie blickte auf das SPD Wahl – Desaster des Jahres 2017 zurück und konstatierte: „Wir haben richtig eins auf die Mütze bekommen.“ Fischer warb für die Erneuerung im SPD – Unterbezirk. Man könne nicht alles beim Alten belassen und hoffen, dass sich etwas ändere. Welche konkreten Korrekturen Fischer plant, ließ sie jedoch im Dunkeln.

Tina Fischer blies zum Neuanfang in der Dahme - Spreewald SPD. (Foto: Screenshot Liveübertragung SPD Dahme - Spreewald)
Tina Fischer blies zum Neuanfang in der Dahme – Spreewald SPD. (Foto: Screenshot Liveübertragung SPD Dahme – Spreewald)

„Die Region schöner machen, dass sich die Menschen hier wohl fühlen. Jetzt und auch in Zukunft. Dazu habe ich Lust und ich hoffe ihr auch.“, sagte Fischer zur Motivation für ihre Kandidatur.

Mit Blick auf die Kommunalwahl 2018 konstatierte Fischer: „Mir ist nicht bange.“ Die Wahl werde kein Selbstläufer sein. Es sei ein enormer Kraftakt aller rund 400 ehrenamtlich tätigen SPD Mitglieder im Landkreis nötig.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke verwies zuvor in einer Grundsatzrede auf eine glänzende Bilanz in der Sozialpolitik. Es sei die „erfolgreichste Zeit in der Geschichte des Landes Brandenburg.“ Allein mit 63 Millionen Euro werden junge Familien, wegen der Kita – Beitragsfreiheit im letzten Jahr, entlastet.

An die Adresse der CDU verteilte Fischer angesichts vieler AfD – Hass Parolen einen Rüffel: „Die CDU will mit AfD – Funktionären reden. Ich finde es falsch, wenn sie zwischen Wählern und Funktionären unterscheidet.“

Ludwig Scheetz, SPD – Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung Königs Wusterhausen, führte in der Aussprache die gesunkene Popularität seiner Partei auf Defizite in der Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit der Genossen zurück. „So kann es nicht weitergehen!“, warnte Scheetz.

Swantje Rosenboom – Lehmann aus Zeuthen verwies auf Gründe für die Unzufriedenheit der Menschen: „Der Landkreis Dahme – Spreewald hat das zweit schlechteste Lohnniveau bei eigenen Arbeitsplätzen in ganz Brandenburg. Die Menschen verdienen schlecht und finden keinen bezahlbaren Wohnraum. Das sollte uns zum Nachdenken veranlassen.“

Schlechte Infrastruktur, Kita Wartelisten, steigende Kita – Gebühren auf der einen Seite und nicht steigende Löhne auf der anderen Seite, führen zu einer Schere im Sozialgefüge, so Rosenboom – Lehmann. Deshalb ihre Forderung: „Die SPD muss Mut zur Lösung wichtiger Themen haben.“

Die Aufbruchsstimmung der Delegierten und ihrer neuen Chefin auf dem Parteitag war nicht zu überhören. Jetzt kommt der schwierigere Teil: Ihren Worten müssen Taten folgen!

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