„Das wird ja so groß wie das Europacenter am Kurfürstendamm!” war die erste Reaktion von Schulzendorfs CDU Chef Joachim Kolberg auf die Präsentation von Bürgermeister Dr. Burmeister, der den Gemeindevertretern jüngst die Pläne der Investorengruppe Dolce für das künftige Schlosshotel vorstellte. Denn die plant im Altdorf, Schulzendorfer.de berichtete bereits darüber, auf dem Gelände des Schlosses ein Hotel mit 250 Betten zu errichten.
Nicht nur Tagungsräume und ein großer Wellnessbereich werden entstehen, sondern auch eine Eventscheune, die irgendwo in Deutschland abgebaut und in Schulzendorf wieder aufgebaut wird. „In der könnte dann auch einmal das Musikantenstadl sein zu Hause finden.”, sagte Bürgermeister Dr. Burmeister.
Auch ein Ballsaal, der durch einen unterirdischen Gang sogar mit der Hotelküche verbunden sein wird, um so die Versorgung mit warmen Speisen zu garantieren, soll gebaut werden.
Das Gutsverwalterhaus und auch die alte Feuerwehr werden nach dem Willen der brandenburgischen Denkmalschützer im Betreiberkonzept weiter genutzt werden und somit ihre Funktion erhalten.
Kritisch dagegen sahen die Denkmalschützer den Standort der Parkplätze für die Angestellten des Hotels. Doch hier will Bürgermeister Dr. Burmeister den Investoren entgegen kommen und die benötigen Flächen auf dem ohnehin geplanten Parkplatz für die Patronatskirche zur Verfügung stellen.
Die Planungsarbeiten der Lübecker Architekten laufen auf Hochtouren. Die werden in Kürze Kontakt zur Schulzendorfer Gemeinde aufnehmen um die Möglichkeiten des Bauens auszuloten. Dr. Burmeister plädierte im Interesse der Realisierung des Gesamtprojektes für eine möglichst einfache Variante des Baugenehmigungsverfahrens. So soll geprüft werden, ob das Schlosshotel ohne einen langwierigen Bebauungsplan, sondern vielmehr nach § 35 des Baugesetzbuches errichtet werden kann.
Joachim Kolberg äußerte Bedenken, dass die vorhandene Infrastruktur für ein derartiges Projekt ausreichend ist. „Ich wage mir nicht vorzustellen wie es im Altdorf verkehrstechnisch zu geht, wenn sich 200 Pkw’s und Busse durch das Straßennadelöhr bei der Firma GABAU zwängen.”, so Kolberg.
SPD – Fraktionschef Hans – Georg Bäumer wollte Fakten aus dem Wirtschaftlichkeitskonzept der künftigen Betreiber erfahren: „Ich möchte nicht das ein Hotel mit 250 Betten gebaut wird, das später eine Ruine ist.”
Angesichts der Entwicklung rund um den künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International werden sich die Investoren wohl kaum in Sachen der Gewinnträchtigkeit des Projekts in die Karten schauen lassen. Schließlich benötigen sie keine Zustimmung der Schulzendorfer Gemeindevertretung für ihr Vorhaben. Sie sind lediglich an die baurechtlichen Bestimmungen gebunden.
„Ich freue mich sehr, dass das Schloss aus seinem Dornröschenschlaf erwachen könnte. Ich werbe dafür, dass in Schulzendorf solch ein Projekt verwirklicht werden kann. Schulzendorf wird dadurch zu einer guten Adresse werden. Es entstehen Arbeitsplätze im Ort und einiges an Infrastruktur wird sich entwickeln.”, so umriss Bürgermeister Dr. Burmeister die Perspektive des Projekts für die Schulzendorfer.
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