Ende April beschloss die Schulzendorfer Gemeindevertretung, dass die Kita Freche Spatzen zum Jahresende geschlossen und spätestens nach sechs Monaten abgerissen wird. Nun sind die Frechen Spatzen auf der Suche nach einem neuen Nest, wo sie pünktlich ab August einfliegen können.
Eigentlich sollte sie ein Leichtes sein! Erst im vergangenen Jahr wurde die Kita Hollerbusch für 1,3 Millionen Euro völlig auf den Kopf gestellt und modernisiert. Derzeit ist die Kita nicht ausgelastet. Zwar bestehen nach Ansicht der Unfallkasse Brandenburg noch „erhebliche Probleme mit der Raumakustik“, die dazu führen, dass die Kinder oder die Erzieher im Gespräch untereinander immer lauter werden, doch die sollen demnächst behoben werden.
Allerdings scheuen sich einige Eltern, dass ihre Spatzen in der Kita in der Herweghstraße landen. Der Grund: Sie begegnen dem offenen Konzept der Kita mit großer Skepsis! Denn das Erziehungskonzept sieht keine festen Gruppenstrukturen mehr vor. Jedes Kind, ob groß oder klein, kann sich seine Beschäftigung und seine Spielpartner selber aussuchen. Die Kinder können zwischen verschiedenen offenen Themenräume wählen.
Die Meinungen zu dem Konzept gehen auseinander. Kritiker sind der Auffassung, dass vor allem die Kleinkinder bis drei Jahre große Probleme damit haben, es fehlt ihnen die Geborgenheit in
dem beschränkten Kreis der Gruppe. Die „Kleinsten gehen unter.“ meint eine Mutti der Kita Freche Spatzen zum Schulzendorfer.
Von einer Pädagogin der Schulzendorfer Grundschule war sogar zu hören, dass von den 2011 eingeschulten Kindern jene aus der Kita Hollerbusch anderen Erstklässlern in der Entwicklung hinterherhinken.
Das Konzept der Kita wurde auch unter Gemeindevertretern bei seiner Vorstellung 2011 kontrovers debattiert. „Es wirft bei mir mehr Fragen als Antworten auf!“, konstatierte damals Winnifred Tauche (Die Linke), Chefin des Schulzendorfer Sozialausschusses.
Selbst unter den Erziehern der Kita herrscht zu diesem Konzept keine Einigkeit. Eine Pädagogin, die dieses Erziehungsprogramm offen kritisierte, verließ sogar die Einrichtung. Gerüchten zufolge wurde sie wegen ihrer Kritik aus der Kita „gemobbt“.
Am liebsten wäre vielen Eltern, dass ihre Frechen Spatzen in die Kita Löwenzahn einfliegen. Doch einige Elternvertreter aus dem Uhlandring runzeln angesichts dieser Wünsche mit der Stirn. Die Kita Löwenzahn würde an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und damit könnte ihr Erziehungskonzept ins Wanken geraten, lauten die Sorgen. Freche Spatzen bis drei Jahre sollen in die Kita Hollerbusch “umgesiedelt” werden, so lauten jedenfalls die Gedanken einiger Eltern der Kita Löwenzahn.
Unterdessen hat Schulzendorfs stellvertretender Bürgermeister Alexander Reech verlauten lassen, dass Gruppen und Erzieher der Frechen Spatzen bei einem Umzug in andere Einrichtungen in der bisherigen Konstellation nicht mehr zusammenbleiben werden. Außerdem kündigte er an, dass Kinder aus den Nachbargemeinden künftig nicht mehr bei Anträgen zur Aufnahme in Schulzendorfer Kindertagesstätten berücksichtigt werden.
In wenigen Wochen wird man sehen wohin die Frechen Spatzen geflogen sind.
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das ist nicht recherchiert. bevor elterns meinungen ungeprüft übernommen werden, sollte sich der autor auch mal selbst ein bild machen. ich meine damit speziell die aussage, dass die krippenkinder im hollerbusch auch im offenen konzept arbeiten – mit den größeren zusammen. das ist schlicht und einfach falsch – schon aufgrund der räumlichen aufteilung (etagen). die krippe hat “echte” gruppenräume und die arbeit erfolgt weitestgehend unabhängig von den größeren.
Zitat “Von einer Pädagogin der Schulzendorfer Grundschule war sogar zu hören, dass von den 2011 eingeschulten Kindern jene aus der Kita Hollerbusch anderen Erstklässlern in der Entwicklung hinterherhinken.” entwicklung?? ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass eine derart undifferenziert vorgetragene Bemerkung von einer aktiven pädagogin zu hören ist. wenn doch, dann ist ganz klar der beruf verfehlt.
ein bisschen weniger polemik und dafür faktenbasierte sachlichkeit würde dieser webseite gut tun – in fast allen bereichen!
ein “papa hollerbusch”