Wildau. Der frühere Chef des Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (WiWO), Frank Kerber, hat sich in einem jahrelangen Rechtsstreit gegen die Berichterstattung von B.Z. und Bild erfolgreich gewehrt.
Beide Blätter hatten am 28. April 2020 einen Bericht unter dem Titel, „Hat der gefeuerte WiWO-Chef heimlich Akten geschreddert?”, veröffentlicht.
Dem Durchschnittsleser wurde darin suggeriert, dass Kerber an einem Wochenende unter Verletzung des gegen ihn verhängten Hausverbots widerrechtlich Dokumente vernichtet haben soll. Kerber wehrte sich gegen die Verdachtsberichterstattung vor dem Landgericht Berlin, das ihm recht gab.
B.Z. und Bild gingen in die Berufung. Nun hat das Kammergericht die getroffene Entscheidung bestätigt. Dem in den Berichten geäußerten Verdacht fehlt es am Mindestbestand an Beweistatsachen, die für den Wahrheitsgehalt der Informationen sprechen, urteilte das Kammergericht. Zudem seien die Beiträge vorverurteilend, weil sie den Eindruck erweckten, Kerber wäre wegen der gegen ihn vorgeworfenen strafbaren Handlungen bereits überführt.
Die Verdachts Berichterstattung sei deshalb nicht zulässig. B.Z. und Bild mussten die Beiträge löschen.
Sämtliche strafrechtlichen Ermittlungen in der Angelegenheit gegen den Ex-WiWO-Chef liefen letztlich ins Leere.
Frank Kerber zum Ende des Rechtsstreits: „Damals ist gegen mich eine Kampagne losgetreten worden, um mich als Hauptbelastungszeuge gegen die ehemalige Bürgermeisterin Angela Homuth öffentlich zu diskreditieren. Das nunmehr rechtskräftige Urteil des Kammergerichtes ist in seiner Klarheit unmissverständlich. Eine gute Gelegenheit für die heutigen Verantwortlichen, sich die Dinge noch einmal genauer anzuschauen.“
Was da wider besseren Wissens kolportiert wurde wirft genau das Licht auf den Parteienklüngel, für den “die am Futtertrog” dann auch von den Wählern abgestraft wurden.
Die Dreistigkeit mit der das geschah, sollte eigentlich sprachlos machen.
Angesichts des Compliance-Fingerspitzengefühls und “Glück” beim Verfahrensausgang in Lübben ggn. Zahlung überrascht es aber leider weniger.
Manche glauben mit allem durchzukommen.
Das muss auch beim SKW Konsequenzen haben – ein weiter so geht einfach nicht. Das Ansehen der Parteien hat hierdurch auf Gemeindeebene massiv gelitten.
Die Stimmen die (ob direkt oder indirekt) am Tropf hängen sollten bei einer ehrlichen Bestandsaufnahme keine Rolle spielen.