Schulzendorf. Am 8. Oktober beschloss eine Mehrheit im Gemeinderat, der Grundschule in der Illgenstraße den Namen „Malvenschule“ zu geben.
Die Fraktion Gemeinsam für Schulzendorf (GfS) hatte zuvor im Sozialausschuss Zweifel am neuen Namen angemeldet, denn ihrer Ansicht nach besitze die Grundschule einen. In der Sporthalle hängt eine Urkunde des Brandenburger Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport aus dem Jahr 2009, mit der die Grundschule „H.-Fink“ (gemeint ist Hermann Fink – die Red.) Schulzendorf für ihre erfolgreiche Teilnahme am Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ geehrt wurde.
Es gibt keinen Beschluss, den Namen Hermann Fink auszustreichen.
Recherchen des Schulzendorfer zufolge, wurde 1979 entschieden, die Schule nach Hermann Fink zu benennen. Fink war früher Mitglied der KPD und saß im KZ Oranienburg. Als im Mai 1945 alle verblieben Männer Schulzendorfs zum Volkssturm gerufen wurden, war Fink einer derjenigen, die Überzeugungsarbeit für eine Kapitulation leisteten, um die endgültige Zerstörung Schulzendorfs zu verhindern. Am 9. September 1945 wurde Fink von der Roten Armee als Bürgermeister eingesetzt und später von den Schulzendorfern gewählt.
2009 wird die Grundschule “H.Fink” vom Bildungsministerium ausgezeichnet.
Nach dem Umbau der Schule beschloss die Gemeindevertretung 2006, ihr einen neuen Namen zu geben. Aus Dokumenten geht hervor, dass auch der Name „Vier Malven Schule“ zur Auswahl stand. Am 4. April 2007 konnte sich die Gemeindevertretung auf keinen Namen verständigen. Mehrheitlich entschloss man sich, die Entscheidung zu vertagen.
Wie aus der Begründung des Beschlusses vom 8.Oktober erkennbar ist, ging das Rathaus davon aus, dass die Schule keinen Namen hat.
Hermann Fink, der erste Bürgermeister der Gemeinde Schulzendorf
Für uns Kinder war die Schulzendorfer Schule immer die Hermann Fink Oberschule…
(War so in der Zeit von 1975 .. 1985.)
Es gab ja viele Schulen wo irgendein Arbeiterführer für den Namen ausgewählt wurde, der mit dem Ort überhaupt nichts zu tun hatte, wie z.B. die Lenin EOS in Königs Wusterhausen.
Hier ist die Sache eine ganz andere, jemand der sich hier vor Ort für den Ort eingesetzt hat ist Namensgeber geworden.
Auch wenn die DDR-Geschichte überall ausgerottet werden soll gibt es an dieser Stelle überhaupt keinen Grund dafür.
Im Gegenteil!
Es sollte genau so bleiben wie es ist, aus gutem Grund!
2009 ist auch ein wenig nach der Wende Etti.
Ich habe jetzt meine Schulzendorfer Zeugnisse rausgesucht. Da steht auf den Stempeln nur „Polytechnische Oberschule Schulzendorf“.
Da haben mich meine Erinnerungen doch nicht getäuscht.
Es gibt ein Einschulungsfoto meiner Tochter aus dem Jahr 1986.
Manch einer hat bestimmt auch noch Zeugnisse aus dieser Zeit.
Damit ist doch das Problem gelöst!