Im Zeichen der 4

16. September 2014
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Königs Wusterhausen Mit zwei außergewöhnlichen Konzerten gingen die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen am vergangenen Wochenende in die nächste Runde.

Am Sonnabend gaben Cristina Marton und Aglaia Bätzner vor fast ausverkauftem Hause ein brillantes Klavierkonzert. Die beiden charmanten Pianistinnen spielten in absoluter Harmonie die Vielfalt ihrer Stücke mit Präzision und einer unübertroffenen Ausdrucksstärke.

Sei es in Felix Mendelssohn-Bartholdys „Sommernachtstraum“ die Mystik oder die kraftvollen Passagen in Schuberts „Lebensstürmen“. Beeindruckend war zu hören, wie sie einerseits von dem tosenden, mitreißenden Lebensstrudel  eingenommen werden um anschließend wieder in einer zarten und sensiblen Passage zu münden.

Vierhändig am Klavier: Cristina Marton und Aglaia Bätzner Foto: Norbert Vogel.

Vierhändig am Klavier: Cristina Marton und Aglaia Bätzner Foto: Norbert Vogel.

Wie ein Paukenschlag endete dieser meisterhafte Klavierabend mit einer Auswahl an „Ungarischen Tänzen“ von Johannes Brahms. „Man möchte aufspringen und tanzen“, beschrieb eine Konzertbesucherin das imposante und mitreißende Klavierspiel von Marton und Bätzner.

Unter dem Zeichen der „4“ stand auch der Konzertabend mit dem Hába-Quartett am Sonntag. Äußerst elegant eröffneten Sha Katsouris, Violine, Hovhannes Mokatsian, Violine, Peter Zelienka, Viola und Arnold Ilg, Violoncello den Konzertabend mit dem Streichquartett Nr. 15 a-Moll von Ludwig van Beethoven. Nicht selten münden hierbei unisono vorgetragene Abschnitte in einem klangvoll harmonischen Zusammenspiel aller vier Instrumente – vom Hába-Quartett meisterhaft und präzise vorgetragen.

Beethovens Sonate zeichnet sich ferner durch Diskontinuität, Kontraste und Stimmungswechsel aus, die das Hába-Quartett versiert präsentierte. Ihre Leistungen übertrafen die vier Musiker jedoch mit dem Streichquartett d-moll „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert.

Hába-Quartett:  Das Hába-Quartett begeistert seine Zuhörer auf den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen Foto: Norbert Vogel

Das Hába-Quartett begeistert seine Zuhörer auf den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen Foto: Norbert Vogel

Ein herausragende Leistung, wie leidenschaftlich und einfühlsam die Vier die vielen Überraschungsmomente und unerwarteten Entwicklungen des Themas wiedergaben: Ob in den getragenen, langsamen Passagen oder in den rasanten, impulsiven – das Quartett schaffte ein ungeheures, raumfüllendes Klangvolumen, das die Zuschauer im Kavalierhaus bis zur letzten Minute in Atem hielt.

Auf einen Musikabend ganz anderer Art dürfen sich die Gäste der Schlosskonzerte freuen, wenn am Samstag, dem 20. September 2014, wiederum in der Kreuzkirche das Vokalensemble „Singer Pur“ auftritt.

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