Herweghstraße: Hier soll eine neue Kita entstehen

11. August 2019
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Das ist kein Geheimnis: Die Entwicklung der Infrastruktur in Schulzendorf lahmt dem rasenden Bautempo im Wohngebiet Ritterschlag/Ritterfleck hinterher. 420 Wohneinheiten entstehen dort, die ersten Bewohner sind bereits eingezogen.

Das Rathaus hat nun entdeckt, dass akuter Handlungsbedarf bei der Schaffung von Kita Plätzen besteht. Es hat offenbar lange Zeit die Lage falsch eingeschätzt. „Es ist ja noch nicht so lange her, da wurden uns von der Verwaltung Kinderzahlen aufgetischt, die rückläufig waren.“, konstatierte Güler Golze (CDU) im jüngsten Sozialausschuss.

Kein Ausschussmitglied war gegen den Plan, auf den drei Grundstücken eine Kita zu errichten. (Foto: mw Bild)

Kein Ausschussmitglied war gegen den Plan, auf den drei Grundstücken eine Kita zu errichten. (Foto: mw Bild)

Die SPD hat deshalb den Vorschlag unterbreitet, auf dem Gelände des alten Gemeindeamtes eine neue Kita zu errichten. „Uns ist es wichtig schnell zu handeln und den Bau einer neuen Kita zügig anzuschieben.“, erklärte Dr. Tim Kolbe (SPD).

CDU und Die Linke lehnten das jedoch ab: Grund: Seit Jahren besteht in der Otto – Krien – Straße die Absicht, sozialverträgliche Wohnungen, unter anderem für Senioren, zu schaffen.

„Ich empfinde die Not, Kinder zu befriedigen, die einen Kitaplatz benötigen, größer, als Wohnungen für Personen zu schaffen, die sich eine solche wünschen.“, argumentierte dagegen Bürgermeister Mücke (SPD – nominiert).

Bei der Suche nach einem alternativen gemeindeeigenen Grundstück stießen die Mitglieder des Sozialausschusses auf das rund 3.200 qm große Areal in der Herweghstraße 94 und 96/Brückenstraße 14. Der SPD – Antrag wurde geändert. Die Mehrheit des Gremiums empfahl dem Gemeinderat, dort eine Kita zu errichten.

Unmittelbare Nachbarn sind von der Absicht entsetzt. Sie fürchten einen Wertverlust ihrer Immobilien. Ein Anwohner gegenüber dem Schulzendorfer: „ Wer kauft denn ein Grundstück, das neben einer Kita liegt, wo pausenlos Krach herrscht. Ich verlange den Ausgleich des Wertverlustes.“

6 Responses to Herweghstraße: Hier soll eine neue Kita entstehen

  1. Bürger zweiter Klasse
    12. August 2019 at 11:11

    Eine Kita hätte schon im Bebauungsplan am Ritterschlag festgehalten werden sollen.
    Ansonsten tuen alle im Rathaus immer wieder überrascht. Gehirn einschalten und mal drüber nachdenken.
    Wie lange soll es denn dauern, das wieder eine Pleiten, Pech und Pannenkita gebaut wird? Erinnert euch mal an den Hortanbau. Ich bin schon gespannt wie es aussieht wenn alle zu Edeka u.s.w. rennen und sich um die Einkaufswagen schlagen :-)
    Im Rathaus sollte man sich schleunigst um Infrastrukturmaßnahmen befassen!!!

  2. Etti
    12. August 2019 at 10:11

    Im letzten Ortsentwicklungsausschuss kam auch der Mühlenschlag zur Sprache. Dort ist jetzt eine Kita geplant auf einer Fläche von 1000m², 2-geschossig. Das Gelände gehört der Kirche. Dafür muss 780m² Wald gerodet werden. An der Spitze ist ein Discounter, Einzelhandel vorgesehen. In der Abstimmung dazu haben 5 Gemeindevertreter mit ja gestimmt, eine Enthaltung.

  3. Gartenfreundin
    12. August 2019 at 07:53

    Was ist denn das wieder für eine Planung! Der Bedarf ist im neuen Wohngebiet, Ritterschlag/Ritterfleck, sollte eigentlich klar sein, das da überwiegend junge Paare oder Familien hinziehen und keine Senioren. Da wurde doch gerade eine Kita gebaut. Warum werden da nicht die Investoren mit herangezogen. Und wieso soll eine Kita über 1 Km entfernt gebaut werden? Damit dann noch mehr morgends und abends durch die Tempo 30 Anwohnerstraßen mit 50 Sachen durchrasen? Eigentlich plante der Investor im Mühlenschlag eine Kita und Supermarkt, da müßte doch der Platz da sein?

  4. Kalle Licht
    11. August 2019 at 21:11

    In was für einer Gemeinde leben wir ? Diese schafft es nach 30 Jahren Westen nicht einmal eine Straßenbeleuchtung in Hauptstraßen zu beschaffen, läßt Erschließungsverträge in Größenordnungen zu, ohne die Infrastrutur zu berücksichtigen und tut jetzt so, Politik zu tätigen.
    Grauenvoll, denn dann kommt wieder die Feststellung, dass der Hort zu klein ist und schließlich die Schule .Dafür brauchen wir keine Gemeindevertreter – wenn sie den FNP nicht verstehen.

  5. Krystian
    11. August 2019 at 19:04

    Herr Kolberg erwähnte, dass es ein weiteres Grundstück im Mühlenschlag gibt, welches der Kirchengemeinde gehört und als potentieller Bauplatz für eine neue Kita zur Verfügung stehen könnte. Die Kirche ist zumindest nicht abgeneigt. Die Frage ist halt nur wieviele Jahre ins Land ziehen, bis dort auch tatsächlich gebaut wird.

  6. Olli
    11. August 2019 at 09:31

    Jede Hausfrau zählt sich an fünf Fingern ab, dass bei solch einem Wohnbauprojekt die Kinderanzahl nicht zurückgeht. Da kann man mal sehen, welche Qualität unsere “Fachleute” (die von Herrn Mücke ausgesucht wurden) haben.

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