Flugroutenkonzept der DFS: Starke Belastung für Schulzendorf – Alles andere ist Schönrederei !

4. Juli 2011
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Zum heute vorgestellten Flugroutenkonzept der Deutschen Flugsicherung nimmt die Bürgerinitiative „Schulzendorf gegen Fluglärm“ wie folgt Stellung:

Die Empfehlungen der Deutschen Flugsicherung sind ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Einwohner in Schulzendorf.

  • Statt auf die um 15 Grad abknickende Route mitten über Schulzendorf zu verzichten, sollen bei Ostwind ab Juni 2012 täglich 11 Groß-Flugzeuge über unsere Kitas, die Grundschule und das Ortszentrum donnern.
  • Hinzu kommen 132 Starts von der Nordbahn, die bekanntermaßen im Norden Schulzendorfs deutlich zu hören sein werden, sowie die Anflüge bei Westwind-Wetterlage.
  • Einwohner in Neuschulzendorf trifft es gleich doppelt: 106 Flüge mit Zielrichtung Westen und 107 Flüge mit Zielrichtung Osten sollen „westlich an Neuschulzendorf“ vorbei geführt werden.

Mit 213 Flugzeugen in 500 bis 600 Meter Höhe pro Tag in Sichtweite kann sich Neuschulzendorf wohl nur noch zum Mekka der „Plain-Spotter“ entwickeln. Wohnen wird man dort nicht mehr können. Eine Absiedlung und Entschädigung weiter Teile Neuschulzendorfs sowie des benachbarten Schönefelder Ortsteils Kiekebusch sind unvermeidlich.

Möglichkeiten, für den dicht besiedelten Westen Schulzendorfs Entlastung zu schaffen, wie eine nach vorne versetzte Startschwelle, Begrenzungspunkte im datengestützten Flight Management System und ein früheres Abdrehen der Maschinen, mit dem eine Routenführung entlang der A 113 möglich wäre, kommen in der Präsentation nicht vor. In der Schulzendorfer Gemeindepolitik hat sich auch kaum jemand dafür interessiert, geschweige denn dafür eingesetzt.

Es steht fest: Das Konzept den Flugverkehr der Hauptstadtregion, anders als in anderen europäischen Metropolen auf einen einzigen und zudem stadtnahen Flughafen zu konzentrieren ist grundfalsch. Eine ganze Region wird konzentriert verlärmt. Wir fordern von den Verantwortlichen ein radikales Umdenken. Wir begrüßen die Klagen von Bürgerinnen und Bürgern aus Schulzendorf und Zeuthen gegen die Nachtflugregelung und das Zustandekommen des Planfeststellungsbeschlusses und fordern die Schulzendorferinnen und Schulzendorfer dazu auf, in den nächsten Wochen mit ihrer Unterschrift die Volksinitiative für eine striktes Nachtflugverbot zu unterstützen.

10 Responses to Flugroutenkonzept der DFS: Starke Belastung für Schulzendorf – Alles andere ist Schönrederei !

  1. Frank Hartmann
    12. Juli 2011 at 07:58

    X plus Y gleich weniger Fluglärm Betroffene?!

    mit Beschämung muß ich beim Lesen der einzelnen Meinungen feststellen,
    dass diese Rechnung der Politik und der DFS scheinbar aufgeht!
    Statt vereint gegen den Unsinn des Flughafens und der DFS vorzugehen,
    erheben die betroffenen Bürger gegeneinander das Wort, um sich vorzuwerfen,
    was wer wann gewußt haben könnte.

    Fakt 1:
    es gibt eine positive Anzahl Betroffene X, die bei den Landungen
    auf jeden Fall überflogen werden

    Fakt 2:
    es kommt eine weitere positive Anzahl Betroffener Y hinzu,
    wenn die Kamikaze-Kurve des Herrn Hoffmann und der DFS unmittelbar nach dem Start ausgeführt werden sollte

    und trotzdem wollen uns DFS und die Politik weissmachen, dass
    X + y = weniger Betroffene sind ?!
    Na ja, der Lärm ist zumindest demokratisch gerecht Verteilt!
    Mit den Mitteln für die Lärmschutzmaßnahmen wird man dann sicher genauso verfahren!

    Da sind scheinbar dieselben Mathematiker am Werk,
    die immer wieder berechnen, dass mehr Schulden zum Bau des Flughafens
    diesen irgendwann vielleicht doch einmal rentabel machen könnten.

    Oder rechnet man jetzt nur mit weniger Protestlern,
    da viele der Meinung sind, einen wichtigen Teilerfolg errungen zu haben?
    Die eigentlichen Flugrouten kann man ja, wie auch schon angedeutet,
    immer schnell mal ändern
    (siehe München oder

    Leipzig[http://www.bvbb-ev.de/index.php/de/component/content/article/447-offener-brief-aus-leipzig-an-alle-rangsdorfer.html]).

    Zum Thema Planungs- und Rechtssicherheit für den Bürger möchte ich auf
    folgende öffentliche Dokumente hinweisen.

    Auf den Internetseiten des BBI (berlin-airport.de) gibt es Links zum Thema Lärmschutz
    http://www.berlin-airport.de/DE/UmweltvertraeglicherFlughafen/Schallschutzprogramm_neu/Aktuelles/index.html
    –> LINK: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

    hier ist der Planergänzungsbeschluss BBI 20.10.2009 zu finden
    http://www.mil.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.177385.de

    Dieser enthält das mehrere hundert Seiten umfassende Dokument
    “Planergänzungsbeschluss zum Ausbau des Verkehrsflughafens Berlin-Schönefeld vom 20. Oktober 2009”
    http://www.mil.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/PEB%20Laermschutzkonzept%20BBI.pdf

    mit den Anlagen 2(Karte Schutzgebiete) und 3(Karte Entschädigungsgebiete)
    http://www.mil.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/Anlage_2_Karte_Schutzgebiete.pdf
    http://www.mil.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/Anlage_3_Karte_Entschaedigungsgebiete.pdf

    In diesen Dokument wird extra auf Folgendes hingewiesen (Pkt 4.2.1 S. 54):

    “Die Planunterlagen besaßen für die betroffenen Bürger die notwendige Anstoßfunktion. Die Bürger
    sollten auf ihre mögliche Betroffenheit hingewiesen werden und den „Anstoß“ bekommen, ihre Rechte
    und Interessen im Rahmen des weiteren Verfahrens durch Einwendungen und die nachfolgende Teilnahme
    an Erörterungsterminen wahrzunehmen.”

    In den Legenden der Anlagen steht schwarz auf weiß “—– An- und Abflugroute” !

    Des weiteren auf den Seiten des BBI (mit Karte und Liste der “Berechtigten” am Schallschutzprogramm)
    http://www.berlin-airport.de/DE/Presse/BilderDownloadOrdner/SchallschutzbroschuerePDF.pdf

    Jetzt sagt man uns, dass Flugrouten nie Thema im Planfestellungsverfahren gewesen sind!

    H A L L O!
    Hab ich ein Problem mit der deutschen Sprache oder bedeutet “Flugroute”
    in einem amtlichen Dokument etwas anderes für Anwälte als für die Betroffenen!?

    Worauf beziehen sich die teuren Lärm-Gut- und Gegengutachten, wenn es nie Flugrouten gab?

    Worauf beruhen die Ablehnungen der Einwendungen und Anträge auf Lärmschutzmaßnahmen
    “nicht betroffener Bürger” aus Schulzendorf, Zeuthen und Wildau?

    Ich kann bei dieser Art Willkür(Rechtsauslegung) nur an jeden Bürger im Umkreis(30km?)
    des Flughafens appellieren, sich als Betroffener zu sehen!
    Man kann ja nie wissen was DENEN sonst noch so alles einfällt!

    Also tut euch doch bitte zusammen um diesen Wahnsinn endlich zu stopen.
    Der BVBB leistet in dieser Hinsicht, meiner Meinung nach, seit vielen Jahren eine hervoragende Arbeit.
    Leider mit nur geringem Erfolg, da ihm eine breite öffentliche Anerkennung und
    damit öffentliche und politische Wahrnehmung versagt bleibt.

    Die große Anzahl der neu gegründeten Vereine und der Unfrieden unter den Betroffenen
    machen es den Flughafenbefürwortern auch einfacher, ihre Standpunkte durchzupressen!

    Auch ein Baustop oder eine Verweigerung der Betriebsgenehmigung sind nicht auszuschließen.
    Die Argumentation, dass da schon Milliarden verbaut worden sind wiegt meiner Meinung nach
    noch lange nicht den zu erwartenden Verlust an Eigentum und Gesundheit der Anwohner auf!

    Auch anderswo in Deutschland hat man ein Millarden-Projekt nach Jahren der Ignoranz,
    für die gegebenen Umweltverhältnisse, nicht in Betrieb genommen (AKW Koblenz; 70m daneben gebaut!).

    Warum soll das hier nicht auch möglich sein, wenn Flugrouten in Größenordnungen umgelegt werden!?

    Frank Hartmann
    Schulzendorf

  2. drbach
    8. Juli 2011 at 06:02

    Es ist ja sehr schön, daß hier m.E. von einer Entlastung – eher doch wohl von einer etwas geringeren Belastung – von Eichberg geschrieben wird. Diese “Entlastung” betrifft aber sehr viel mehr: Schulzendorf mindestens bis zur Thälmannstr., Eichwalde fast komplett einschließlich Nord-Zeuthen sowie Schmöckwitz, Gosen etc. Von den 90° abknickenden (Start-)Flügen wird Südschulzendorf wahrscheinlich soviel mitbekommen wie der Norden etwa ab August-Bebel-Str. von den geraden. Aber eben nichts von den (häufigeren) Landungen. Schlimmer werden die seltener beflogenen Routen (richtige Krachmacher) des 15°-Knicks.
    Ich habe es sinngemäß schon an anderer Stelle geschrieben:
    Den Bürgermeister (offenbar hat ihn doch die Mehrheit gewählt verehrte Gemeindevertreter) dafür zu beschimpfen, daß er nicht nur die Interessen von Südwest-Schulzendorf vertritt, ist schon mehr als merkwürdig. Und dieses ewige Baustopp-Gekreisch und Sperenberg ist wirklich Schnee von Vorgestern. Das macht er nicht mit. Wir werden mit dem Ding leben müssen wie auch mit Eisenbahnen, Hochspannungsleitungen, Autobahnen usw. Wir leben nicht zum Nulltarif.
    Sollten die neuen Flugrouten irgendwann mal amtlich sein, dann werden weitaus mehr Anwohner in sog. Lärmschutzzonen einsortiert. Da steht dann den weitaus meisten der neuerlich Betroffenen die lächerliche Installation eines Schlafzimmerlüfters zu (der Aufwand für die Ermittlung eines solchen “Bedarfs” bringt dem zuständigen Ingenieurbüro sicher weit mehr als die zu bewilligen 296€). Keine Entschädigung für nichts. Das gibt dann ein wirkliches Protestthema.

  3. 007
    7. Juli 2011 at 19:14

    Ich stimme Herrn Fischer zu, das die Routen ein Schlag ins Gesicht für Schulzendorf sind. Doch die Urheber für diese Katastrophe in Schulzendorf sitzen in Potsdam und Berlin. Das darf man nie vergessen. Dass sich unser Bürgermeister dem Votum der Gemeindevertreter in Sachen BBI Baustopp nicht beugen will ist ein Unding. Wir haben einen Bürgermeistzer, XXXXXXXXXXXXXXX. Mücke laviert nicht nur in Sachen BBI und dem falschen Standort auch in Sachen Straßenbau ist er überfordert und versucht den Menschen ein X vor dem U vorzumachen.

    Lieber User 007, Ihr Beitrag wurde in Teilen gelöscht (XXXXXX), weil er beleidigende Inhalte aufwies. Bitte üben Sie künftig sachliche Kritik. – Gerlinde Sauer, Redaktion.

  4. Freddi V.
    7. Juli 2011 at 18:50

    @ Joachim Kolberg

    Dass Sie immer für alles und jeden Verständnis haben, finde ich sehr bewundernswert. Leider kann ich sehr selten feststellen, dass Sie aus Ihren öffentlich kundgetanen Bekenntnissen auch taten folgen lassen. Wo sind den Ihr Initiativen im Kreistag? Nichts! Wo sind denn Ihre Initiativen in der Gemeindevertretung? Nichts!

    Schöne reden kann jeder halten, leider haben Ihre Reden immer nur eine sehr kurze Halbwertszeit!

    Guten Tag

  5. Joachim Kolberg
    7. Juli 2011 at 13:22

    Damit keine Missverständnisse aufkommen. Als ich schrieb, dass der Eichberg sich freuen kann, meinte ich nur im Hinlick auf die Abflugrouten. Natürlich (leider)haben die Eichberger die Belastung der Anflugrouten zu ertragen. Und das ist allerdings kein Grund zur Freude. Es zeigt, dass es überall, nicht nur in Schulzendorf, nur Verlierer gibt.

    Joachim Kolberg

  6. hurra
    5. Juli 2011 at 19:51

    hurra der ber ist bald da…..

  7. jochen winkler
    5. Juli 2011 at 10:43

    Hier meine Meinung auf den Kommentar der Bürgermeisters Mücke zu den neuesten Veröffentlichungen der DFS:

    Sehr geehrter Herr Mücke,
    ihrem gestrigen Kommentar zu den Flugroutenveröffentlichungen kann ich nicht folgen:
    Bisher zähle ich auf den, in den Medien abgebildeten, Flugroutenübersichten statt Ihrer 11 über 200 geplante Flüge nach Osten von der Südbahn mit den verschiedenen Abknickungen (Hoffmann-., 15°,…). Alle werden Schulzendorf deutlich belasten. Gerade bei der Hoffmannkurve ist davon auszugehen, daß deren Flugkorridor mehr einseitig am äußeren Rand, also dichter auch an
    Schulzendorf, ausgenutzt wird (oder sogar außerhalb). Und je dicker/größer die Flugzeuge sind ( =^= mehr Lärm und Schadstoffe), desto weiter ist der Radius und um so deutlicher über Schulzendorf.
    Ihre Bezeichnung ” nach den bisherigen Fluganmeldungen” klingt nach bewußtem Schönrechnen. Das können wir nicht gebrauchen. Denn es ist ganz klar davon auszugehen, daß noch nicht alle Flüge angemeldet sind, und der Flugplatz noch mehr Flüge (—>internationales Drehkreuz) und damit auch mehr Lärm für Schulzendorf haben will.

    Ich gehe davon aus, daß die über 200 Flüge näher an den Intensionen der Flughafenbetreiber und den Realitäten schon bei Betriebsaufnahme BER sind.

    Man die DFS- Routen zur Kenntnis nehmen, aber nicht akzeptieren als ein Ergebnis, mit dem wir in Zukunft leben sollen.


    jochen winkler

  8. Für den BBI und den Straßenausbau
    5. Juli 2011 at 09:41

    Wenn man sich das Statement der Gemeinde anschaut wird wohl nichts daraus! Der Bürgermeister ist mit der Lösung doch sehr zufrieden. Das er so blind ist hätte ich nun auch nicht gedacht. Schade!

  9. 5. Juli 2011 at 09:38

    Bei allen Betrachtungen wird immer vergessen, das die Flugzeuge erst mal landen müssen, um dann wieder starten zu können.

    Da ist der Eichberg voll verlärmt, also Entlastung bei Starts ganz nett, doch völlig unzureichend.

    Brandenburg und der Südosten Berlins, wie unser Naherholungsgebiet, der Müggelsee, wird zugunsten für Wansee und West-Berlins, verraten und verkauft.
    Wahlkampfhilfe für Wowereit, um 2012, wenn die Wahl gelaufen,aus Sicherheitsgründen dann andere Routen zu verkünden.

    Es bleibt dabei, der BER am falschen Standort darf keinen Bestand haben, denn die Kosten für Umsiedlungen wären so hoch, wie ein Neubau.

    Gernut Franke

  10. Joachim Kolberg
    5. Juli 2011 at 08:48

    Nun ist die Katze aus dem Sack. Es gibt Gewinner und Verlierer bei den vorgestellten Flugrouten. Zufrieden können wir Schulzendorfer nicht sein. Vielleicht liegt es daran, dass, bis auf Wenige, in Schulzendorf zu wenig gekämpft wurde. Erst in der Endphase bildete sich eine Bürgerinitiative gegen Fluglärm. Das Ziel, alle Schulzendorfer vor Fluglärm zu schützen ist jedenfalls nicht erreicht worden. Einigermaßen zufrieden kann der Eichberg sein. Verlierer ist der Mühlenschlag und Neu-Schulzendorf. Allerdings muss abgewartet werden, ob das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) die Entscheidung der Deutschen Flugsicherung (DFS) im nächsten Jahr bestätigt. Jetzt muss weitergekämpft werden, für ein striktes Nachtflugverbot von 22.00 – 06.00 Uhr und eine Verhinderung des internationalen Drehkreuzes. Hoffentlich schießen sich jetzt endlich die Bürgermeister (innen) der betroffenen Gemeinden zusammen und kämpfen gemeinsam, nicht wie bisher jeder für sich. Was dabei rausgekommen ist sehen wir jetzt. Nicht umsonst heißt es, nur gemeinsam sind wir stark. Ich verstehe nicht, warum man nicht erkennt, dass das gemeinsame Vorgehen eine politische Macht ist, die man nicht überhören kann.

    Joachim Kolberg
    Vors. Ortsentwicklungsausschuss, GV Schulzendorf

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