Finanzen: Bürgermeister Mücke stänkert mit dem Patronatskirchenverein!

5. Dezember 2011
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Vor dem Hintergrund einer angeblich leeren Gemeindekasse, nimmt Bürgermeister Markus Mücke Schulzendorfs Vereine unter die Lupe. Er prüft, wo noch Gelder abgeknapst werden können. Bei dieser Suche geriet der Patronatskirchenverein in sein Visier. Schließlich weist die Kirche im Gemeindeetat 2012 Kosten in Höhe von rund 20.000 Euro aus.

Rund 170.000 Euro haben die Mitglieder des Patronatskirchenvereins bislang gesammelt und in die Restaurierung der Kirche gesteckt. (Foto:Wolff)

Offenbar zu viel für Bürgermeister Markus Mücke, der das gesamte juristische Konstrukt jüngst in der Haushaltsdebatte in Frage stellte. Denn seiner Auffassung nach hätte nicht die Gemeinde Schulzendorf sondern der Patronatskirchenverein den Pachtvertrag mit der Kirche vor vielen Jahren abschließen müssen. Dem Verein würden dann alle Verpflichtungen aus dem Vertrag obliegen.

„Es wurde damals argumentiert, da gibt es einen Verein, der kommt für alle Kosten der Patronatskirche auf, weil er Gelder akquiriert. Er kann jedoch den Pachtvertrag nicht abschließen, weil er damit als juristische Person in große Schwierigkeiten kommen würde. Dies müsse die Gemeinde tun. Schon damals hätte man sagen sollen: wieso denn, wenn ihr es schafft alles zu finanzieren, gibt es doch kein Risiko den Vertrag zu unterzeichnen.“, so Mücke. Rückenwind für seine Position erhielt Bürgermeister Mücke vom CDU Fraktionschef, Joachim Kolberg. „Die Gelder, welche die  Gemeinde für die Patronatskirche bezahlt hat, sind immer höher geworden.  Warum ist das so? Wieso bleibt das so? Mit der Vereibarung von damals wurden wir über den Tisch gezogen.“, konstatierte Kolberg.

Der Patronatskirchenverein hat seit mehr als zehn Jahren rund 170.000 Euro Spendengelder gesammelt und sie für die Wiederherstellung der Kirche eingesetzt. „Aus einem maroden Gebäude ist ein kultureller Mittelpunkt in Schulzendorf geworden.”, resümierte Vereinschef Dr. John zum zehnjährigen Vereinsjubiläum.

Der Verein plant weitere Maßnahmen, um der Kirche ein besonderes Antlitz zu verleihen. So will er den angestammten Taufengel, der zurzeit im Märkischen Museum in Berlin eingelagert ist, in die Kirche zurückholen.  Doch Bürgermeister Mücke will aus Kostengründen auf die Bremse treten. „Ich habe Dr. John gesagt: Wenn ihr den Taufengel hier her holen wollt, der jetzt irgendwo verstaubt in einem Museum liegt, den keiner ansehen kann, dann heißt das auch, dass die Gemeinde hier in der Kirche für ein bestimmtes Klima sorgen muss. Wir müssen wahrscheinlich auch noch eine Versicherung abschließen. Doch haben wir das Geld dafür? Es wäre schön den Taufengel zu haben, aber wenn wir uns es nicht leisten können brauchen wir nicht über schön oder nicht schön zu debattieren.“, so Mücke.

In gut einer Woche werden Schulzendorfs Abgeordnete über den Etat 2012 entscheiden. Dann werden die Mitglieder des Patronatskirchenvereins in Sachen Finanzen wissen, was die Stunde geschlagen hat!

 

 

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9 Responses to Finanzen: Bürgermeister Mücke stänkert mit dem Patronatskirchenverein!

  1. Schmidty
    7. Dezember 2011 at 08:55

    Herr Mücke sollte künftig nachdenken, bevor er redet. Wem hilft denn eine Debatte über einen Vertrag, der vor Jahren abgeschlossen wurde? Das läßt sich warscheinlich heute nicht mehr ändern.

    Und wenn er sogar Mitglied des Vereins ist, dann sollte er überlegen, ob das noch gerechtfertigt ist.

    Langsam wird es peinlich solchen Bürgermeister zu haben.

  2. Tiefflieger
    Tiefflieger
    6. Dezember 2011 at 20:05

    Ich finde es sehr gut, was die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins für die Gemeinde, für die Kinder, für Künstler und vor allem für die vielen Zuschauer, den Schulzendorfern, den Zeuthenern und allen anderen aus der Region organisiert haben. Meine Hochachtung! Man sollte den Organisatoren öffentlich Danke sagen anstatt eine furchtbare Finanzdiskussion zu führen.

  3. Dr. Heidi Burmeister
    6. Dezember 2011 at 19:44

    2001 wurde ein Erbbaurechtsvertrag zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde und der Gemeinde abgeschlossen.
    Ziel war es, die marode gewordene Patronatskirche vor dem Verfall zu retten und zu einer Kulturstätte für die Gemeinde Schulzendorf zu entwickeln.
    Zu diesem Zweck hat sich der „Verein zur Wiederherstellung der Patronatskirche und des Dorfangers“ e. V. gegründet.
    Es war ein mutiges Unterfangen, denn niemand konnte so recht abschätzen, wie hoch die Kosten für die Restaurierung werden.
    Deshalb wurde beim Abschluss des Erbbaurechtsvertrages der Passus aufgenommen: „Die Erbbauberechtigte (Gemeinde Schulzendorf) setzt die Kirche sowie das vertragsgegenständliche Grundstück in einen zweckentsprechenden Zustand und wartet und pflegt diese soweit finanzielle Möglichkeiten dafür vorhanden sind.“
    Mittel einzuwerben, dass war das Bestreben des Vereins mit dem die Gemeinde eine Vereinbarung abschloss. Die Vereinbarung sagt aus: „Der Verein wird durch eigene Aktivitäten, wie zum Beispiel Konzerte, Sammlungen, Sponsoring finanzielle Mittel und Sachleistungen organisieren, die zur Wiederherstellung der Patronatskirche und des Dorfangers genutzt werden können. Die Mittel werden entsprechend gesonderter Vereinbarungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten der Gemeinde zweckbestimmt für die Wiederherstellung der Patronatskirche und des Dorfangers zur Verfügung gestellt.“
    Der Verein hat viele Anstrengungen unternommen, um seine Verpflichtung zu erfüllen. Bis zum 31.12.2010 sind. 174.182,48 € (Spenden, Zuwendungen, Fördermittel und Beiträge der Mitglieder) in die Wiederherstellung geflossen. Hinzu kommen Arbeitsleistungen von Mitgliedern in Höhe von rund 46.000 €. Auch die Gemeinde hat sich an ihre Verpflichtungen gehalten und die Wiederherstellung entsprechend ihrer finanziellen Möglichkeiten, die sehr unterschiedlich ausfielen, unterstützt.
    So ist es im Zusammenwirken gelungen, die Kirche zu erhalten.
    Für die Mitglieder des Vereins besteht das höchste Lob für ihre Arbeit darin, dass die Kirche vielfältig genutzt wird und sich über Schulzendorfs Grenzen hinaus einen Namen als Kulturstätte gemacht hat.
    So hat die Kulturreihe der Gemeinde hier ihre Heimstatt gefunden. Der Hort nutzt diesen historischen Ort, um den Kindern ein Heimatgefühl zu vermitteln. Das Gemeindeamt hat in den letzten beiden Jahren seine Weihnachtsfeier in der Kirche durchgeführt. Und natürlich nutzt der Patronatskirchenverein Veranstaltungen, um weitere Mittel für die Restaurierung zu gewinnen.
    Für diese kulturelle Nutzung fallen Betriebskosten an. Für 2012 sind vorgesehen: 2500 € für Strom, Wasser und Abwasser, 600 € für die Gebäudereinigung, 300 € für die Müllentsorgung. Weitere 500 € für die Unterhaltung von Geräten, Ausstattungen und Ausrüstungsgegenständen. Für 12.000 € soll der Steinfußboden nach historischen Vorgaben neu verlegt werden, damit die Stühle, die bei Veranstaltungen miteinander verbunden werden müssen, aufgrund des unebenen Bodens nicht weiter Schaden nehmen.
    Alle anderen Summen ergeben sich aus Abschreibungen und Personalkosten des Gemeindeamtes.
    Auch die Kosten für den Taufengel übernimmt der Verein. Dem Beschluss dazu hat auch das Vereinsmitglied Mücke mitgetragen.

    Dr. Heidi Burmeister
    Vorstandsmitglied

  4. Ich kann es nicht mehr hören
    6. Dezember 2011 at 07:28

    Meckern,meckern,meckern…
    Wenn ich im Gemeindeamt Fragen habe,werde ich immer nett und freundlich behandelt.
    Wie es in den Wald hinein…
    Herr Wolff,dieses Boulevardblatt ist oft nur noch peinlich.
    Ich mag Herrn Mücke auch nicht und habe ihn auch nicht gewählt,aber es ist schon sehr offensichtlich was sie hier betreiben.
    Respekt fehlt oft an vielen Stellen.
    Wo bleibt der freundliche Dialog???

  5. SG Kicker
    5. Dezember 2011 at 20:15

    Markus sah zuletzt auch in der Zweiten alt aus, na ja……………

  6. 007
    5. Dezember 2011 at 19:17

    Außer vielen Konflikten, wie Straßenausbau, Kita Streit, eigenmächtige Schritte im Straßenbau, Mißtrauen in der Gemeindevertretung usw. hat Herr Mücke noch nichts Positives gelesitet. Jetzt will er auch noch im Bereich der Kultur einen Kahlschlag durchsetzen.

  7. U.Linke
    5. Dezember 2011 at 17:13

    Die nicht gerade rühmliche Handschrift von Herrn Mücke in der Gemeinde setzt sich fort. Dieser Mann sollte zurück nach Rudow in das Arbeitsamt gehen.

  8. BingeLaden
    5. Dezember 2011 at 08:22

    @Herr Kollberg: Zu einer Sache gehören immer zwei: Einer der über den Tisch zieht und einer, der sich über den Tisch ziehen läßt!

  9. karo
    5. Dezember 2011 at 08:14

    Eine kleine Satire zum Thema Schulzendorf.
    Wo liegt das Problem, dann verabschieden wir uns doch von allen Kultur- Sportvereinen und ähnlichem was Geld kostet. Dann spart der Ort und die Bürger Geld. Kultur und Vereinsarbeit übernehmen die Umlandgemeinden und wir verkommen endgültig zur “Schlafstatt” ach nein wir haben ja noch das Super Ortszentrum mit einer Weihnachtstanne, das reist ja alles wieder raus. Besser wäre es noch, die Schulzendorfer hätten keine Kinder, dann würden wir hier auch noch enorm sparen können. Das mit den Straßen sollte man auch lassen. Autos, Fahrräder ersetzbar durch eine Pferdekutsche für die Bürger, dann sparen wir auch noch die Zuschüsse für den Busverkehr. Außerdem holpern die Sperdekutschen auch über Stock und Stein. Gras hätten die Pferde ja genug zu fressen. Evtl. könnte man Kamele einsetzen, die verhindern dann auch noch den letzten Fortschritt und Frohsinn in Schulzendorf, sie können auch nocht das Gras aus den Dachrinnen fressen. Gehen wir doch zurück in die Steinzeit, da haben auch Höhlen als Wohnung ausgereicht. Wer hatte da Straßenlaternen, Bahn, Kanalisation und man stelle sich vor, die Menschen haben auch gelebt äh gehaust. Also Agenda 2020 für Schulzendorf.
    So geht es doch nun wirklich nicht. Die Kirche sollte im Dorf bleiben!!!

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