Fauler Zauber – Millionen-Schaden für österreichischen Immobilien Agent?

23. Dezember 2022
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Cottbus. Vor dem Landgericht Cottbus wurde gestern die Klage eines in der Region bekannten und zugleich zwielichtigen Grundstücksmaklers aus Österreich gegen ein Wildauer Restaurantbesitzer verhandelt.

Der soll den Datenschutz verletzt haben, wodurch angeblich ein Grundstücksgeschäft mit der Stadt Wildau platzte und dem Makler dadurch ein Schaden von einer Million Euro entstanden sein soll. Der Richter sagte nach Beginn der Verhandlung knallhart: „Den Schaden sehe ich nicht.“ Griff der Immobilienkaufmann etwa in die Trickkiste? Die Frage blieb in der Verhandlung unbeantwortet, Der Schulzendorfer geht ihr nach.

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Im Kern ging es im Streit um den Korruptionsskandal des gefeuerten Stadtoberhaupts von Wildau, Angela Homuth (SPD). Ihre Bürgermeister Wahl-Sause hatte 2019 der Österreicher im Restaurant des Beklagten bezahlt. Als Dankeschön wollte Homuth ihm beim Kauf eines stadteigenen Grundstücks in Wassernähe zum Schnäppchenpreis unterstützen.

Die Rechnung für das Homuth-Vergnügen gelangte an die Öffentlichkeit und wird als Beleg für die unlauteren Machenschaften des Immobilien Agenten angesehen. Gegen ihn ermittelte später Brandenburgs oberster Korruptionsjäger, Oberstaatsanwalt Frank Winter, wegen Bestechung.

Der Restaurantbesitzer erklärte im Prozess, er könne sich nicht erklären, wie die Kopie der Party-Rechnung in den Briefkasten eines Dritten gelangte.

Der Immobilien Agent und die ihn vertretende Potsdamer Anwaltskanzlei vermuten dahinter eine Verschwörung; „Andere Personen“ stünden hinter der brisanten Datenweitergabe. Und weiter: „Wir wollen die Namen wissen, die das veranlasst haben.“ Der Restaurantbesitzer konnte die nicht benennen, er kannte sie schlicht nicht.

Die Öffentlichkeit dürfte sich eine Frage stellen: Ist es schäbig, ein Dokument zu veröffentlichen, das mit für die Aufklärung eines Bestechungsskandals sorgte?

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