Enttarnt! – Stadtoberhaupt arbeitet mit falschen Fakten

3. November 2023
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Königs Wusterhausen. Wenn Politiker Wahrheiten verzerren, müssen sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie für ihren Posten noch tauglich sind.

In der 105. Sitzung der Fluglärmkommission Berlin-Brandenburg wurde über das von Achim Lorber entwickelte Flugrouten-Blendwerk debattiert. Das sieht vor, den Fluglärm, weg von Königs Wusterhausen und Mittenwalde, in die ohnehin hoch verlärmten Kommunen zu verschieben. Experten, wie Dr. Rudi Volz vom Landesamt für Umwelt, entlarvten Lorbers Wunschträume. Sie würden Mehrbelastungen statt Entlasstung zur Folge haben.

Wiezoreks Gerüchte vergiften die öffentliche Stimmung. (Foto: mwBild)

Wiezoreks Gerüchte vergiften die öffentliche Stimmung. (Foto: mwBild)

Die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek, sprang Lorbers Irreführung zur Seite. Schließlich werden ein Krankenhaus und ein Seniorenheim in der Stadt überflogen. Manchmal „wackelt“ es dort, wird das Stadtoberhaupt wörtlich im Sitzungsprotokoll wiedergegeben. Außerdem sollten solche Überflüge ursprünglich nicht sein. Belegen konnte Wiezorek beides nicht.

Wie groß ist der Wahrheitsgehalt der Bürgermeister Behauptungen? Der Schulzendorfer klärt auf!

Das Achenbach Krankenhaus ist das einzige in der Stadt. Es zählt zur Klinikum Dahme-Spreewald GmbH. Ein Gesellschafter ist die Sana Kliniken AG in München. Unternehmenssprecher Benjamin Seidemann sagte dem Schulzendorfer: “Uns liegen nach intensiver Prüfung keine Beschwerden von Patienten vor, nach denen aufgrund von Überflügen durch Luftfahrzeuge Beeinträchtigungen auftreten. Uns liegen auch keine Berichte über wackelnde Wände vor.“

Bei Überflügen kommt zu einem kurzzeitig erhöhten Lärmpegel. „Diesen monieren aber unserer Recherche nach weder Mitarbeitende noch Patienten. Jeder Rettungshubschrauber, der unser Krankenhaus anfliegt, verursacht einen höheren Lärmpegel. Auch darüber beschweren sich Mitarbeitende und Patienten nicht.“, so Seidemann.

Dass die Stadt Königs Wusterhausen von Überflügen verschont bleiben sollte, wie es Wiezorek glaubhaft machen will, ist eine glatte Lüge.

In einem 2014 geführten Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg (OVG 6 A 8.14), hatten mehrere Parteien, darunter die Stadt Königs Wusterhausen, gegen eine Abflugroute für den Südbahn-Ostbetrieb, die sogenannte Hoffmann-Kurve, geklagt.

Im Urteil des Gerichts heißt es: „Dass nach dem Willen der Planfeststellungsbehörde … die Stadt Königs Wusterhausen nicht von einer Verlärmung verschont bleiben sollte, zeigt auch die dem Planfeststellungsbeschluss zugrunde liegende Grobplanung. Danach sollten alle Abflugverfahren, die bei Ostbetrieb eine westliche Destination zum Ziel haben, nach einem Geradeausflug und einer Rechtskurve über das Stadtgebiet von Königs Wusterhausen … fliegen. Die Kläger liegen damit nicht von vorneherein außerhalb des Einwirkungsbereichs des Vorhabens.“

Die Stadt wird bei Ostbetrieb in einer Höhe von etwa 1.000 Meter überflogen, in Bohnsdorf und Schulzendorf sind es etwa 400 bis 500 Meter. Im Zeitraum vom 1. September 2021 bis 31. August 2022 wurde in Königs Wusterhausen 1.345 mal ein mittlerer Lärmpegel von 67 db(A) gemessen. Zum Vergleich: In Berlin Bohnsdorf waren es 77 db(A) in 32.294 Fällen.

Königs Wusterhausens Stadtoberhaupt hat in der FLK den Versuch unternommen, Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Respekt würde sich Wiezorek verdienen, wenn sie freiwillig ihren Stuhl in der Kommission räumt.

3 Responses to Enttarnt! – Stadtoberhaupt arbeitet mit falschen Fakten

  1. Gesine Almus
    10. November 2023 at 13:09

    Die Dame ist leider nicht nur in dieser Kommission untragbar.
    Sie ist gerade dabei, Königs Wusterhausen an die Wand zu fahren. Andere Gemeinden und Städte im Berliner Speckgürtel unterbinden ein ungebremstes Bevölkerungswachstum, weil dafür keine Verhers-Infrastruktur vorhanden ist, weil Ärzte, Schulen, Kitas fehlen. Unter der Federführung von Frau Wiezorek werden in KW Bauprojekte durchgewunken, bei denen nicht einmal definiert ist, wieviel Wohnungen tatsächlich gebaut werden sollen. Es könnten evtl. 10.000 Einwohner zuziehen, genau weiß das niemand der Entscheidungsträger so genau. Auch alles Andere ist sehr ungewiss (Schulen, Kitas, Verkehrströme, die die umliegenden Ortsteile erheblich belasten werden). Gewiss ist wohl nur, dass neue Anwohner hervorragend den S-Bahn-Anschluss in Wildau als Park-and-Rideplatz nutzen sollten. Wissen das die Wildauer schon?
    Die Dame sollte auch von ihrem Job in KW zurücktreten.

  2. 6. November 2023 at 12:02

    Ich glaube Frau Wiezorek weiß genau, daß es sich hier um groben Unfug handelt…
    Sie kann aber dann behaupten, seht mal ich habe mich für Euch eingesetzt, aber die Bösen anderen haben meine gute Tat verhindert…

    Gemessen an Mahlow, Blankenfelde, Waltersdorf, Schulzendorf, Eichwalde hat Königs Wusterhausen kein Lärmproblem.
    Empfunden wird es natürlich anders, weil bevor es den BER gab es auch dort deutlich ruhiger war.

    An der Stelle muß man aber auch sagen selbst Schuld. Wenn man dem Geschwätz der Politiker glaubt, daß KW vom Flughafen nur Vorteile aber keine Nachteile hat…

    Nun ist es für diese Erkenntnis zu spät!

  3. Laermgegner
    5. November 2023 at 08:14

    Als ehemalige Dame aus dem Bauamt weiß sie, dass bei wackelnden Wänden, “baupolizeiliche” Maßnahmen erforderlich sind. Mit einer derartigen Unterlage kann diese peinliche Frau aber nicht dienen. Es ist ein erneuter Versuch, mit ihrem Demokratieverständnis, den Müll auf andere abzuwälzen. Scheinbar war die öffentliche Abreibung bei ihrer letzte Blödsinnaktion nicht groß genug.
    Wenn Sie mal wissen will, was Fluglärm ist, sollte Sie mal in der Hecke in Waltersdorf übernachten , oder sich eine Meßstation im der Einflugschneise ansehen. DIe KW er- Station hat dagegen lächerliche Werte.
    https://www.dfld.de/Mess/Messwerte.php?R=002&S=113&D=03.11.2023
    https://www.dfld.de/Mess/Messwerte.php?R=002&S=081&D=27.10.2023 für KW

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