Einheitsfront: „Haltet den Dieb“ – ein Kommentar

6. Juli 2020
Von

Sabrina Rühle

Ein Dreh, um vom eigenen Diebstahl abzulenken, ist auf einen anderen zu zeigen und laut zu schreien: Haltet den Dieb! Mit diesem plumpen Trick versucht derzeit die politische Einheitsfront aus CDU, Linke, SPD und Co. Bürger von Königs Wusterhausen gegen den „Dieb“ mobil zu machen. Der heißt: Swen Ennullat.

Ein 4 Seiten Papier kursiert in der Öffentlichkeit. Mit Antworten auf häufig gestellte Fragen, sogenannten FAQ’s, soll den Bürgern in wenigen Sätzen Politik beigebracht und die Suspendierung Ennullats gerechtfertigt werden. Und schließlich bedient man sich darin einer Methode, die an das Mittelalter erinnert: Das Vorzeigen der „Folterinstrumente“.

Fakten liefert die Einheitsfront in ihren Antworten nicht. Der Grund: „Die Stadtverordneten sind gesetzlich zur Verschwiegenheit verpflichtet.“, heißt es. Alles ist so geheim, dass nicht einmal der Bürgermeister dabei sein durfte, als über ihn das Suspendierungsurteil gefällt wurde. Wovor fürchtet man sich, vor der (Un)Wahrheit?

Dafür gibt es in der Schrift jede Menge Mutmaßungen, vage Unterstellungen, Propaganda und Halbwahrheiten, so beispielsweise beim Thema Beanstandungen von Ratsbeschlüssen.

Der aufmerksame Leser wird die schizophrene Politik der Einheitsfront im 4 Seiten Papier schnell durchschauen. Ein Beitrag, der die konfliktgeladene Situation in der Stadt entspannt, ist das nicht. Bestenfalls einer, der die wahren Absichten von CDU, Linke, SPD und Co. offenbart: Der unbequeme Ennullat soll gestürzt werden!

2 Responses to Einheitsfront: „Haltet den Dieb“ – ein Kommentar

  1. Dr. Dieter Füting
    6. Juli 2020 at 13:05

    EINHEITSFRONT: ZERSTÖREN UND DESTRUIEREN ALS POLITISCHE METHODE

    Die “Einheitsfront” in Königs Wusterhausen, die unsere Stadt auseinander gebracht und gespalten hat, mischt sich aus ganz unterschiedlichen Typen von politisch aktiven Menschen: aus Zerstörern und aus Destrukteuren.

    Wer solche Politiker hat, ist nicht zu beneiden. Denn sie sind Gefangene einer politischen Hölle, die sie sich selbst geschaffen haben.
    “Zerstörer zerstören Störendes, Destrukteure destruieren Strukturen…Zerstörer sind frustrierte Konservative, Destrukteure sind frustrierte Revolutionäre.” ( Vielem Flusser. Gesten )

    Diese Einheitsfront steht nur scheinbar fest, sie ist zu bunt gemischt, zu instabil und eigentlich innerlich politisch zerfressen. Es ist ein armer Haufen, der Mitleid hervorrufen könnte.
    Sie sind in die Defensive geraten, so dass sie offensichtlich beschlossen haben, wenn wir untergehen, lasst uns gemeinsam untergehen.
    Das einzelne Mitglied dieser Einheitsfront hat einen schweren Stand in der Stadtgemeinschaft. Politisch angegriffen, öffentlich in Dauerkritik und mit einem bösen Makel behaftet, sind sie Vertreter einer politischen Antikultur geworden.
    Ein schlimmeres politisches Urteil kann einem nicht zugeteilt werden!
    Wer von uns möchte so leben?
    Jedes einzelne Mitglied dieser Einheitsfront hat Schuld auf sich geladen. Sie haben in der Stadt den größten und nachhaltigsten Streit ausgelöst.
    Der Verdacht wabert durch die Straßen, dass dieser Streit geplant war, von langer Hand geplant war und mit böser Energie durchgeführt wird.
    Das Fazit für uns, die wir dieses unwürdige Spiel von außen betrachten:
    Nichts bleibt zu tun, als es zu wissen.

  2. Dr. Dieter Füting
    6. Juli 2020 at 10:47

    Das kommunistische Prinzip der
    „sachlichen Information und Aussprache“

    Wenn die Bonzen in der DDR einen peinlichen, vielleicht sogar rechtlich
    sehr fragwürdigen Fehler gemacht hatten und nicht mehr damit
    umzugehen wussten, riefen sie eben „Haltet den Dieb!“.
    In der Praxis sah es so aus, dass sie über die Presse, Rundfunk und
    Fernsehen die fingierte Frage stellten:
    Viele Genossen und andere friedliebende Menschen haben Fragen an uns
    gerichtet. Sie sind verunsichert durch falsche und gestreute Informationen
    und sie fordern uns auf, eine weitere Verunglimpfung der sozialistischen
    Menschen unseres Landes und unserer Partei nicht weiter zuzulassen. Sie
    fragen: Wann ist mit dieser Verunglimpfung endlich Schluss?
    Eine solche Darstellung bedeutete in alten Zeiten die „Todesstrafe“, das
    völlige politische und wirtschaftliche Kaltstellen dieser „subversiven“
    Personen.
    So versuchte man Fehleinschätzungen, Fehlentwicklungen und krasse
    Peinlichkeiten zu relativieren und jedem Fragesteller den Mund zu
    verschließen.
    Und heute in Königs Wusterhausen und anderswo? Welche Methoden
    werden heute angewandt?
    Heute bildet man einen Arbeitskreis. Das klingt so demokratisch, so offen
    und dem Volke zugewandt.
    Das Motto lautet:
    Wenn du nicht mehr weiter weißt,
    bilde einen „ Senziger Arbeitskreis“.
    Das soll heißen, kann jeder vermuten, dass die Grundtendenz in Königs
    Wusterhausen leider entropisch ist. Als Ganzes geht sie, so das zweite
    thermodynamische Prinzip, einem immer mehr chaotischen und prekären
    Ausnahmezustand entgegen. Nicht die Ausnahme bestätigt die Regel,
    sondern die Regel ist die Ausnahme. Der „Senziger Kreis“ bestätigt
    diesen wahrscheinlichen Zufall. Da hilft auch kein kommunistisches
    Prinzip mehr, auch kein modernisiertes.

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