Die Leerformeln von Reech und Tauche sind beschämend

5. Dezember 2023
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Schulzendorf. War dieses Drama tatsächlich nicht vermeidbar? Der Zwischenruf einer jungen Mutti in der Einwohnerfragestunde des Hauptausschusses vergangene Woche wirft eine Menge Fragen auf.

Ihr Kind wird in der behelfsmäßigen Container-Kita am alten Gemeindeamt betreut wird. Von einem Tag auf den anderen wurde die Kita geschlossen. Für Eltern nahezu unmöglich für Betreuungsersatz zu sorgen, wenn sie von der Schreckensnachricht erst am Vorabend erfahren. Grund der Schließung: Der Krankenstand bei Erziehern.

Es ist nicht neu, dass Eltern von Kita Schließungen überrascht werden.

Es ist nicht neu, dass Eltern von Kita Schließungen überrascht werden.

Die Mutti musste ihr Kind in einer Nachbarkommune unterbringen, was das Familienbudget zusätzlich belastet. “Das geht auf Dauer gar nicht.”, konstatierte sie. Anderen Eltern erging es ähnlich.

Die Aussagen der Verantwortlichen zur Kritik der jungen Frau glichen einer Bankrotterklärung. „Es tut uns leid.“, entgegnete ihr der stellvertretende Bürgermeister Alexander Reech. Und Winnifred Tauche (Die Linke), Vorsitzende des Gemeinderates: „Es ist auch in anderen Kommunen so.“

Es existiert im Rathaus kein „Plan B“ für solche Fälle, es existiert noch immer nicht die 2019 angeregte „Springerstelle“ in der Kinderbetreuung, es existiert kein Fahrplan für den Einsatz von Leasingkräften in besonderen Situationen – anders kann die Hilflosigkeit der Verwaltung nicht erklärt werden.

Tauches Fraktion, die sich in der Gemeinde als Robin Hood für das Wohl der Kinder sieht, sollte bei dem Uralt-Problem plötzlicher Kita Schließungen endlich handeln und Zählbares vorweisen, statt sich um von einem LKW auf die Straße heruntergefallende Blätter zu kümmern oder über den Verbleib von Glasfaserleerrohren, die an Zäunen befestigt sind, eine Debatte anzuzetteln.

9 Responses to Die Leerformeln von Reech und Tauche sind beschämend

  1. Peter Schulze
    14. Dezember 2023 at 12:07

    BewohneR: Da bin ich mir sicher, dass das Einige könnten. Eine Liste meiner Ehrenämter können Sie gern in meinem Sekretariat anfordern :-)
    Dass es um diese aber hier nicht geht, haben sie wohl wie viele hier immer wieder und gern, falsch verstehen wollen.

    Es geht um die Partizipation, die immer erst und nur kurz aufkeimt, wenn die Hütte brennt. Und so wird das halt nichts. Und das ist keine Neuigkeit aus dem Hause Schulze, scheint aber trotzdem nur wenige zu interessieren. Die trifft man dann zum Beispiel seit Jahren regelmäßig bei den Sitzungen im Rathaus. Das sind die wahren Bürger der Gemeinde. Da könnte ich Namen nennen. Meiner wäre sicher nicht auf der Liste. Wie so viele, viele Andere. Und genau das ist das Problem.

  2. BewohneR
    11. Dezember 2023 at 06:08

    @Peter Schulze: Sie kritisieren, dass fehlende Engagement der Bürger für eine Verbesserung der Umstände?

    Wie haben Sie sich denn eingebracht? Und ich meine damit nicht die regelmäßigen Runden durch den Ort, wegen denen unsere Kinder nicht in den Schlaf finden konnten.

    Vielleicht kann man ja von Ihnen noch etwas lernen?

  3. Zicke
    8. Dezember 2023 at 09:00

    Peter Schulze Stimmt, einschließlich Ihre Aktiviäten

  4. Peter Schulze
    7. Dezember 2023 at 20:43

    Im Großen wie im Kleinen – Deutschland live. Aber daran sind nicht Gemeindevertreter oder der Bürgermeister schuld, sondern wir alle. Weil wir das zugelassen haben und weiter zulassen. Ich freue mich schon auf die nächste Wahl. Da bekommt dann der heilige blaue Erlöser wieder 40% der Stimmen und der Michel kann sich beruhigt in den Lehnstuhl drücken, weil er was ´getan hat´ gegen die Zustände. Der Rest ist nicht interessiert oder findet es wichtiger gegen die paar Bürger zu hetzen die sich überhaupt engagieren. Gemeindevertreter eingeschlossen. Die Kommentare hier sind genau so ein Witz wie die Bürgerbeteiligung und der Artikel selbst.

  5. Gunnar
    7. Dezember 2023 at 10:23

    Im vergangenen Winter führte ein extrem hoher Krankenstand auch schon zu eingeschränkten Öffnungszeiten, die die Eltern vor große Probleme stellte. Es fehlt auch nach dieser Erfahrung ein Konzept, eine Idee, wie man mit solchen Personalausfällen umgeht. In dieser Woche hat die Kita von 7.30 bis 12.00 Uhr geöffnet, was berufstätigen Eltern gar nichts nützt.
    Es ist mir klar, dass die Gemeinde keine Erzieherinnen backen kann. Es ist aber auch klar, dass diese sich dafür einsetzen muss, dass die Arbeitsbedingungen zum Wohle der Kinder und der Beschäftigten so gestaltet sind, dass die Leute nicht davon krank werden (@BewohneR) und lange ausfallen. Dazu gehört, Personal zu rekrutieren und attraktive Pakete für dieses zu schnüren, damit sich Erzieherinnen und Erzieher, die nun einmal überall gesucht werden, für Schulzendorf entscheiden. Dazu gehört vor allen Dingen eine angemessene Bezahlung und auch sonstige Leistungen. Denn die Erzieherinnen müssen auch langfristig gehalten werden.
    Die Gemeindevertretung kann in der akuten Notlage nicht helfen, kann aber der Verwaltung aufgeben, sich darum zu kümmern, dass sie für solche Lagen besser aufgestellt ist. Ob sie das tut?

    Die Betriebserlaubnis für die Kita ist um fünf Jahre verlängert worden, sie soll nun aus der Kita “Märchenland” ausgegliedert und als eigenständige Kita fortgeführt werden.

  6. Zicke
    7. Dezember 2023 at 08:07

    https://www.maz-online.de/lokales/dahme-spreewald/koenigs-wusterhausen-verklagt-ex-buergermeister-swen-ennullat-auf-schadenersatz-UPLT2VNUSRAFXNRPY5GN3RUIXI.html

    Königs Wusterhausen hat die Steuern erhöht, um damit ihren Ex- Bürgermeister u.a. wegen Versäumnissen bei der Kinderbetreuung auf Schadenersatz zu verklagen. Ich zahle freiwillig mehr Hundesteuer, wenn das in Schulzendorf auch endlich mal passiert.

  7. Andi
    6. Dezember 2023 at 21:15

    Wobei sich die Frage auch stellt wie es in dieser Containerkita generell weitergeht.
    War da nicht noch etwas mit der Zulassung der KITA?
    Meines Wissens läuft diese Ende des Jahres aus.
    Zustände sind das *kopfschüttel*
    Es wird wohl auch keine Weihnachtsfeier hier geben für die Kinder , echt traurig.
    Hier ist eine ganze Menge die schief läuft.

  8. eva
    6. Dezember 2023 at 07:33

    Es ist wie der Winter, der kommt genauso überraschend wie die Grippewelle und der Hochsommer in jedem Jahr. Ein Notfallplan ist in der Gemeinde anscheinend auf keinem Gebiet mehr vorhanden. Erstaunlich, dass Frau Tauche schon ins gleiche Horn bläst. Ich hatte von Ihr mehr Einsatz/Durchsetzungsvermögen in der Zusammenarbeit Gemeinde/-vertretung erhofft.

  9. BewohneR
    5. Dezember 2023 at 14:27

    Das den Bürgermeister die Probleme in der Schulzendorfer Kitas nicht interessieren, kommt leider nicht überraschend. Und wenn die Eltern dann doch mal Druck machen, dann verzögert er alles so lange und hofft, dass die Eltern dann aufgeben.

    Das was in der sog. Container-Kita passiert ist, ist richtig traurig und erschreckend. Und die Reaktion der Gemeinde und auch der Vorsitzenden der Gemeindevertretung zeigt, dass wie egal Ihnen die Bürger sind. Vermutlich sind sie ja selbst davon nicht betroffen.

    Diese Krankheitsphasen kommen jedes Jahr und doch für die Verwaltung überraschend.

    Hat sich mal jemand in der Gemeinde oder der Gemeindevertretung mal die Frage gestellt, ob nicht die Krankheiten das Problem sind? Vielleicht sind es ja auch die Kita-Leitungen, die Arbeitsumstände, die mangelnde Unterstützung des Kita-Trägers, die mitursächlich für die Ausfälle sind.

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