DB-Wunder: „Heute ist ein Tag der Wiedervereinigung!“

29. November 2024
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Zeuthen. Wunder geschehen doch noch, die Deutsche Bahn AG hat das unter Beweis gestellt! Seit heute 9:06 Uhr ist Zeuthen wiedervereint. Der Ort war zwei geteilt, weil wegen der Bauarbeiten am S-Bahnhof der Fußgängertunnel jahrelang gesperrt war. Wer von der einen Seite des Zentrums auf die andere wollte, musste riesige Umwege nehmen und oft viel Zeit an geschlossenen Schranken in Kauf nehmen.

Bürger, darunter Senioren, Kinder können nach mehr als sechs Jahren endlich wieder auf kurzem Weg auf die ander Seite des Zentrums. (Foto: mwBild)

Bürger, darunter Senioren, Kinder können nach mehr als sechs Jahren endlich wieder auf kurzem Weg auf die ander Seite des Zentrums. (Foto: mwBild)

Sechseinhalb Jahre dauern inzwischen die Arbeiten am S-Bahnhof. Im Juli 2025 soll der Zugang zum Bahnsteig einschließlich der Nutzung der Aufzüge möglich sein. Dann liegen mehr als sieben Jahre Bauzeit hinter den Zeuthenern. Zum Vergleich: Der Bejing Daxing Airport in China mit vier Start- und Landebahnen wurde bereits nach vier Jahren Bauzeit eröffnet.

Versöhnliche Worte anlässlich der Tunneleröffnung richtete Britta Schanzer, Chefin des Portfolio S-Bahn bei der DB-InfraGO AG, an die Zeuthener. Sie verstehe den berechtigten Frust der Bürger, „für uns war es auch kein leichter Weg bis zum heutigen Tag. Ich bin erleichtert heute hier stehen zu dürfen.“, so die Bahn-Frau. Ein „Mitbringsel“ an die Zeuthener, sozusagen als Wiedergutmachung für die jahrelange Trödelei, hatte Schanzer nicht im Gepäck.

Britta Schanzer und Bürgermeister Martens bei der Eröffnungszeremonie. (Foto: mwBild)

Britta Schanzer und Bürgermeister Martens bei der Eröffnungszeremonie. (Foto: mwBild)

Zeuthens Bürgermeister Philipp Martens (Die Linke) wich von den sonst bei Eröffnungen üblichen schön klingenden Worten ab. „Heute ist ein Tag der Wiedervereinigung!“, konstatierte Martens. In seiner Klartext Rede sprach er von Jahren des Aderlasses der Zeuthener. In dieser Zeit haben Gewerbebetriebe dicht gemacht, der Ort ist in einen Dornröschenschlaf verfallen. „Es wird Jahre dauern, bis wir wieder diesen schönen und attraktiven Ortskern haben, den wir einmal hatten.“, so Martens.

Der Bürgermeister weiter: „Der Tag der Wiedervereinigung soll Anlass für einen Aufbruch sein. Im kommenden Jahr feiern wir 650 Jahre Zeuthen. Das soll ein Jahr des Zusammenwachsens und der Gemeinsamkeiten werden.“

Zwar sind Zeuthener jahrelanges Leiden gewohnt, dennoch bleibt ihnen nur zu wünschen, dass nicht wieder eine neue Deadline der Deutschen Bahn ihre Hoffnungen auf die Fertigstellung des Bahnhofs zerstört.

(Foto:mwBild)

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8 Responses to DB-Wunder: „Heute ist ein Tag der Wiedervereinigung!“

  1. Frieda
    7. Dezember 2024 at 08:20

    ZIMMERMANN , Sie haben meinen Kommentar nicht gelesen ! Es waren keine 6 Stunden !

    Notre Dame wird nach 5 Jahren heute wieder eröffnet und was haben wir ? Alle Verantwortlichen sind einfach nur peinlich. Eichwalde wird wieder nichts.

  2. 1. Dezember 2024 at 11:08

    Biene, missverstehen Sie mich bitte richtig. Ich toleriere gar nichts einfach so, und schon gar nicht den Totalen Staat. Ich (auch als Gemeindevertreter) würde alles Geld was ich habe, in Bildung investieren und in Förderung der Jugend, statt in Sanktionen gegen die liegen Gebliebenen, oder in teure Wahlgeschenke die man günstiger auch hätte anders umsetzen können ohne schleichende Eingemeindung, wovon bei unseren Kindern wenig bis nichts ankommen wird und am Ende trotzdem ein (weitere) abgehängte Generation entstehen wird. Bildung kommt halt nicht nur von Schule und Schule bedeutet nicht automatisch Bildung. Nur um gleich zu entgegnen, wieso ich auch hier Bildung als Superwaffe herausstelle, aber gegen diese unsägliche Flughafenschule bin – das scheinen manche nämlich auch nicht zu verstehen. Dieses eskalieren der Jugend hat auch was mit Druck zu tun, mit Langeweile und mit Verlorenheit. Alles keine Neuigkeiten. Aber statt Abhilfe zu schaffen, wird der Druck erhöht. NATO Style eben. Alles geht gegen die Wand. Und wir schauen zu.

  3. Biene
    1. Dezember 2024 at 10:14

    Lieber Herr Schulze. Nur in der Klappsmühle kann man machen, was man will. Im Leben gelten Regeln und eine lautet, dass man fremdes Eigentum nicht beschädigt. Das lernen Kinder bereits in der Grundschule. Und wer sich nicht an Regeln hält, der muss mit Sanktionen rechnen. Dass Sie als Gemeindevertreter Sachbeschädigungen tolerieren und verlangen, drüber hinwegzusehen, ist unglaublich.

  4. Peter Schulze
    1. Dezember 2024 at 08:57

    Jawohl. Lasst uns in Überwachung und diakonische Strafen der Bevölkerung investieren. Wir könnten dieses ganze unnütze Geld für Bildung dafür nehmen.

  5. Ulrich Häusler
    1. Dezember 2024 at 07:59

    @Zimmermann:Ein guter Vorschlag! Ich bin nur unsicher, ob es unzerstörbare Kameras gibt. Angepriesen werden sie, ob es tatsächlich dann auch so ist, bezweifle ich. Mit fällt aber auch nichts ein, um diese Chaoten zu schnappen. Die Aufstellung einer gut ausgerüsteten Selbsthilfegruppe, die in den Nachtstunden den Tunnel observiert, ist sicher unrealistisch.

  6. ZIMMERMANN
    30. November 2024 at 17:35

    Der Tunnel gestern 09:00 Uhr eröffnet und kaum 24 Stunden seit dem vergangen.
    Graffiti und andere Farbschmiererein kurz vor 14:00 Uhr heute festgestellt. Einiges roch noch sehr frisch. Dafür wird der Tunnel und die Glasflächen jetzt lieber genutzt und es ist noch viel Fläche frei.
    Ich bin für Kameras.
    Das geht eindeutig zu weit. Strafen müssen empfindlicher werden.
    Sprühen (m/w/d) können nur aus der Umgebung hier sein. Denn nur die Bevölkerung sieht die Farbschmiereien.Kein schönes Bild für Zeuthen.

  7. Petra
    Petra
    29. November 2024 at 22:34

    Die lange Bauzeit ist durch nichts zu rechtfertigen. Wenn in der Zeit Existenzen kaputtgegangen sind und ein großer Schaden für die Gemeinde entstanden ist, warum wird die Bahn nicht auf Schadensersatz verklagt?

  8. frieda
    29. November 2024 at 14:22

    Bahn – einfach lächerlich . Die Gemeindeleute und Landrat – ebenfalls eine Zumutung ! Vor einem Jahr hatten wir dieses Spektakel schon Eichwalde, als sie die Rampen auf und die Abgänge zu gemacht haben.

    Und nun haben sie wieder was zum Feiern ? Die ersten Schmierereinen im Tunnel ! Ihr merkt nichts mehr ! uns seit alle per Auto gekommen.

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