Das krumme Holz der SPD – ein Kommentar

23. September 2024
Von

Den ersten Hauptsatz zur Politik kann man lernen. Anständig zu reden auch, sich in Grenzen aussprechen, unanstössig sein. Alles zu lernen.

Dr. Dieter FütingDies vom Gewinnen zu sagen, wirkt sofort komisch. Besonders für die SPD in Brandenburg. Glaubt sie doch, dass die „Nazis“ gejagt und zerstört sind und sie selbst souverän gesiegt hätten. Zerstörer ist ein religiöser Begriff. Störer oder Populist dagegen ein privater Ehrentitel.

Ja, es ist anders. Die SPD selbst ist mehrfach gehäutet worden. Entlang des Radius, von einem oder mehreren Punkten ausgehend radial gehäutet. Das Holz der SPD – Genossen ist krumm, wie ihre heimliche Gesinnung. „Aus so krummen Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden.“ – gibt Immanuel Kant zu bedenken.

We are sorry, denken sie still. Und: Unser dunkler Zwilling, die Grünen, sind schuld. Das sind die wirklich Schuldigen an dem vergifteten Klima. Sie haben nicht wie Dietmar Woidke auf die Formel von Dostjewski gesetzt: Schuld und Sühne. Sie haben uns eingeredet, dass man einen SPD – Landtagsabgeordneten dann für eine Individualität hält, wenn er einen Spruch von Habeck oder Woidke zitieren kann.

Und wer das kann, dem traut man auch einen gutgeschriebenen Satz zu, hoffen sie. Doch wer so denkt, denkt eben wie die Freimaurer im Zeichen der Gegenmoderne. Sie haben sich alle getäuscht, trotz Wahlsieg. Aus Gedankenlosigkeit?

Nein! Warum dann? Ihr Verhalten war unsympathisch und wird es lange bleiben müssen. Denn die von ihr geschaffene Atmosphäre macht hier bloß die Leute dämlich. Das ist der erste Hauptsatz zur Politik, den sie nicht begriffen haben.

19 Responses to Das krumme Holz der SPD – ein Kommentar

  1. Andreas
    26. September 2024 at 09:17

    Lieber User Andreas, Ihr Beitrag wird nicht veröffentlicht. Wir bitten Sie, sich künftig an unsere Nutzungsbedingungen zu halten.

    Liebe Grüße
    Sabrina Rühle
    Redaktion

  2. Dr. Dieter Füting
    26. September 2024 at 08:25

    “Unser dunkler Zwilling, die Grünen, sind schuld.”

    Die Stichwortgeber für das Milieu um das grüne Parteidenken herum konnten für kurze Zeit, für sehr kurze Zeit, um genau zu sein, den Zeitgeist auch nach der Wahl der Ampel noch einigermaßen bannen. Nun ist es vorbei mit dem Optimismus. Neue Gesichter, sagen die alten Gesichter, sollen den Neuanfang versuchen.
    Ihre gespielte Niedergeschlagenheit, mit dem sie einen gewünschten Neuanfang den nötigen Schwung einreden wollen, klingt nur wie Feigheit. Denn es ist bloß die Selbstbeschreibung eines Lebensgefühls, das paradoxerweise dem sozialdemokratischen Denken entnommen ist.
    Das ehrliche politische Ende ist das einzige, das man den Grünen nicht nehmen kann. Die Unabdingbarkeit des Schicksals, das mannhaft zu tragen sei, zeigen sie nicht. Sogar im Niedergang beweist die grüne Gesinnung, dass sie tief konservativ – sozialdemokratisch und revisionistisch ist. Sie hat sich ihren Niedergang und Untergang wirklich redlich verdient.
    Es ist leider nicht das Gleichnis vom römischen Soldaten, dessen Gebeine vor dem Tor von Pompeji gefunden wurden, weil man vergessen hatte, ihn abzulösen. Dieses Schicksal muss der Vorstand der Grünen nicht mehr erleiden, denn sie sind einfach geflüchtet. Er, der Vorstand, hat vergessen, dass man auch auf verlorenen Posten ausharren muss, ohne Hoffnung, ohne Rettung – weil es einfach Pflicht ist. Was für eine armselige, unglaubwürdige Partei. Mit gelebten Kulturpessimismus, aber gespielten Fortschrittsoptimismus.

  3. Kommentar
    26. September 2024 at 08:13

    @Herr Füting: Ihre “Definition” von politisch korrekter Sprache bedeutet übersetzt: alles und nichts ist politisch korrekte Sprache. Das hilft nicht weiter.

    Wegen Ihrer Frage zu Humor kann ich Ihnen noch den Tipp geben, einen Dialog unter Unbekannten nicht mit einer Beleidigung zu beginnen. Dann zündet Ihr Humor beim Gegenüber wahrscheinlich besser.

  4. Dr. Dieter Füting
    25. September 2024 at 17:44

    Andreas, ad hoc geantwortet:
    Politisch korrekte Sprache ist durch emotionale, ethische, kulturelle, geographische, religiöse oder geschichtliche Zugehörigkeit bzw. Festlegung entsprechend dem Bildungsgrad, Parteizugehörigkeit u. ä sowie durch kommunikative und psychologische Wirkungsabsicht definiert und wird persönlich als richtig empfunden, das durch kein Ereignis aufgehoben werden kann.

    Kommentar:
    Vorsichtige Frage: Kann es Ihnen vielleicht etwas an hintergründigem Humor fehlen?

  5. Andreas
    25. September 2024 at 13:54

    Dr. Dieter Füting, wäre es Ihnen denn möglich, kurz zu erläutern, was Sie unter politisch korrekter Sprache verstehen?

  6. Kommentar
    25. September 2024 at 13:13

    @Herr Füting: Dass Sie das Wort “ärmlich” als Abwertung benutzen und von sich selbst behaupten, keinerlei Charakterschwäche zu haben, ist unanständig, nicht glaubwürdig und am Ende ein Widerspruch.

    Aber wie gesagt, es geht nicht um Sie als Person, sondern die vertane Chance eines guten, kritischen Textes.

  7. Dr. Dieter Füting
    24. September 2024 at 19:30

    Andreas, ein Denkfehler. Ich sehe es Ihnen gerne nach.
    Ich erwarte nicht, nein, ich kann von der SPD nicht erwarten, dass die Genossen in ihren politischen Auseinandersetzungen mit den Populisten aller Art und anderen schlimmen SPD – Gegnern “anständig zu reden” gelernt hätten. Warum auch? Sie haben ja die politische Wahrheit quasi schon mit der Muttermilch aufgenommen. Anständig zu reden ist nicht einmal Norm, wenn sie unter sich sind. Das liegt nicht in ihrem politischen Blickfeld, schon gar nicht, wenn es um Posten und um Einfluss geht.
    Dreißig Jahre Lebenserfahrung mit der SPD sind das. Es geht also nicht um mich und um meine möglichen Charakterschwächen, sondern um eine politisch korrekte Sprache der SPD – Genossen, die sie zu lernen haben.
    Übrigens, hätte ich Charakterschwächen, würde ich sie zugeben.
    Und: “Ärmlich” ist sicher bedauernswert für diejenigen, die es sind, aber auf jeden Fall nicht “ziemlich unanständig.” Tut mir leid, Andreas.

  8. Peter Schulze
    24. September 2024 at 16:16

    Kommentar, so wie Sie über mich informiert zu sein scheinen, wissen Sie sicherlich was ich dazu sage. Nämlich dass ich diese Partei aus genau diesen Gründen nicht wähle. Jedoch: Andere befeuern genau diesen Krieg schon. Insofern ist für mich bei Wahlen die Luft gerade sehr dünn. Sollten Sie näheres wissen wollen, dürfen Sie sich gern per Klarnamen telefonisch bei mir melden. Die Nummer haben Sie sicherlich. Viele Grüße

  9. Andreas
    24. September 2024 at 15:56

    @Dr. Dieter Füting: Sie erwarten von der SPD ja offensichtlich, anständig zu reden. Ihre Antwort auf @Kommentar, dieser sei “ein ärmlicher Mensch”, finde ich allerdings ziemlich unanständig.

    Könnte es sein, dass Sie Ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden?

  10. Kommentar
    24. September 2024 at 14:06

    @Herr Füting: Was ist die “Feuerbohle”?

    Es geht überhaupt nicht um Ihre Person. Ich kenne Sie nicht. Es geht um Ihren Text. Den zu kritisieren, wird ja wohl erlaubt sein. Und das sogar, ohne dabei Partei für die spd zu ergreifen.

  11. Dr. Dieter Füting
    24. September 2024 at 13:10

    Kommentar:
    Es geht nicht ausschließlich um das Marginalisieren der SPD, um das ad absurdum führen ihrer Politik, es geht mir schlicht um die Abwahl einer bedrohlichen Politik, die sozial daherkommen möchte, aber weite Schichten der Bevölkerung ( Rentner, Kranke, Kinder, Mieter, Eigenheimer, Andersdenkende…) politisch und wirtschaftlich ausgrenzt und in die Verzweiflung treibt. Das Holz der Humanität ist krumm für die SPD.
    Da lasse ich mich doch gern im Grunde als wirr im Kopf bezeichnen.
    Denn ich weiß, Ihre Behauptung ist nachgewiesenermaßen objektiv unwahr. Und obwohl Sie das auch wissen, aber dennoch öffentlich falsch ausbreiten, verbreiten Sie bewußt eine falsche Tatsache über mich aus.
    Das geht der Sache nach über eine falsche Verdächtigung oder eine üble Nachrede hinaus und erfüllt beinahe den Tatbestand der Verleumdung. Und das, obwohl ich Sie nicht angegriffen, sondern berechtigterweise die SPD kritisiert habe. Und ich habe jedes Recht der Welt, die SPD immer wieder scharf und angriffslustig zu kritisieren!
    Um aus der “Feuerbohle” dem Sinn nach zu zitieren: Was sind Sie nur für ein ärmlicher Mensch1

  12. Kommentar
    24. September 2024 at 12:37

    @Peter Schulze: Haben Sie nicht mal Spaziergänge für Frieden organisiert? Was sagen Sie eigentlich dazu, dass die afd die Wehrpflicht wieder einführen will und Milliarden ins Militär stecken will?

  13. Zweifler
    Zweifler
    24. September 2024 at 12:32

    Vielleicht sollte sich die SPD einfach umbenennen, wie einst die SED zu PDS.
    Denn die SPD ist weder sozial noch demokratisch. Die Zeiten von Brandt und Schmidt sind längst vorbei und kommen auch nicht wieder.

  14. Kommentar
    24. September 2024 at 11:59

    @Olli & Herr Füting: Dass Menschen Ihre Ansichten nicht teilen bzw. den Text einfach nicht gut finden, könnten Sie auch zur Kenntnis nehmen ohne sich gleich in eine imaginäre Opferrolle zu flüchten. Sie dürfen hier, solange es die Moderation des Schulzendorfers zulässt, alles mitteilen, was Sie bewegt. Kein Grund zu jammern.

  15. Kommentar
    24. September 2024 at 11:47

    @Herr Füting: Wie kommen Sie darauf, dass Sie verleumdet werden?

  16. Olli
    24. September 2024 at 10:42

    Dr. Füting: … oder ein Nazi, ein Putin Versteher, ein Feind der Demokratie ist.

  17. Dr. Dieter Füting
    24. September 2024 at 06:49

    Wer die SPD kritisiert muss damit rechnen,
    dass er verleumdet wird.

  18. Peter Schulze
    24. September 2024 at 06:32

    An einer Partei die nichts anbietet als ´AFD verhindern´ kann man sich gar nicht genug abarbeiten. Schon gerade solange sie noch Wahlergebnisse im zweistelligen Bereich einfährt.

  19. Kommentar
    23. September 2024 at 21:59

    Man muss kein spd-fan sein, um diesen Text wirr und das ständige Abgearbeite an dieser Partei langsam öde zu finden.

    Dass zudem ein Zitat von Immanuel Kant auf die spd bezogen wird, ist ulkig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige