Statt Hochbetrieb und hektischen Treiben am Flughafen müssen die Taxifahrer in Schönefeld mit langen Schlangen Vorlieb nehmen. Oft warten sie weit mehr als eine Stunde auf einen Fahrgast, vielen Taxibetrieben im Landkreis geht es wirtschaftlich gesehen schlecht.
Flughafen Schönefeld: Lange Taxischlangen gehören zum Bild am Airport.
Die geplante BER Eröffnung lockte viele Taxifahrer an. Der Taxibestand im Landkreis stieg von 96 Konzessionen im Jahr 2009 auf 346 Konzessionen im April 2013, eine Erhöhung um satte 260 Prozent. Als Anfang 2013 beschlossen wurde, dass Berliner Taxen im Landkreis Dahme – Spreewald nicht mehr laden können, besorgten sich viele Berliner Taxiunternehmer eine Konzession im Landkreis.
Seit 2010 verzeichnen die Taxibetriebe jedoch rückläufige Gewinne. 2012 hatte ein Taxiunternehmer im Durchschnitt ein Bruttomonatseinkommen von 1.100 Euro.
Die „Beförderungsentgelte sind offensichtlich nicht auskömmlich“, heißt es in einem Gutachten, das im Auftrag des Landkreises erstellt wurde. Allerdings trägt auch die viel zu hohe Anzahl von Taxen, gemessen an der Nachfrage, zur prekären wirtschaftlichen Lage der Taxibetriebe bei.
Eine Steigerung der Nachfrage ist derzeit nicht in Sicht. Denn mit einer Inbetriebnahme des HauptstadtFLUCHhafens in Schönefeld ist in nächster Zeit nicht zu rechnen. Rückläufige Fluggastzahlen und ein komfortables Angebot im öffentlichen Personennahverkehr in Schönefeld sowie der Wegfall des Laderechts für Taxen aus dem Landkreis am Flughafen Berlin – Tegel tun ihr übriges.
Der Landkreis plant nun eine Tarifanpassung, konkret soll ein gestaffelter Kilometerpreis – Tarif eingeführt werden. Der Grundpreis soll sich auf 3,30 Euro (bisher 3,00 Euro) und der Kilometerpreis bei einer Anfahrt auf 0,60 Euro (bisher 0,50 Euro) erhöhen. Bei einer Tagesfahrt bis 3 Kilometer soll der Kilometerpreis von 1,50 Euro auf 1,90 Euro, bei einer über 3 Kilometer von 1,50 Euro auf 1,65 Euro steigen.
Am 30. April entscheidet der Kreistag über die neue Preisregelung.
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