Bürgermeister Mücke – Helfer bei der Suche nach billigen Subunternehmern?

20. Oktober 2017
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Die Firmenchefs der Schulzendorfer Elektro GmbH (SEG) sind unlängst mit Bürgermeister Mücke in die polnische Partnergemeinde Kargowa gereist, um sich mit Vertretern von acht polnischen Unternehmen zu treffen. Mücke hat nach eigenen Worten das Zusammentreffen angeschoben. „Ziel sind die Anbahnung wirtschaftlicher Kontakte.“, so der Bürgermeister.

Deutsch - polnisches Unternehmertreffen. Mittendrin: Bürgermeister Markus Mücke (Foto: Gemeinde Kargowa)

Deutsch – polnisches Unternehmertreffen. Mittendrin: Bürgermeister Markus Mücke (Foto: Gemeinde Kargowa)

Aus dem polnischen Rathaus hieß es dazu, dass die SEG die Absicht hat, polnische Subunternehmer beim Bau von elektrischen Schaltschränken in verschiedenen Größen für Wohn- und Gewerbebauten, den Bau von Straßen, von Flughafenbeleuchtung sowie der Installation von elektrischen Netzen vertraglich zu binden.

In nächster Zeit werden den polnischen Unternehmen Leistungsverzeichnisse übergeben, auf deren Grundlage sie Angebote abgeben sollen.

Mückes Engagement für die SEG hat ein Geschmäckle. Öffentliche Amtsträger sind gehalten, sich nicht für wirtschaftliche Interessen einzelner Firmen einzusetzen. Offenbar pfeift Markus Mücke auf diese Verhaltensregel.

9 Responses to Bürgermeister Mücke – Helfer bei der Suche nach billigen Subunternehmern?

  1. B.Hartenstein
    21. Oktober 2017 at 14:43

    In der freien Wirtschaft ist es üblich, dass für Kostensenkungen u.a. auch günstigere Subunternehmen oder Ausgliederung von Teilgebieten vorgenommen wird. Das ist sicher oftmals nicht besonders sozial, aber letztlich sind es betriebliche Maßnahmen zum Erhalt der Firma. Also eigentlich keine Problematik, wenn die SEG mit polnischen Firmen zusammenarbeitet.
    Das Problem sehe ich allerdings in der “innigen” Verknüpfung zum BM Mücke, insbesondere, wenn es kommunale Ausschreibungen nach VOL gibt. Wenn dann auch noch der Schwellenwert gedrückt wird, so dass lediglich eine Angebotsabfrage nötig ist, ist die Gefahr der Bevorteilung zu Lasten des freien Wettbewerbes, begünstigt durch den BM, sehr groß. Ich weiß aus 18-jähriger Tätigkeit auf dem Gebiet der bundesweiten kommunalen Ausschreibungspraxis, wie nah man da an die Thematik der Begünstigung geraten kann. Ich der GV oder der geplanten Organisation zur Kontrolle von VOL-Ausschreibungen dringend raten, hier ein wachsames Auge zu haben. Und das nicht nur, um den BM anzugreifen, sondern auch zu seinem eigenen Schutz.
    Vergehen auf diesem Sektor werden sehr hoch bestraft.

  2. Bürger
    21. Oktober 2017 at 11:49

    es ist schon immer interessant , das dann sicher genau diese den Mund aufmachen die sich selber freunde und bekannte ( handwerker ) ins haus holen und diese schwarz/freundschaftsdienst :) bezahlen,um geld zu sparen materialien zu EK bekommen usw. usw. …….also jeder sollte erstmal vor seiner eigenen türe kehren !!!! :)

  3. Gast
    20. Oktober 2017 at 22:15

    Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten

  4. Sandra
    20. Oktober 2017 at 17:12

    Die MAZ hat auch einen Artikel dazu geschrieben. Herr Kolberg von der CDU freut sich darin über die Wirtschaftskontakte, die der Bürgermeister vermittelt.Schade dass er die Folgen, wie die Unterdrückung des Mindestlohnes,Verlust von Arbeitsplätzen übersieht.
    Typisch CDU!

  5. Peter Siegert
    20. Oktober 2017 at 16:01

    Auch auf die Gefahr hin, dass über mich ein Gewitter nieder geht. Dass ein Unternehmen versucht,Personalkosten zu senken,seinen Gewinn zu maximieren, sich im Wettbewerb bessere Bedingungen gegenüber Mitbewerbern zu sichern und dabei nicht unbedingt die Moral höchste Priorität hat, halte ich für legitim. Insofern ist es aus meiner Sicht auch in Ordnung, dass sich die SEG in Polen umschaut.Ich schließe mich jedoch dem Verfasser des Artikels an, dass ein Bürgermeister keinesfalls ein Unternehmen unterstützen darf. Wenn es in der Gemeinde einen Gewerbeverband geben würde, in dem viele Firmen mitarbeiten, für den sich Herr Mücke in Polen um Geschäftskontakte bemüht, dann wäre das wieder etwas anderes. Ich halte Herrn Mückes Aktivität in diesem Fall für bedenklich.

  6. Nobody
    20. Oktober 2017 at 14:09

    Vielleicht sollten die Aufträge gleich an die polnischen Unternehmen gehen. Dann braucht man die SEG nicht mehr und spart zudem noch!

  7. Marcus D.
    20. Oktober 2017 at 14:05

    Ja klar Subunternehmer, damit für die Elektriker aus Schulzendorf, Eichwalde, Wildau usw. kein Mindestlohn gezahlt werden muß.

    Dafür bekommen Schulzendorfer Gewerbetreibende Poller, Regenwassermulden vor die Tür gesetzt und Knüppel zwischen die Beine geworfen.

    ….. weiter so …..

  8. Äh wie jetzt?
    20. Oktober 2017 at 12:45

    Ja klar. Und Frau Merkel reißt auch ohne Vertreter der deutschen Wirtschaft durch die Welt. Alle deutschen Politiker setzen sich für die Interessen der heimischen Industrie in der Welt ein.

  9. Ich
    20. Oktober 2017 at 12:15

    Aufschwung Ost

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