Bürgerentscheid: Was Sie jetzt noch wissen müssen!

6. März 2021
Von

„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ (August Bebel)

Morgen soll er gestürzt werden: Der Bürgermeister von Königs Wusterhausen, Swen Ennullat. Schließlich sei er Bremsklotz der Stadt, ein Rechtsaußen-Mann, ein Tyrann von 25 anonymen Rathausangestellten, ein Solidarfeind, Blockierer, Egoist und Unbelehrbarer – so jedenfalls behaupten es seit Wochen gebetsmühlenartig SPD, CDU, Grüne, Linke und der Reimann-Block.

Doch immer weniger Menschen in der Stadt glauben der Abwahl Propaganda. Zuletzt wurden Stimmen laut, dass die Anti-Ennullat-Koalition mit dem Bürgerentscheid „alte Rechnungen“ begleichen will. Gibt es solche überhaupt? Ja!

Der Schulzendorfer ruft sie in Erinnerung:

SPD – 2017 erlebte sie im Landkreis ein Waterloo. Nach Zeuthen verloren die Genossen auch in Königs Wusterhausen das Rathaus. Ihr Kandidat Georg Hanke unterlag Ennullat in der Stichwahl haushoch. Kurz nach der Wahlklatsche soll er zum politischen Krawall gegen Ennullat aufgerufen haben: Was nützt dem Bürgermeister die Wahl, wenn er keine Mehrheit im Stadtrat hat? Ennullat deckte in der Amtszeit seines Vorgängers Abrechnungs-Mauscheleien in einer Kita auf. Gegen Lutz Franzke (SPD) ermittelte die Staatsanwaltschaft. Dass Ennullat wegen der zu hohen Kreisumlage vor Gericht zog, dürfte Landrat Stephan Loge (SPD) ziemlich aufgestoßen sein.

Swen Ennullat

CDU – Ennullat war früher CDU – Mitglied und im Vorstand des Kreisverbandes, verließ ihn mit seinem Parteiaustritt. Bei Mitgliedern des heutigen Vorstandes ist er (deshalb?) alles andere als angesehen. 2017 zeigte er den CDU-Vizebürgermeister Jörn Perlick bei der Staatsanwaltschaft an. Der soll in einer Sitzung zur Unterbringung von Flüchtlingen gesagt haben: „Die Bimbos sollen da bleiben, wo sie hingehören: im Wald. In die Kernstadt gehören die Bimbos nicht!“

Stefan Lummitzsch – Flog aus der Freien Unabhängigen Wählergemeinschaft (FWKW), die Ennullat als Bürgermeisterkandidat nominierte. Grund: Verstoß gegen die Satzung, schädliches Verhalten gegen die Wählergemeinschaft. Lummitzsch manövrierte sich mit seiner Gutsherrenart ins Abseits: „Als Vorstandsvorsitzender lehne ich jegliche Reglementierung ab. … Es besteht keine Veranlassung, insbesondere den Vorstandsvorsitzenden zu kritisieren und reglementieren.“

Die Linke – Die Galionsfigur der Genossen, Stefan Ludwig, soll in seiner Amtszeit als Bürgermeister von Königs Wusterhausen an den Träger einer Kita zu viele Zuschüsse gezahlt haben. Ennullat hatte den Skandal aufgedeckt. Der Geschäftsführer der Einrichtung musste sich wegen schweren Betruges vor Gericht verantworten. Gegen Ex-Justizminister Ludwig wurden in dem Fall keine Ermittlungen eingeleitet. Grund: Verjährung. Dass die Linken Ennullat nicht nur aus ideologischen Gründen stürzen wollen, liegt auf der Hand. (sr)

4 Responses to Bürgerentscheid: Was Sie jetzt noch wissen müssen!

  1. Gesine Almus
    6. März 2021 at 18:08

    Der Artikel nennt nur die Spitze des Berges an Unredlichkeiten und Rechtsbrüchen, die diese unehrenhaften Damen und Herren der 25er Clique begangen haben.
    Ich will hoffen, dass KW genug kritische, informierte und wache Bürger hat, die diesem Bubenstreich von 25 SVV-Migliedern mit ihrer NEIN-Stimme Einhalt gebieten.

  2. Jörg
    6. März 2021 at 11:45

    Es ist ja schön, was alles geschrieben wird.Es wird nur nichts nützen.

    In Presse und Fernsehn wird gegen den BM aus allen Rohren geschossen. Wieso soll da das satte und leichtgläubige Volk eine andere Meinung haben ?

    Die SPD hat immer noch Erfolg, die Leute vor der Wahl mit Würstchen und Kaffee und Kuchen zu ködern – Also hat es doch nichts anderes verdient.

  3. Dr. Dieter Füting
    6. März 2021 at 07:22

    Kurz vor dem Bürgerentscheid am 7. März 2021 und nach dem Austausch
    aller Meinungen und Stellungnahmen stellen sich dem politischen
    Bündnis ernste Fragen:
    Wie soll dieser tief spaltende Prozess, der bei vielen Menschen im Herzen
    Wut, Angst, Misstrauen und Verzweiflung zurück gelassen hat, von einem
    neuen Bürgermeister mit versprochener Unterstützung des Bündnisses,
    diese schmerzenden Wunden heilen können?
    Wie stellt sich das „Bündnis 21“ vor, die gekränkten und verletzten
    Herzen der Menschen für die Gestaltung der Prozesse in der Stadt zu
    gewinnen?
    Wie will man nach dieser erlebten Enttäuschung und nach dieser erlebten
    Zurückweisung Menschen motivieren?
    Wie soll die notwendige Energie entstehen, wenn grundlegende
    Vorbehalte auf Jahre nicht ausgeräumt werden können?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige