BER: Gutachten des Umweltbundesamtes veröffentlicht!

Das bisher unter Verschluss gehaltene Gutachten des Umweltbundesamtes (UBA) wurde auf der Internetseite der Behörde heute veröffentlicht. Auf 166 Seiten gibt die Behörde ihre Stellungnahme zum künftigen Hautstadtflughafen ab. Die Behörde betont, dass ihre Einschätzung vorläufig ist:

Das Umweltbundesamt empfiehlt Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr am känftigem Hauptstadtflughafen. (Foto: Wolff)

„Die Flugroutenfestlegung und insbesondere die lärmfachliche Bewertung durch das UBA erfolgten für das sehr komplexe neue Flugroutensystem unter erheblichem Zeitdruck. Die jetzt zur Entscheidung anstehenden Flugrouten sollten deshalb zunächst nur für einen einjährigen Einführungsbetrieb verbunden mit einem intensiven Lärmmonitoring festgesetzt werden. Erst nach Evaluierung der Routen in der Phase sollte die endgültige Festlegung der Flugrouten für BER erfolgen.“

Das UBA empfiehlt in seiner Stellungnahme ein „Ruhen des regulären Flugbetriebes von 22 Uhr bis 6 Uhr.“

Mit Skepsis betrachtet die Behörde den im Planfeststellungsbeschluss vorgesehenen unabhängigen Parallelbahnbetrieb. „Durch diese Vorgabe wurden andere mögliche Bahnnutzungskonzepte von vorherein ausgeschlossen. Nach Auffassung des UBA sind jedoch lärmoptimierte Bahnnutzungskonzepte, die auch an anderen Flughäfen praktiziert werden, möglich.“, heißt es im Gutachten.

Weiter rät das Bundesumweltamt in seiner Stellungnahe die Prüfung des vom Wildauer Bürgerverein „GegenLärm“ vorgeschlagenen BB – Modells. Es sieht eine unterschiedliche Nutzung der beiden Bahnen des Flughafens BER vor. So sollen auf einer Bahn nur Starts durchgeführt werden und auf der anderen ausschließlich Landungen erfolgen. Nach Angaben des Bürgervereins würde sich bei diesem Modell die Zahl der Lärmbetroffenen verringern. „ Wir empfehlen daher, das Modell zunächst vertieft zu untersuchen, und dann auf der Grundlage der Ergebnisse eine mögliche Anwendung auf den Flughafen BER zu prüfen.“

Mit Veröffentlichung des brisanten Gutachtens dürfte eines feststehen: Die Debatte um den Flugbetrieb des künftigen Hauptstadtflughafen wird einen neuen Frühling erleben.

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