BER – Bürgerdialog: “Es wurde viel Geld in den Sand anstatt in den Schallschutz gesetzt”! (Teil 1)

30. Mai 2013
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Schon zum fünften Mal fand am letzten Samstag der von mehreren Bürgerinitiativen organisierte Bürgerdialog zum Dauerbrennerthema Hauptstadtflughafen statt. Von den eingeladenen Mitglieder des Brandenburger Sonderausschusses BER kam keiner, Hans – Peter Goetz (FDP) und Ekkehard Schulz (Die Linke) erschienen in Vertretung.

Die Stühle, die für einige Landtagsabgeordnete vorgesehen waren blieben leer. . (Foto: Wolff)

Einige Landtagsabgeordnete sagten ihre Teilnahme nicht einmal ab, “die haben uns einfach sitzen lassen”, schimpfte Dr. Dieter Schallehn, Chef der Interessensgemeinschaft gegen Fluglärm.

Heiß debattiert und kritisiert wurde die Nichtrealisierung von Schallschutzmaßnahmen. “Derzeit gibt es null Wohnungen mit Schallschutz. Es wurde viel Geld in den Sand anstatt in den Schallschutz gesetzt ” lautete das Fazit von Christine Dorn, Sprecherin der Bürgerinitiative Südost.

Sie warf den Flughafen Machern schuldhafte Versäumnisse bei der Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen vor. “Ich bleibe dabei, die Flughafengesellschaft trägt für diese Misere die volle Verantwortung. Ohne Schallschutzmaßnahmen darf es keinen Flugbetrieb geben.”, so Dorn.

Im April hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg, das bestätigt, was die Flughafenverantwortlichen einst selbst beantragten hatten: NULL mal 55 dB(A) in den Innenräumen eines Wohnhauses!

Diese Bohnsdorferin kämpft für die Rechte tausender BER – Fluglärmbetroffener: Christine Dorn. (Foto: Wolff)

In diesem Zusammenhang attackierte  der Landtagsabgeordnete Hans – Peter Goetz (FDP)  Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck. ” Ich habe von der Akzeptanz des Ministerpräsidenten zum OVG – Urteil bisher nichts gespürt. Ein klares Bekenntnis sieht anders aus.”, so Goetz.

Vorwürfe von Bundespolitikern und einigen Medien, wonach die BER – Fluglärmbetroffenen “raffgierig ” seien und immer “höhere Ansprüche” an die Gesellschaft stellen würden wiesen die Teilnehmer der Dialogs zurück.  “Es ist ein Skandal, dass

Hans – Peter Götz: “Ein klares Bekenntnis sieht anders aus” (Foto: Wolff)

sich die Bürger Dinge, die ihnen verbrieft wurden, vor Gericht erkämpfen müssen.”, konstatierte Eckhard Bock, Sprecher des Bürgerdialogs BBI 21.

Nach dem derzeitigen Stand der Flugrouten wird Schulzendorf, besonders durch die 15 Grad Flugroute, auch außerhalb der Lärmschutzzonen von niedrigen und sehr lauten Überflügen betroffen sein. Die Praxis wird zeigen, von wie vielen Flugzeugen diese Route tatsächlich benutzt werden wird.

Oberhalb von Maximalpegeln von 80 dB(A) beginnt der Bereich, bei dem abhängig von der bestehenden Bausubstanz bauliche Maßnahmen erforderlich werden können, um das Schutzziel ” keine Maximalpegel über 55 dB(A) tags, innen, bei geschlossenen Fenstern” einzuhalten.

Bürgerrechtlerin Dorn forderte deshalb Bürgermeister Markus Mücke auf, sich an die Landesbehörden zu wenden um Karten einzufordern, in denen die Lärmkonturen (Isolinien) für Dauerschallpegel und Maximalpegel, tags und nachts in 1-dB-Schritten auch außerhalb der Lärmschutzgebiete dargestellt sind.

” Solche Transparenz ist ja wohl das Mindeste, was die Bürger in den unmittelbaren Anrainerkommunen erwarten dürfen. Somit könnten die kommenden Belastungen schon vor Aufnahme des Flugbetriebs realistisch eingeschätzt werden.”, meinte Dorn. (Fortsetzung folgt)

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