Autoschieber festgenommen – Gemeinsamer Fahndungseinsatz der Soko Grenze und der Polizei Berlin.

4. April 2014
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Potsdam. Zu fünf Festnahmen und der Sicherstellung dreier Fahrzeuge führte in der Nacht zum Donnerstag ein Fahndungseinsatz der Brandenburger Soko Grenze mit Unterstützung der Berliner Polizei.

Im Rahmen unfassender Ermittlungen der Soko Grenze beim LKA Brandenburg zu einer Bande mutmaßlicher polnischer Autodiebe war bekannt geworden, dass im Verlauf des Mittwochs mehrere Bandenmitglieder aus ihrem Heimatland nach Berlin reisen sollten, um dort abgestellte gestohlene PKW zu übernehmen und nach Polen zu bringen. Fahnder der Soko Grenze und der Direktion 6 der Berliner Polizei konnten am frühen Abend mehrere Verdächtige in Berlin aufnehmen. An verschiedenen Orten wurden von den Tätern zwei in der Nacht zuvor gestohlene Audi A3 mit polnischen Kennzeichen versehen.

PolizeiBeide Audi und das zugehörige Pilotfahrzeug, ein in Polen zugelassener Renault Laguna, fuhren zu unterschiedlichen Zeiten und über verschiedene Wege zur Autobahn und später auf die BAB 12 in Richtung Polen. Alle Bandenmitglieder verhielten sich äußerst konspirativ und standen offensichtlich ständig miteinander in Verbindung. Dadurch war ein Zugriff im Berliner Stadtgebiet nicht möglich und es wurde die Festnahme der Verdächtigen vor der Ausreise nach Polen organisiert. Dazu waren die zugelassene Fahrgeschwindigkeit in dem vorgesehenen Autobahnabschnitt herabgesetzt und Überholverbot ausgewiesen worden.

Gemeinsam mit Einsatzkräften der Polizeidirektion Ost und der Brandenburger Bereitschaftspolizei wurden die drei Fahrzeuge dann gegen 23 Uhr auf der BAB 12 im Bereich der Anschlussstelle Frankfurt (Oder) West und des Rastplatzes Frankfurter Tor gestoppt. Vier Verdächtige, eine 21-Jährige sowie drei Männer im Alter von 22 bis 36 Jahren, wurden vor Ort vorläufig festgenommen. Sie hatten sich in dem Pilotfahrzeug und in einem der gestohlenen Wagen befunden. Der Fahrer des zweiten gestohlenen PKW versuchte, sich der Festnahme zu entziehen.

Der 38-Jährige bremste den Audi abrupt ab und lief über die Fahrbahn. Dabei wurde er von einem heranrollenden zivilen Einsatzfahrzeug der Berliner Observationskräfte erfasst. Sofort hinzugezogene Rettungskräfte brachten den Schwerverletzten ins Krankenhaus. Das Pilotfahrzeug wie auch die beiden gestohlenen Audi wurden von der Polizei sichergestellt. Damit konnten nach derzeitigen Erkenntnissen einer der Drahtzieher der Bande sowie mehrere Helfer bzw. Kuriere festgenommen werden. Weitere Ermittlungen dazu führt die Soko Grenze beim Brandenburger LKA.

Etwa zwei Stunden nach dem Einsatz zur Festnahme dieser Autoschieberbande kam es auf der BAB 12 zu einem tragischen Verkehrsunfall mit drei getöteten Personen. Am Ende des etwa fünf Kilometer langen Staus, der sich nach den Festnahmen, dem Rettungseinsatz und den folgenden Maßnahmen wie Unfallaufnahme und Bergung der sichergestellten Fahrzeuge gebildet hatte, fuhr ein polnischer PKW auf einen LKW mit Anhänger auf. Der PKW Toyota verkeilte sich unter dem Anhänger, drei von vier Insassen konnten nur noch tot geborgen werden. Ein Mitfahrer wurde mit schwersten Verletzungen per Hubschrauber in ein Berliner Spezialkrankenhaus gebracht. Bei den getöteten Personen handelt es sich um polnische Bürger im Alter von 34, 39 und 54 Jahren.

„Der aktuelle Fahndungserfolg ist ein Beleg für die gut funktionierende Zusammenarbeit der Polizeibehörden von Brandenburg und Berlin. Durch koordinierten Kräfteeinsatz konnten Mitglieder einer in beiden Bundesländern agierenden Bande festgenommen werden“, betonte Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring am Donnerstag in Potsdam. Der Beamte weiter: „Ich bedauere zutiefst, dass es in der weiteren Folge zu dem tragischen Verkehrsunfall mit drei getöteten und einer schwerverletzten Person kam.“

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