Aus der Anliegerstraße wurde eine Raser – Piste!

17. März 2019
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Hübsche Wohnhäuser, ein idyllischer Blick in die Natur, ein kleiner Pferdehof – alles perfekt in der Fürstenberger Straße? Von wegen!

Die Fürstenberger Straße ist eine beliebte Schleichstrecke für Fahrer, die von der Dahlewitzer Chaussee kommend in Richtung Miersdorfer Straße wollen. Obwohl es sich um eine Anliegerstraße handelt und die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h beträgt, rasen in der Straße ständig Fahrzeuge mit Tempo 60 und mehr entlang, beklagen Bewohner.

Verkehrsberuhigung im Zeuthener Winkel. (Foto:mwBild)
Verkehrsberuhigung im Zeuthener Winkel. (Foto:mwBild)

Und das, wo wegen des Pferdehofes oft die Schwächsten der Gemeinde, Kinder, auf der Fahrbahn unterwegs sind. Wenn Anlieger Autofahrer mit Gesten an ihren Tempo Stil erinnern, droht Schlimmes. So gab es Vorfälle, wo Fahrzeugführer ausstiegen und Anlieger wegen ihrer Kritik attackierten. Die Bewohner sind inzwischen mit ihren Nerven am Ende.

Wie schafft man ohne Riesen Aufwand eine Verkehrsberuhigung? Über diese Frage diskutierten am Sonnabend Anlieger der Straße mit Joachim Kolberg (CDU), Chef des Ortsentwicklungsausschusses, der zum Bürgergespräch eingeladen hatte. Zahlreiche Möglichkeiten wurden beleuchtet: Stationäre Geschwindigkeitsmesser, Zufahrtsbeschränkungen, Einbahnstraßen Regelung, Aufpflasterungen. Am Ende sahen Bürger in Blumenkübel oder Pflanzbeete, wie sie im Zeuthener Winkel angelegt sind, die wirksamsten Maßnahmen, um den Verkehr zu beruhigen.

Man müsse über eine generelle Lösung in allen Anliegerstraßen Schulzendorfs nachdenken, warf ein Bewohner in die Runde. Schließlich sind Raser auf allen Straßen im Ort unterwegs. Auch in der Lessingstraße wurden unlängst Klagen von Anwohnern über den rasanten Fahrzeugverkehr laut.

Am kommenden Mittwoch steht Kolbergs Antrag auf Verkehrsberuhigung in der Fürstenberger Straße auf der Tagesordnung im Gemeinderat.

13 Responses to Aus der Anliegerstraße wurde eine Raser – Piste!

  1. B.Hartenstein
    19. März 2019 at 15:57

    Und…. übrigens noch ein Nachsatz zum Zeuthener Winkel.
    Es mag vielleicht verkehrsberuhigt erscheinen, aber im Winter z.B. ist es ziemliche Unfallquelle. Die Baumscheiben reichen weit in die Straße und sind bis zum Rand oft mit Schnee bedeckt, dass sie für einen Fahrradfahrer oder auch unsicheren Fußgänger zur Sturz führen können.
    So schon mehrmals geschehen und auch mit bösen körperlichen Folgen.
    Also die wahre Lösung ist das auch nicht.

  2. B.Hartenstein
    19. März 2019 at 15:52

    Das eigentliche Problem liegt doch nicht bei Bauherren oder uneinsichtigen Autofahrern oder bei spielenden Kindern oder zu wenigen Kontrollen.
    Fakt ist, dass aus dem verschlafenen Nest Schulzendorf aus Vor-Wende-Zeiten mittlerweile in Siedlungsort mit über doppelt so vielen Einwohnern geworden ist und auch dementsprechend die Verkehrssituation sich gewandelt hat.
    Ich meine, dass die bestehende oftmals gefahrvolle Situation entstanden ist, weil die Verwaltung des Ortes die verkehrspolitische Entwicklung seit Jahren, nein schon seit Jahrzehnten komplett verpennt hat.
    Richtig, nicht jeder kann gleich alles wissen, aber man kann von Anderen lernen, die ähnliche Verhältnisse haben. Aber da müßte man vielleicht mal über den Tellerrand von Territorium Schulzendorf schauen und evtl. Lösungen erkennen.
    Z.B. könnte man mal den Ort Rudow oder Alt-Britz genauer erfahren und sehen, dass dort ähnlicher Siedlungscharakter vorliegt, dichte Bebauung, viele Menschen, enge kleine Straße, hohes Verkehrsaufkommen. Was wurde gemacht ? Z.B. gibt es sehr viele Einbahnstraßen, d.h. Gegenverkehr gibt es nicht.
    Wer auf unsere Ortskarte schaut, wird feststellen, dass die Straßen fast immer parallel angeordnet sind. Warum werden nicht abwechselnd die Straßen neben einer durchgehenden Straße zur Einbahnstr. gemacht, als ein Beispiel. Es gibt sicher noch viele andere Möglichkeiten.
    Kontrollen wären gut, aber besser und erzieherischer finde ich die optischen Hinweise an den Straßen, wenn mit Leuchtschrift erscheint: … Sie fahren…kmh.
    Auch wäre es angebracht, die Auf- und Abfahrt zum Einkaufscenter verkehrshinsichtlich zu “ordnen” , ebenso das Parken auf der E.-Thälmann-Str. als wichtigste Durchgangsstr. von der Autobahn bis nach Berlin-Schmöckwitz.
    Und genauso wichtig finde ich, dass Kinder eine Verkehrsschulung erhalten, wenn sie zu Fuss oder per Rad unterwegs sind. Früher war das in der Grundschule üblich.
    All das ist nicht Aufgabe eines Investors, sondern Aufgabe der Gemeindeverwaltung inbes. des Bürgermeisters.
    Das gehört zur Schaffung einer funktionierenden Infrastruktur.
    Mir wird Angst und Bange, wenn ich bedenke, wie in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich die Einwohnerzahl steigen wird und nix, aber auch gar nix parallel infrastrukturell aus dem Bürgermeisteramt zugearbeitet wird.
    Hauptsache viele Einwohnerzahlen, dann prasselt es im Bürgermeisteretat !

  3. Willy
    19. März 2019 at 10:46

    An der Aue kommt es häufiger zu gefährliche Situationen im Kurvenbereich. Da die Straße als Abkürzung für Raser genutzt wird. Aus diesem Grund sollte ein Durchgangsverkehrsverbot
    eingerichtet werden.

  4. Schulzendorferin
    19. März 2019 at 08:01

    Viel schlimmer ist doch die Situation auf der Ernst-Thälmann-Strasse. Der Verkehr nach Eichwalde und zum Ortszentrum ist enorm, hier hält sich keiner an die 50 Kmh, teilweise wird auch vor der Kita gerast. Wieso kann hier nicht ein sationärer Blitzer wie in Waltersdorf installiert werden? Ich habe die Polizei schon oft lasern sehen, aber die meisten Autofahrer benehmen sich weiterhin als wären sie auf einer Landstrasse unterwegs, vorallem nach dem 30 er Schild bis zur Freiligrathstrasse. Bitte was tun!

  5. Sven Keul
    18. März 2019 at 20:10

    Hallo
    Dieses Problem gibt es doch überall in Schulzendorf und den Nachbargemeinden in der Waldstr.und in der Paarmannstr.die auch wir Anwohner bezahlt haben wird ständig gerast dort wird nichtmal auf die Vorfahrt geachtet.Ja im Zeuthener Winkel hat der Investor damals die Strasse und die Verkehrsberuhigung bezahlt leider werden die Investoren und die Spekulanten in Schulzendorf geschont und nicht zur Kasse gebeten es wird gebaut ohne an die Infrastruktur zu denken.Warum werden die Investoren und Spekulanten nicht zur Kasse gebeten wie es teilweise in Berlin praktiziert wird.Hier werden noch Geschenke gemacht in Form von fertigen Straßen durch Anwohner bezahlt ,Kitas und fertigen Einkaufszentren.Es wird kein sozialer Wohnungsbau betrieben.Jetzt wo alle Straßen und Laternen bezahlt sind sollen die Anliegerbeiträge wie in Berlin abgeschafft werden.Ich hoffe das die zuständigen irgendwann zur Besinnung kommen und die Investoren für Straßen Kitas und sozialen Wohnungsbau zahlen lassen
    Mit freundlichen Grüßen

  6. Stephan
    18. März 2019 at 11:21

    Es geht doch nicht um Kosten oder irgendjemanden zu bestrafen. Das haben manche wohl falsch verstanden. Ich sehe es so, dass alle froh sein können, wenn niemand von einem zu schnell fahrenden Auto erfasst wird. Besonders natürlich Kinder, denn die sind nicht immer zu 100 Prozent achtsam. Aber auch ich fühle mich wohler, wenn ich nicht Angst haben muss angefahren zu werden.
    Betrifft aber viele Anliegerstraßen. Bitte auch gleich die Münchener berücksichtigen in Planungen!

  7. Ilse
    18. März 2019 at 08:45

    Die glleiche Situation herrscht in der Kölner Straße. Ich finde es dringend erforderlich grundsätzlich über die Verkehrsberuhigung in den Anliegerstrassen Entscheidungen zu treffen und nicht nur zu reden.

  8. Heute mal ohne
    17. März 2019 at 11:04

    @karo, warum sollte eine solche Maßnahme,die Anwohner und/ordentlich fahrenden schädigen?
    Und ja, letztendlich bezahlt die Gemeinschaft, für die, die eben nicht in der Lage sind, den gewünschten Schalter umzulegen, also auch die Raser.
    @ Platz da, ja die Anwohner haben bezahlt, und ja, auch Anwohner fahren zu schnell, die Problematik ist aber hier eine andere, da die Anliegestrasse als Durchgangsstraße zum Mühlenschlag und zur Miersdorfer benutzt wird.
    Und diese Benutzer haben nichts bezahlt und gefährden und stören durch den verursachten Lärm. Und dass eine Verkehrsberuhigung eine Gefährdung darstellen soll, kann ich nicht nachvollziehen und wird bei ordnungsgemäßer Nutzung auch nicht sein.
    Rettungsfahrzeuge, Müllautos und LKW, selbst die Pkw haben genug Probleme an der Einmündung Bergweg, durch die dort parkenden Fahrzeuge. Übrigens lt. Straßenverkehrsordnung nicht zulässig, dort sollte ebenfalls dringend was passieren.
    Noch was zum Geld, selbstverständlich wird nach der am günstigsten und schnellsten Lösung gesucht, denn auch die Anwohner bezahlen.
    Und nun fröhliches Maul zerreIssen

  9. Merle
    17. März 2019 at 10:57

    Es sind mehrere Strassen betroffen, in denen gerast wird!Robin Good und Karo gute Argumentation!

  10. Olli
    17. März 2019 at 09:52

    Sehe ich auch so wie Karo. Wer soll den Umbau bezahlen? Die Gemeinschaft? Es gibt wichtigere Bauprojekte, die realisiert werden sollten.

  11. KaRo
    17. März 2019 at 09:01

    Hier gibt es doch nur eine Lösung: in den Köpfen der Autofahrer muss ein Schalter umgelegt werden sonst nützt nichts. Grundsätzlich wer erwischt wird bei Kontrollen nicht Punkte und Geld sondern Auto weg für 4 Wochen. Auch bei Firmenfahrzeugen, nur dann ändert sich etwas.
    Nicht immer Maßnahmen die dem Anwohner und ordentlichen Fahrer schaden oder Geld kosten.

  12. Robin Hood
    17. März 2019 at 08:31

    Lobenswerte Initiative von Herrn Kolberg. Zur Wahrheit gehört aber auch folgendes.Die CDU Schulzendorf trägt große Verantwortung dafür, dass Schulzendorf zu betoniert wird und der Straßenverkehr ins Unermeßliche steigt, obwohl die Infrastruktur nicht vorhanden ist. Die CDU hat den Häuserbau im Priesterland befürwortet, die CDU war für Häuserbau am Helgolandplatz, die CDU hofiert Immobilienhaie in Schulzendorf. Wenn sich jetzt Herr Kolberg als Kämpfer gegen die Folgen der von ihm betriebenen Politik hinstellt, ist das schlicht unehrlich. Es ist eben Wahlkampf.

  13. Platz da
    17. März 2019 at 07:51

    Dann sollen die Anwohner diesen Quatsch auch selbst bezahlen ! Anliegerstraße sind zu 90 % von denen bezahlt worden, damit die Anlieger selbst rasen können und nun soetwas. Wenn ich da mal durchfahre, habe ich noch nie ein anderes Fahrzeug gesehen ! ( als auf den Grundstücken )
    Und dann wenn eine Verkehrsberuhigung kommt, dann wird sie wieder nicht gewollt sein, weil sie noch mehr Probleme bringt – als alle jetzt wahr haben wollen ( Lieferfahrzeuge, Rettungswagen, Sauberkeit und Lärm , und ein zusätzliches Unfallrisiko ) Und dann soll der Schulzendorfer wieder für deren Rückbau bezahlen – das Geld gehört dahin, wo jetzt die Gehwege und Straßen schon schlecht sind !

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