Alarm: Wildschweine wüten auf dem Friedhofsgelände.

2. November 2014
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In Schulzendorf ist die Sau los! Schon seit vielen Tagen wüten die Schwarzkittel auf dem Gelände des Friedhofs. Teile der Grünflächen hat die Rotte bereits in einen Acker umgepflügt.

Friedhofsbesucher fürchten nun, dass die Wildscheine Jagd auf Blumenzwiebeln der Grabstätten machen und es dabei auch zu Zerstörungen an Grabsteinen kommt. Weil die Gemeinde für Wildschäden nicht haftbar gemacht werden kann bleiben die Angehörigen der Toten auf den finanziellen Schäden sitzen.

Wildschweine haben Teile des Friedhofs in einen Acker verwandelt. Der marode Zaun soll Ursache für die ungebetenen Besucher sein. Angehörige sehen deswegen die Totenruhe gestört. (Foto: Wolff)

Wildschweine haben Teile des Friedhofs in einen Acker verwandelt. Der marode Zaun soll Ursache für die ungebetenen Besucher sein. Angehörige sehen deswegen die Totenruhe gestört. (Foto: Wolff)

Mehrere Besitzer der Gräber sind aus Pietätsgründen darüber empört und protestieren gegen die Beschädigungen. „Wir dürfen auf den Friedhof kein Hund mitnehmen, aber die Gemeinde ist nicht in der Lage, dass Wildschwein Problem in den Griff zu bekommen.“, sagte ein Mitglied des Siedlerverbandes, das am Freitagmittag das Grab seiner Eltern pflegte.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Grabsteine zerstört werden, meinen Friedhofsbesucher. (Foto: Wolff)

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Grabsteine zerstört werden, meinen Friedhofsbesucher. (Foto: Wolff)

Schuld an der Wildschwein Misere soll ein alter und schadhafter Maschendrahtzaun sein, der an das Bebauungsgebiet Ritterschlag/Ritterfleck grenzt. Die Tiere können ihn leicht „hochschieben“ und so auf das Friedhofgelände vordringen. In der Vergangenheit wurde er bereits mehrfach repariert.

Auch eine kleine Eingangspforte, die weder selbstschließend noch abriegelbar ist und deshalb gelegentlich offen steht, könnte den ungebetenen Gästen den Zugang zum Friedhofsgelände erleichtert haben.

Gemeindevertreter sollen Zaun Bau blockieren

Den Bau eines neuen Zaunes blockieren Schulzendorfs Gemeindevertreter – diese Auskunft erhielt Jana Heinig, die auf dem Friedhof ein Familiengrab hütet, sinngemäß von einer Rathausmitarbeiterin.

Der Schulzendorfer hakte bei Gemeindevertretern nach, die es wissen müssen.

„Ein Zaun Bau am Friedhof hat die Verwaltung in der Gemeindevertretung nicht ins Gespräch gebracht. Mir ist dieses Problem völlig unbekannt. Kein Mensch möchte natürlich, dass ein Wildschwein das Grab eines nahen Angehörigen verwüstet. “, erklärt Joachim Kolberg (CDU), Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschusses.

Hans – Georg Bäumer (Die Linke), zuständig für Finanzen in der Gemeindevertretung: „Die Errichtung eines Zaunes am Friedhof wurde weder von der Verwaltung thematisiert, noch war es Gegenstand in den Haushaltsdebatten der letzten Jahre. Richtig ist, dass die Installation eines Heizkörpers im Friedhofsgebäude im Gespräch war, mehr jedoch nicht.“

Mit Blick auf die bevorstehenden Totengedenktage und die Sorgen vieler Angehöriger ist Handeln angesagt. Schließlich besteht auch die Gefahr, dass eine ältere Dame, die gerade Blumen an das Grab ihres Mannes bringt, auf einen 100 Kilo Keiler trifft.

10 Responses to Alarm: Wildschweine wüten auf dem Friedhofsgelände.

  1. Tiefflieger
    Tiefflieger
    3. November 2014 at 16:57

    Bitte nicht um den heißen Brei herumreden. Die Gemeinde ist nicht so arm, wie sie immer vorgibt. Provisorien brauchen wir nicht. Ein neuer Zaun muss her, das Geld ist da und dafür sollen sich die Gemeindevertreter stark machen.Punkt!

  2. Katharina
    3. November 2014 at 13:06

    @Karo – Selbst wenn es sich um ein “reines” Seniorenproblem – wie hier quasi suggeriert wird – handeln würde (schon mal gehört, auch junge Leute sterben gelegentlich sogar jung!)ist das ein thematisch so verfehlter Beitrag, wie er geschmacklos ist.

  3. Bescheiden
    3. November 2014 at 11:10

    @ Karo “Da hätte der Bürgermeister, der ja den nötigen Einfluss auf die Wildschweine hat, antworten können.” Köstlich Karo – köstlich – Orden an alle ! Ich bekomme vor lachen gar nicht zum weiterlesen ….

  4. Karo
    3. November 2014 at 08:05

    Warum wurde das Thema nicht zur Fragestunde an den Bürgermeister in der Senioren/Siedlerveranstaltung angesprochen? Da hätte der Bürgermeister, der ja den nötigen Einfluss auf die Wildschweine hat antworten können. Den Kompost-Abfallhaufen am Friedhof nutzen die Bürger leider um ihr überflüssiges Obst/Gartenabfälle dort abzuladen. Das gilt auch für den Volkspark an der Rosa-Luxemburg-Str. Bei uns nützte auch ein Drahtzaun nichts der bis in den Boden geht und neu ist. Wie wäre wenn Die Friedhofsbesucher das Türchen schließen würden. Ein Schlüssel ist da völlig überflüssig. Der wird ebenfalls ignoriert. Die Wildschweine interessiert nur schmackhaftes Fressen.

  5. Bescheiden
    2. November 2014 at 16:44

    @ Familie Köhler Danke für Ihre Erklärung. Jetzt haben Sie den Bürgermeister eine endgültige Erklärung gegeben, warum er das Osterfeuer 2015 – ausschließlich von freiwilligen Helfern ohne Handschlagaktivitäten der Gemeinde und des Bürgermeister – organisiert – ablehnen kann!

    Lieber User bescheiden, Ihr Beitrag wurde in Teilen wegen Schmähkritik nicht veröffentlicht.

    Sascha Weinert
    Redaktion
    Der Schulzendorfer

  6. Familie Köhler
    2. November 2014 at 15:36

    Für die Wildschweinplage trägt die Gemeinde ein Großteil der Verantwortung. Wenn man im hinteren Teil des Geländes in Richtung Feld Osterfeuerstelle für Grünabfall und Laub in der Größenordnung einer gewerblichen Kompostieranlage sorgt, dann darf man sich nicht wundern, wenn Wildschweine, Ratten und anderes Ungeziefer angezogen werden. Wenn man dort spazieren geht, dann stinkt das schon von weitem nach Kompost.

  7. K.Lange
    2. November 2014 at 13:56

    Auf dem Friedhof ruhen unsere Eltern und Großeltern. Der sieht zur Zeit unmöglich aus. Wozu bezahlen wir Gebühren? Was passiert mit dem Geld? Eine kurzfristige Reparatur des Zaunes ist mit einfachsten Mitteln für kleines Geld zu bewerkstelligen. Bei Wendorf einige Stahlmatten gekauft, der Bauhof soll 50 cm hohe Abschnitte daraus schneiden und mit Rödeldraht im unteren Bereich fest anbinden. In die Tür gehört ein Schloß, der Schlüssel in ein Kasten. Das sind 2 Tage Arbeit und dann ist alles fertig. Wo ist das Problem???? Das alles kann natürlich keinen neuen Zaun ersetzen, der muß der Länge nach komplett neu gebaut werden.Genauso wie auf der Seite zum Mühlenschlag hin. Der muß eigentlich auch gar nicht so hoch sein.

  8. Katharina
    2. November 2014 at 12:28

    Es scheint noch nicht mal ein gänzlich neuer Zaun nötig zu sein, auch wenn das wünschenswert wäre und der Würde des Ortes, seiner Sicherheit, seinem Schutz usw. entspräche und entsprechen müsste.
    Jetzt, wo das Problem seit Tagen – resp. Nächten – immer schlimmer und drängender wird, müsste die erste Ausbesserung oberste Priorität haben und sofort erfolge!
    Gemeinderatssitzung ist am 4. 11. – bitte nehmen Sie sich des Problems unbedingt an!!!

  9. BingeLaden
    2. November 2014 at 11:04

    Im Seniorenbeirat wurde der Zustand des Zaunes am Friedhof oft bemängelt. Das Tor ist seit Jahren nicht abschließbar, mit einem Draht wird es geschlossen. Herrn Mücke sind alle Probleme bekannt. Getan hat sich nichts. Es ist völlig unakzeptabel, daß ein Hort für Millionen gebaut wird und kein Geld für ein Zaun da ist. Wenn ich richtig informiert bin beträgt die Rücklage der Gemeinde ungefähr 4 Millionen Euro. Daß man den Gemeindevertreter die Schuld gibt ist eine Frechheit.

  10. Ach was
    2. November 2014 at 10:50

    Es scheint ein Standardsatz in der Verwaltung an der Wand zu hängen,der heißt ” Die Gemeindevertreter sind Schuld.”

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