Die beabsichtigte Umbenennung der Kita Waldfrieden in Kita Hollerbusch sorgte in den letzten Tagen für einigen Wirbel in der Gemeinde. Schulzendorfs Ortschronisten plädierten in einem Brief an Bürgermeister Markus Mücke für die Beibehaltung des historischen Namens. „Der Waldfrieden hat viel hinter sich, Frieden, Nazizeit, Krieg, HO-Gaststätte – Enteignung, Umbau der Gasträume zur Turnhalle, Kindereinrichtung. Jeder Bürger Schulzendorfs kann seine Geschichte über den Waldfrieden erzählen.”, hieß es im dem Schreiben.
Kritische Töne musste sich das Gemeindeoberhaupt in der gestrigen Parlamentssitzung in dieser Angelegenheit anhören. „Warum sind die Gemeindevertreter und noch nicht einmal die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Bildung, Kultur und Sport in die Sache involviert worden.”, bemängelte Winifred Tauche (Die Linke).
„Ich habe gar kein Problem damit, wenn die Gemeindevertretung bei der Namensgebung mitwirken möchte. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Namensgebung ein Geschäft der Verwaltung ist. Wenn die Gemeindevertretung Vorschläge zu machen hat, bitte schön. Ich hielt es bisher nicht für notwendig”, erwiderte Bürgermeister Markus Mücke auf die vorgetragene Schelte.
Andrea Goymann (Grüne/Bündnis 90) unterbreitete im Namensstreit einen Kompromissvorschlag. Sie möchte das historische Gebäude und die Kindertagesstätte getrennt wissen. „ Kita Hollerbusch im Haus Waldfrieden, das wäre für mich eine optimale Lösung.”, schlug die Gemeindevertreterin vor.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU/FDP, Joachim Kolberg stellte den Antrag, dass die Entscheidung über die Namensgebung der Kita in der Gemeindevertretung gefällt wird. Alle Parlamentarier stimmten für diesen Vorschlag. Die Gemeindevertreter Brigitte Basse (SPD), Manuela Schulz (SPD) und Bürgermeister Mücke enthielten sich der Stimme.
@ Elke
Na anscheinen Sie. Sie sagen, dass Sie ihre zwei Kinder nach der Eröffnung wieder in diese KITA gehen. Dann werden Sie mir sicherlich nicht widersprechen, dass Ihre Kinder dann in eine ehemalige Kneipe gehen.
Ich bin in den 80iger Jahren auch in diesem Kindergarten gegangen und es hat zu dieser Zeit und eigentlich bis heute niemanden gestört, das der Kindergarten Waldfrieden heißt.
Nur weil das pädagogische Konzept auf einmal mit dem Namen des Kindergarten unter keinen Umständen zu vereinbaren ist, muss jetzt ein neuer Name her.
Ich verstehe es nicht.
Und bis auf den geäußerten Wunsch, dass Hollerbusch besser ins Konzept passt, habe ich auch noch keine wirkliche Begründung für die Namensänderung erfahren können.
Ich bin Mutter von zwei Kindern die wieder in die neue (umgebaute) Kita gehen werden und ich fände es gut wenn die Kita “Hollerbusch” heissen würde. Die Kita ist völlig umgebaut und wird ihrem altem Namen nicht mehr gerecht, da nichts mehr an den alten Waldfrieden mehr errinnert. PS wer möchte seine Kinder schon in eine ehemalige Kneipe bringen. schönen Gruss eure Elke
wenn ich mich in die eigentliche Diskussion evtl. noch einmal einischen darf. Google Hollerbusch: Mundartliche Bezeichnungen: Holler, Hollerbusch, Flieder, Keilkebeere, Kelke, … Giftpflanze: Pflanze ist gering giftig – Frucht, roh ist gering giftig …
Scheint doch ein leicht giftiges Ergebnis zu sein die ganze Diskussion. Von der Beere bis zur Marmelade ist eben ein heißer Weg.
Eine Meinung eines Gemeindevertreters evtl. dazu noch:
… Von: Bernd Puhle
Datum: 10.12.2010 22:50:43
An: irene robus
Betreff: Re: Umbennnung Waldfrieden in Hollerbusch 10.12.2010
Sehr geehrte Frau Robus,
eine Sache habe ich noch vergessen. Gegen die Pflanzung eines Holunderbusches auf dem KITA-Grundstück würde ich ein Veto einlegen. Da die Beeren des Holunders schwach giftig sind, kommt es beim rohen Verzehr bei empfindlichen Menschen zu Übelkeit und leichten Rauschzuständen. Ich kenne das selbst aus meiner Kindheit.
Nochmals alles Gute
Bernd Puhle …
@ 007
Zweil kleine inhaltliche Korrekturen seien mir erlaubt.
Zu 1. Bsp.:1
Nicht die Gemeindevertretung hat 2009 versprochen die Zahlen der überarbeiteten Kostenschätzung zu veröffentlichen, sondern der vormalige Bürgermeister Dr. Herbert Burmeister hat angekündigt, das diese Zahlen selbstverständlich auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Mit der Begründung das dies aus ausschreibungsrechtlichen Gründen nicht möglich sei wurde die Veröffentlichung der überarbeiteten Kostenschätzung zurückgehalten.
Die Fraktion Die LINKE hat es dann mit einem Flugblatt, man könnte sagen, für den Bürgermeister übernommen und die Zahlen doch öffentlich zugänglich gemacht.
zu 2. Bsp.1:
Herr Puhle wurde nicht für Befangen erklärt, richtig ist aber, dass er für Befangen erklärt werden sollte. Er konnte an der Abstimmung teil nehmen. Ganz so einmalig war der Vorgang jedoch nicht. Bei früheren Straßenausbauten haben sich betroffene Gemeindevertreter selbst für Befangen erklärt und sind bei der Abstimmung solange ins Publikum gegangen. Das muss natürlich nicht heißen, nur weil es andere machen, muss Herr Puhle es auch machen.
@feierabend:
Also ich muss Ihnen in Ihrer Bewertung von Herrn Mücke widersprechen. Von einem frischen Wind, der angeblich durch Schulzendorf weht, habe ich noch nichts gespührt. Vielleicht ein laues Lüftchen, mehr nicht. Ich kann die Arbeit des Herrn Mücke natürlich nur von Außen einschätzen, von dem was man liest und erfährt. Welches Bild über Herrn Mücke stellt sich mir dar:
1. Öffentlichkeit und Transparenz sind, das ist mein Eindruck, für Herr Mücke Worte, die in seinem Vokabular nicht existieren.
Beispiel 1:
Im Januar 2010 verheimlichte Herr Mücke mit der Beigeordneten Frau Koppe Kostenschätzungen des Planungsbüros, obwohl die Gemeindevertretung 2009 versprochen hatte, sie zu veröffentlichen.
Beispiel 2:
Bei den katastrophalen Schäden in der Butze verkündete Herr Mücke erst, dass Niemand die Schäden verursacht hätte. Petrus sein an allem Schuld. Wochen später, als die Gemeindevertrteter richtig Dampf gemacht haben, schob er die Schuld auf die bauausführende Firma. Das eigene Fehlverhalten wurde nie betrachtet.
2. Herr Mücke hat meiner Überzeugung nach manchmal nicht das richtige Händchen im Umgang mit Menschen.
Beispiel1:
In Sachen Straßenausbau war Herr Puhle eine der größten Kritiker. Herrn Mücke fiel nichts besseres ein, als die Kritiker auf das Abstellgleis zu schieben. Herr Puhle sei befangen und dürfe nicht mit über das Projekt abstimmen. Ein einzigartiger Vorgang. Ein Glück, dass die Gemeindevertreter sein Spiel durchschaut haben.
Beispiel 2:
Auch in der Feuerwehr soll es, was ich gehört habe, heftig rumoren. Apropos Feuerwehr. Herr Mücke hält es nicht einmal für nötig, anders als sein Parteifreund Platzeck, der Feuerwehr Danke schön zu sagen für den Einsatz am Schönefelder Kreuz.
Von neuen Dingen, Ideen, Inspirationen des Herrn Mücke habe ich noch nichts mitbekommen. Das kann sicher auch an mir liegen. da ich nicht überall sein kann. Ich finde Herr Mücke verwaltet Schulzendorf, anstatt die Gemeinde voranzubringen.
Zitat Stefan Dziewinski:
“Wir haben im Kitaausschuss zusammen mit den demokratisch legitimierten Elternvertretern, dem demokratisch legitimierten Vertreter der Gemeinde, dem Bürgermeister, dem zuständigen Amtsleiter und den Erziehern gemeinsam beschlossen, die Namensänderung auf den Weg zu bringen.”
Dazu eine Anmerkung:
Das die Elternvertreter demokratisch legitimiert sind mag ja soweit richtig sein, aber von wem und wofür sind sie legitimiert? Also bestimmt nicht von den Schulzendorfern und schon gar nicht für Angelegenheiten der Gemeinde.
Auch Herr Reech geht nicht als demokratisch legitimiert durch, er ist bei der Gemeinde Schulzendorf angestellt. Der einzige der als demorkatisch legitimiert durchgeht wäre Herr Mücke, aber er ist ja als Privatperson zugegen gewesen, wie Sie sagen.
Sie selbst haben beschrieben wie die Namensfindung durch die von Ihnen genannten Personen als ein Akt der Meinungs- und Willensbildung zustande kam, der im Übrigen jedem zusteht, ob er nun seinen Namen öffentlich ans Brett heftet oder in irgendein Amt gewählt worden ist.
Aber aus Ihrer Willensbildung die Meinung aller zu machen, ist, wie Sie selbst angemerkt haben, ein Schnellschuß gewesen. Daher sollte durch die demokratisch legitimierte Schulzendorfer Gemeindevertretung mit Rücksicht auf alle Meinungen, Ideen und Vorschläge ein Ergebnis gefunden werden.
@ Stefan Dziewinski
Es sollte ja wohl jedem Nutzer selbst überlassen bleiben wie er mit seinen Daten im Internet umgeht. Das Sie sich (Herr Fischer darf auch noch mitspielen) jetzt für den besseren Kommentator halten, nur weil Sie Ihren richtigen Namen posten halte ich für Selbstbeweihräucherung. Sie sind da eigentlich eher die Ausnahme – schauen Sie einmal in andere Blogs und Kommentarleisten, da werden Sie feststellen, das es die Regel ist, dass User sich einen Nick-Name geben. Das ist aber schon so, solange es das Internet gibt.
Guten Tag
Na bitte, ein Beschluss der Gemeindevertretung.Wirklich Klasse zu diesem Thema. Mal sehen was die Gemeindevertreter als nächstes beschliessen??Vieleicht die Farben der Toilettenrollen im Gemeindeamt!!! Das würde passen.
Es ist einfach nur noch lächerlich, nicht Herr Mücke sondern die Gemeindevertreter. Herr Mücke ist seit fast einem Jahr Oberhaupt vom Volke Gewählt. Mann sollte Ihm die Chance geben sich zu beweisen. Ich errinnere an Hr.Dr.Burmeister zu seinem Amtsantritt. Der hatte es auch nicht leicht am Anfang. Also bitte nicht vorzeitig Urteilen sondern Ihm die Chance geben die er Verdient. Wenn hier Leute der Meinung sind, Sie könnten es besser, bitte in knapp 7 Jahren sind Neuwahlen. Es weht ein frischer Wind in Schulzendorf und das ist gut so.Endlich mal ein Bürgermeister der auch für jüngere ein offenes Ohr hat. Wir bestehen ja nicht nur aus Senioren!!!
Guten Morgen,
na da bin ich ja mal gespannt, wie sich die Kollegen der Kita eingebunden werden, denn sie und die Eltern sind es, den Namen einer Kita leben und auch umsetzen möchten. Es geht nicht darum dass der Name Hollerbusch an der Fassade hängt…..es geht um ein ganz bestimmtes pädagogisches Ziel, verbunden mit dem Bildungsauftrag.
Aber ich gehe ja vom Guten im Menschen aus, bestimmt werden die Gemeindevertreter und Ortschronisten und andere Zweifler schon vor der Kitatür stehen und sich mit dem zukünftigen Fachpersonal unterhalten, welcher Sinn hinter dem Namen Hollerbusch steckt.
Guten Tag
Ich möchte mich neben den vielen Usern auch erstmals hier outen. Mein Nickname ist Susi, ich wohne in Schulzendorf in der Karl Murx Straße. Ich habe erstmal von diesem Blog im Zusammenhang mit der Kita Debatte erfahren. Ich finde es geil dass es so was hier im Dorf gibt. Ganz teile ich Deine Auffassung nicht lieber Uwe. Ich gebe Dir recht, Mücke hat bei weitem noch nicht das Format des exelenten Retorikers Burmeister, dennoch finde ich, dass er sich Mühe gibt. Und man muß ihm auch noch Entwicklungsmöglichkeiten zugestehen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich habe ihn reden hören auf der Demo in Zeuthen. Ja, mein Gott, es war nicht der Brüller was er da verkündet hat. Aber so schlecht is er nun auch nich. Sehs mal etwas entspannter 😉
Gegen den Vorschlag von Frau Goymann ist nichts einzuwenden, jedoch über die Selbstherrlichkeit von Herrn Mücke ! Für wie dumm hält er eigentlich uns Schulzendorfer – oder anders gesagt, was lassen wir uns alles gefallen !
Die Qualität des Oberhauptes entwickelt sich immer mehr zur Katastophe