Pünktlich zum Weltfrauentag werden wieder Statistiken strapaziert, Forderungen aufgemacht und Missstände angeprangert. Da passt auch die am Freitag durch den Bundestag erzwungene Frauenquote. Die allerdings nur für Aufsichtsräte gilt. Haben die politischen Akteure damit nicht nur ihr schlechtes Gewissen beruhigt?
Viele Frauen, ob im Verein, in Arbeitsgruppen, dem Rathaus oder der Gemeindevertretung beweisen an 365 Tagen im Jahr in Schulzendorf, dass sie nicht am Rand des gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde stehen. Im Gegenteil! (Bildmontage: Bliefert)
Ja, auch in Schulzendorf sind Frauen den Männern nicht gleich gestellt. Nur 27 Prozent aller Gemeindevertreter sind Frauen. Zum Vergleich: In den Nachbargemeinden ist die Quote höher, sie liegt bei rund 42 Prozent.
Die Linksfraktion ist, dank Quote, beim Frauenanteil Spitze, 50 Prozent ihrer Mitglieder sind weiblichen Geschlechts. Trübe sieht es bei der Fraktion SPD/Schulzendorf pur/Grüne aus: Sie hat keine Gemeindevertreterin. Ausgeglichener ist es dagegen an der Spitze der Fraktionen. Immerhin werden zwei von insgesamt vier Fraktionen von Frauen angeführt.
Über Quoten wird viel debattiert. Warum redet eigentlich keiner über tatsächliche Beteiligung der Frauen an der Macht? Dass es Frauen können, dafür gibt es in Schulzendorf genügend Beweise. Es sind aber zu wenig. Fehlt da manchmal nur das Quäntchen Selbstvertrauen? Oder liegt es daran, dass sich Frauen nach wie vor hauptsächlich um die Familie kümmern? Fehlt den Frauen der Anstoß das zu ändern? Oder lassen die Männer sie nicht machen? Wahrscheinlich ist von jedem etwas dabei.
In den vielen Schulzendorfer Vereinen mischen zahlreiche Frauen mit ganz viel Bravour vorn mit und stehen ihrem Mann. So resümierte Dr. Paul Stahlberg, Chef des Seniorenbeirates, vor längerer Zeit: „Ohne meine Frauen wäre ich nichts!“ Lehrerinnen der Grundschule und Erzieher des Hort sowie der Kindertagesstätten nehmen mit viel Verantwortung Einfluss auf die heranwachsende Generation.
Heute am Frauentag wird es jede Menge Blumen geben, die Floristen wird das freuen. Das eine oder andere Gespräch über die vielen Ungerechtigkeiten gegenüber der weiblichen Mehrheit in der Bevölkerung (laut Statistik 51%) wird es geben. Ändern wird der Tag an sich nichts.
Liebe Frauen, nehmt die Dinge selber in die Hand! Aller Anfang ist nicht schwer. Wie wär’s beispielsweise mit einem Frauenstammtisch? Gedankenaustausch, Workshops oder vielleicht auch Seminare rund um das Thema Frauen und Mitbestimmung in der Gemeinde.
Eine gute Idee, wir kochen insgeheim noch zu viel unser Süppchen allein. Und es heißt doch so schön “gemeinsam geht es leichter”.
Ich finde die Aufstellung mehr als Blödsinn. Egal, ob man in die Verwaltung des Landkreies oder nach Schulzendorf geht – man bekommt es immer mit einer Frau zu tun. Auch gibt es nur Krankenschwester und nicht Krankenbrüder usw.- man sollte mal die biologischen Grenzen akzeptieren und nicht immer wieder neuen Quark sich ausdenken.