„Ich bin ja jetzt dabei länger zu leben“ – die älteste Schulzendorferin wird heute 100 Jahre alt!

13. März 2009
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Als Hertha Mencke am 13.03.1909 in Rixdorf geboren wurde lebten in Schulzendorf gerade einmal 317 Einwohner. Zwei Weltkriege, vier verschiedenen politische Systeme, zwei Währungsreformen, eine Vielzahl großer technischer und revolutionärer Erfindungen; das was Herta Mencke an geschichtlichen Entwicklungen erlebt hat würde eigentlich für die Geschichte von zwei Menschenleben ausreichen. Heute feiert sie ihren 100. Geburtstag.

Hertha Mencke machte als Kind eine schwere Zeit im ersten Weltkrieg durch. Niemals hatte sie den „Kohlrübenwinter” vergessen, als es in Berlin nur noch Kohlrüben gab. Aus ihnen wurde dann so gut wie alles Essbare gezaubert, Marmelade, Kaffee, Kuchen und andere Gerichte. Seitdem fanden Kohlrüben keinen Platz mehr auf dem Speisezettel von Frau Mencke, erinnert sich Sohn Helmut. Hertha Mencke war in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) aktiv, einem sozialdemokratisch orientierten Jugendverband. Dort lernte sie ihre große Liebe Alfred kennen und 1932 waren dann beide ein Ehepaar. Sie suchten in dieser Zeit ein Grundstück in Schulzendorf ganz nach dem damaligen Motto „…wir zahlen keine Miete mehr, wir sind im Grünen zu Haus.” und wurden in der Fontanestraße fündig. Hertha Mencke brachte zwei Söhne, Wolfgang und Helmut und Tochter Erika auf die Welt. Sie arbeitete in verschieden Berufen, unter anderem im Transformatorenwerk in Berlin Oberspree als Wicklerin und beim Schulzendorfer Fernsehmechaniker Schulze in der Albrecht Dürer Straße. Die Familie war für Hertha Mencke stets sehr wichtig gewesen, früher sorgte sie sich sehr um ihre Kinder, kümmerte sich um ihre Ausbildung, teilte die im Garten gesammelten Erdbeeren gerecht unter ihnen auf , schlicht weg, sie war die gute Seele der Familie Mencke. „Der Familie ist aber auch Unglück geschehen”, so musste Hertha Mencke den Tod Ihres Mannes und von Sohn Wolfgang hinnehmen. „Das waren schwere Zeiten für die Familie, damit sind wir nicht so schnell fertig geworden”, resümiert das Jubilar. Heute genießt sie die Atmosphäre in mitten ihrer Kinder, der 5 Enkelkinder, dem Urenkel und dem Ururenkel Oscar. Und wie lautet Hertha Menckes Patentrezept um 100 Jahre alt zu werden? „ Das Rezept kann ich nicht verraten” sagte sie und nach einer kleinen Wortpause fügt sie lachend und gewitzt hinzu „weil ich es selber nicht weiß !” Vielleicht war es das Wandern? Hertha Mencke liebte das Wandern, besonders gern mochte sie den Thüringer Wald. Nachdem sie gegenüber www.Schulzendorfer.de von ihren Erlebnissen in Thüringen erzählte sang sie plötzlich alle drei Strophen vom „Rennsteiglied”. Hertha Menke ist gegenwärtig, das Lachen hat sie nicht verlernt und auch der eine oder andere Witz sorgt bei ihren Besuchern für Heiterkeit. Die Beine machen ihr nach einem Jahrhundert zu schaffen, das Laufen fällt ihr schwer.

Hertha Mencke freut sich auf ihre nächsten Lebensjahre, „ich bin ja jetzt dabei länger zu leben”. Für dieses Vorhaben wünscht www.schulzendorfer.de alles Gute und Gesundheit, und übermittelt von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag!

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