Straßenausbau: Ging das im Rathaus mit rechten Dingen zu?

2. August 2017
Von

In jüngster Zeit häufen sich Klagen von Bürgern, dass beim 16 Kilometer Straßenausbau die Coburger Straße im Abschnitt zwischen Wilhelm – Busch – Straße und Herweghstraße in einen Rad- und Gehweg verwandelt wurde.

Bewohner kritisieren, dass man in diesem Bereich mit einem Fahrzeug nicht mehr die Herweghstraße erreicht. (Foto: mwBild)
Bewohner kritisieren, dass man in diesem Bereich mit einem Fahrzeug nicht mehr die Herweghstraße erreicht. (Foto: mwBild)

Die Beschwerden werden deshalb laut, weil in der näheren Umgebung zahlreiche Wohnhäuser entstanden sind, demnächst noch entstehen werden und Anlieger erst einen Umweg nehmen müssen, um in die Herweghstraße zu gelangen.

Der frühere Fraktionsvorsitzende vom BürgerBündnis, Bernd Puhle, hat sich jetzt in einem Brief an alle Gemeindevertreter gewandt. Darin bittet er sie um Unterstützung alles dafür zu tun, diesen Abschnitt wieder für den Fahrzeugverkehr zu öffnen.

Wie kam es eigentlich dazu, dass die Fahrbahn in einen Geh- und Radweg verwandelt wurde?

Bürgermeister Mücke schiebt seinem Vorgänger, Dr. Herbert Burmeister (Die Linke), die Verantwortung zu. Er hätte sich in seiner Amtszeit angeblich mit den Planern darüber geeinigt. Doch diese Version ist nicht stichhaltig.

Denn in einer Rathaus Information vom 14. März 2011, also zu einem Zeitpunkt, als Dr. Burmeister längst nicht mehr der erste Mann im Ort war, hatte Bürgermeister Mücke öffentlich verkündet, dass die Coburger Straße vollständig, also im Abschnitt zwischen Wilhelm – Busch – Straße und Freiligrathstraße 2014, grundhaft ausgebaut wird.

Bernd Puhle setzt alles daran, den Abschnitt wieder für den Fahrzeugverkehr freizugeben. (Foto: mwBild)
Bernd Puhle setzt alles daran, den Abschnitt wieder für den Fahrzeugverkehr freizugeben. (Foto: mwBild)

Im Juni 2014 dann seine Kehrtwende. Mücke erklärte überraschend, dass nur ein Geh- und Radweg gebaut werde. Seine Begründung: „Für den Fahrzeugverkehr hat dieser Streckenabschnitt keine Bedeutung. … es sind alle Voraussetzungen gegeben, hier keinen grundhaften Ausbau der Straße vorzunehmen.“ Fakten für seine Hypothese hat Markus Mücke der Öffentlichkeit zu keinem Zeitpunkt präsentiert.

Wie kam es zum Wandel?

Darüber wird spekuliert. Insider erklären ihn mit der Tatsache, dass es sich bei dem betreffenden Bereich um eine geschlossene Waldfläche handelt. Eine Bebauung des Gebietes sieht die Forstbehörde als nicht genehmigungsfähig an. Bedeutet auf gut Deutsch: Bei einem grundhaften Ausbau der Straße in diesem Bereich wäre die Gemeinde auf dem Großteil der Kosten sitzengeblieben.

Hat Bürgermeister Mücke, um Geld zu sparen, die Bedeutungslosigkeit dieses Fahrbahnabschnitts herbeigeredet und dabei Interessen von Anliegern außer Acht gelassen?

Tatsache ist: Im Gemeinderat wurde eine ausführliche Debatte unter Bürgerbeteiligung über den Rückbau der Straße in diesem Abschnitt zu einem Geh- und Radweg nicht geführt. Recherchen des Schulzendorfer bei Anliegern ergaben, dass deren Meinung zur Entwidmung des Abschnitts, wie es das Straßenbaugesetz verlangt, vom Rathaus nicht eingeholt wurde.

3 Responses to Straßenausbau: Ging das im Rathaus mit rechten Dingen zu?

  1. Donkikong
    3. August 2017 at 18:42

    Laut Google Maps ist das auch noch eine Straße. Und die Navigationsgeräte führen ein Autofahrer auch dort lang.
    Wie läuft das eigentlich wenn eine Straße keine Straße mehr sein soll? Kann doch nicht einer einfach sagen, so das ist ab sofort eine Pkw freie Zone. Versteh ich nicht.

  2. Bürger Zweiter Klasse
    3. August 2017 at 15:00

    So war es doch beim EKZ auch. Auf einmal war es kein Naturschutzgebiet mehr oder Wald.
    Würde einer aus dem Amt täglich die “Strasse/ Radweg” nutzen, wäre es eben eine Strasse geblieben.

  3. karo
    3. August 2017 at 10:17

    Wer ist denn und seit wann für diesen Bereich zuständig die Forstverwaltung oder die Gemeindeverwaltung? Denn für den Bereich in dem jetzt die Neubauten stehen wohl die Forstverwaltung, denn deshalb durften dort angeblich alle Bäume (mehr als 20 Tannen, 20-40 Jahre alt) in einer Blitzaktion gefällt werden.
    Will ich auf meinem Grundstück eine Tanne fällen brauche ich einen kostenpflichtigen Gutachter muss die Kosten für die Fällung tragen und kostenpflichtig einen neuen Baum setzen lassen, obwohl noch weitere 15 Bäume(Laub-Bäume)auf meinem Grundstück stehen.
    Aber ich bin auch nur ein kleiner Steuerzahler und großer Investor.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige