Beim gestrigen gemeinsamen Neujahrsempfang von Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen drängte sich einem Außenstehenden der Eindruck auf, er sei auf einer Insel der Glückseligen gestrandet.
Zeuthens Bürgermeisterin Beate Burgschweiger (SPD) und Schulzendorfs Gemeindeoberhaupt Markus Mücke verteilten jede Menge Lob über sich selbst und ihre Verwaltungen. Pannen und Querelen wurden aber nur am Rande und oberflächlich angekratzt.
„Beifall ist gut angebracht, wenn man überlegt, was wir 2016 alles erreicht haben.“, sagte Burgschweiger in Richtung der anwesenden Gäste. „Zeuthen singt“ und der „Gesundheitstag“ seien nur zwei erfolgreiche Projekte im vergangenen Jahr gewesen.
Burgschweiger zum erfolgreich verlaufenden Projekt Anbau am Feuerwehr – Gerätehaus: „Damit habe ich mich persönlich in den letzten zehn Jahren beschäftigt.“
Die Zeuthener Bürgermeisterin würdigte im Zusammenhang mit der Sperrung der einsturzgefährdeten Sporthalle der Grundschule am Wald die Unterstützung durch die Nachbarkommunen. Sie hätten Ausweichmöglichkeiten bereit gestellt. Kein Ton verlor sie dagegen über den Sonderausschuss, der inzwischen Ermittlungen über ihr mögliches Fehlverhalten und das der Verwaltung aufgenommen hat.
Einige der rund 250 Anwesenden quittierten ihre Lobesrede zwischendurch mit unüberhörbarem Getuschel, weshalb sie von der Bürgermeisterin zur Aufmerksamkeit ermahnt wurden.
„Wir haben hervorragende Voraussetzungen glücklich zu sein. Doch für dieses Glück muss man etwas tun.“, so Burgschweiger. Sie regte Gemeindevertreter an, einen Ausschuss für Glück und Wohlbefinden zu gründen, „um gemeinsam die Erfolge auszuwerten.“
Auch Bürgermeister Mücke war voller Worte des Lobes: Hortanbau, Kita – Neubau, Waldsiedlung. Doch kein Ton über den verehrenden Bauverzug, den Ärger von Investoren über die Arbeit der Schulzendorfer Verwaltung und dem Vertrauensverhältnis Rathaus – Gemeinderat, dass am Nullpunkt angekommen ist.
Gemessen am Beifall trafen einzig die Worte von Eichwaldes Bürgermeister Bernd Speer den Nerv der Gäste. Vom behindertengerechten Zugang zum S – Bahnhof Eichwalde werde 2017/2018 etwas zu sehen sein, verkündete Speer. Ebenso sei die barrierefreie Querung des Bahnüberganges in der Friedensstraße nicht mehr in allzu weiter Ferne.
Auch über Probleme redete Eichwaldes Gemeindeoberhaupt offen. Der in Angriff genommene Schulerweiterungsbau stelle die Gemeinde in finanzieller Hinsicht vor eine Herausforderung. Er rief zu Geduld auf. Man müsse Kredite in die Hand nehmen und deshalb können nicht alle nötigen Projekte gleichzeitig realisiert werden. Die Sanierung der baufälligen Straßen Eichwaldes steht ganz oben in der Prioritätenliste der Kommune, werde aber erst in den nächsten Jahren in Angriff genommen.
Ganz pannenfrei lief der Neujahrsempfang nach Meinung einiger Gäste nicht ab: Die drei Bürgermeister vergaßen es, den Europaabgeordneten Helmut Scholz (Die Linke) und die Bundestagsabgeordnete Jana Schimke (CDU) zu begrüßen.
Ich möchte auch die Pillen unserer Volksverdreher. Dann gehts mir gut und auch ich kann alles Rosa sehen
Ich glaub die wohnen alle im Comic
Schöne Fotos! Besonders gefallen hat mir der Schnappschuss “Die Abgeordnete und der Visionär”. Dürfen wir vor der Bundestagswahl wieder eine Fotostrecke “Wer hat das schönste rote Kleid?” im Schulzendorfer erwarten? Bin in freudig-gespannter Erwartung.
Was will Frau Burgschweiger? Ein Ausschuss für Glück? Hat sie noch alle?
Ein sehr beeindruckender Kommentar , da er die Situation wahrhaftig widerspiegelt.Elke Herer