Ministerium sucht ehrenamtliche Biberberater

28. November 2016
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Im Land Brandenburg gehörte der Biber einst zu den fast ausgerotteten Tieren. Dass er sich inzwischen wieder stark vermehrt hat, ist einerseits ein Beleg für erfolgreiche Naturschutzarbeit, andererseits aber auch zunehmend ein Problem für Anwohner und Landeigentümer. Das streng geschützte Tier ist ein vortrefflicher Baumeister im Wasser. Es baut Staudämme, unterhöhlt Deiche und Dämme und kann sogar Bäume fällen. Seit Ende Februar 2015 arbeitet das Land Brandenburg nach einem sieben-Punkte-Programm zum Umgang mit dem Biber und zur Etablierung eines landesweiten Bibermanagements.

Biber

Einen wichtigen Bestandteil für ein erfolgreiches Bibermanagement stellt ein landesweites Netz von ehrenamtlichen Biberberatern dar. Die Berater sollen vor Ort als direkte Ansprechpartner für die Betroffenen in Problem- oder Konfliktfällen dienen.

Zum Aufbau dieses Netzes von ehrenamtlichen Biberberatern sucht das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Freiwillige mit Interesse am ehrenamtlichen Arbeiten.

Folgende Aufgaben erwarten einen Biberberater:

  • Praxisgerechte Beratung zur Vermeidung von Konflikten und Erarbeitung von Lösungen im Konfliktfall zusammen mit Betroffenen und Behörden vor Ort,
  • Information und Beratung zu Präventionsmaßnahmen,
  • Regelmäßige Kartierung von Biberrevieren in ihrer Region und Berichterstattung an das Landesamt für Umwelt (Naturschutzstation Zippelsförde);

Das sollte ein Biberberater können:

  • sehr gute regionale Gebietskenntnis,
  • Grundkenntnisse über das Wirken der Biber im Naturraum,
  • Grundkenntnisse im Umgang mit Biberschäden und zu Präventionsmaßnahmen bzw. die Bereitschaft diese zu erwerben,
  • gute Kommunikationsfähigkeit und Objektivität,
  • Freude am ehrenamtlichen Arbeiten

Die notwendigen Fachkenntnisse werden Ihnen in einer mehrtägigen Schulung von Experten vermittelt. Nach bestandener Prüfung gibt es einen Sachkundenachweis durch das Landesamt für Umwelt.

Der Aufwand für Beratungstätigkeiten variiert je nach Region und Problemlage, die Einsatzzeit ist flexibel wahrnehmbar.

Kartierungsarbeiten finden vornehmlich im Herbst statt und könnten dann einen erhöhten Einsatz erfordern.

Es ist beabsichtigt, die Tätigkeit in Form einer Aufwandsentschädigung zu vergüten.

Wer Interesse an einer Tätigkeit als ehrenamtlicher Biberberater hat, wendet sich an den Landkreis Dahme-Spreewald, Untere Naturschutzbehörde, Weinbergstraße 1, 15907 Lübben (Spreewald)

Die Interessenbekundung wird von der unteren Naturschutzbehörde an das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft weitergeleitet.

2 Responses to Ministerium sucht ehrenamtliche Biberberater

  1. Anwohnerin
    16. Februar 2018 at 13:20

    Der Bürger ist eben machtlos
    Aber ein kleines Lob an das Bauamt
    Ein paar bäume wurden jetzt geschützt
    Aber zu spät und noch nicht ausreichend

  2. Meinicke
    16. Februar 2018 at 11:49

    Ich konnte die umfangreichen Fraßschäden am Oder-Spree-Kanal vor etwa 2 Jahren zwischen Wernsdorf und Schmöckwitz mit ansehen. Das schnelle fällen der angefressenen Bäume war die richtige Antwort, um sich dem berechtigten Zorn der Bevölkerung zu entziehen. Die Baumzäune kamen zu spät. Der Bieber wurde vertrieben – zu spät. Ich verfolge mit staunen die Intensität der Fraß-Schäden in Schulzendorf, gleich am neuen Zeuthener Winkel. Ich bin erstaunt wie innerhalb einer Woche 10 weitere Bäume stark angefressen wurden. Die Bieber haben was drauf! Wussten Sie das nicht?! Die DDR wusste dieses. Der Klimawandel wird dadurch nicht gestoppt. Aber der Schein von Umweltbemühen wird bedient.
    Ich brauche diese Scheinheiligkeit nicht.

    Mit Enttäuschung
    Walter Meinicke

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