Klartext: Joachim Kolberg (CDU) über das alte Gemeindeamt.

19. Januar 2016
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Intensive und kontroverse Debatten, wie mit dem alten Gemeindeamt verfahren werden soll, sind am Runden Tisch geführt worden. Wie soll es jetzt weiter gehen? Darüber sprach Der Schulzendorfer mit dem für die Ortsentwicklung zuständigen Ausschusschef.

Geht es nach dem Willen von CDU Chef Kolberg, sollen auf dem Gelände des alten Gemeindeamtes Sozialwohnungen entstehen. (Foto:mwBild)

Geht es nach dem Willen von CDU Chef Kolberg, sollen auf dem Gelände des alten Gemeindeamtes Sozialwohnungen entstehen. (Foto:mwBild)

Herr Kolberg, der Runde Tisch hat in Sachen Unterbringung von Flüchtlingen im alten Gemeindeamt eine Empfehlung ausgesprochen. Wie soll es jetzt aus Sicht der CDU in der Otto – Krien – Straße weiter gehen?

Der Runde Tisch hat mit seiner Empfehlung die Position vertreten, die wir als CDU bereits am Anfang der gesamten Debatte favorisiert haben. Wir sind erstens dafür, das Areal nicht zu verkaufen. Und zweitens haben wir gesagt, dass dieses Objekt für eine Massenunterkunft nicht tauglich ist. Und schließlich drittens, der Runde Tisch empfahl, Wohnungen in dem Objekt zu schaffen. Und genau das haben wir schon seit längerem vor.

Wie soll das konkret aussehen?

Wir sind für einen Umbau des Objekt, möglicherweise mit einem Anbau oder für einen Neubau. Welche Variante zum Tragen kommt, dass ist eine Rechenaufgabe. Wir wollen dort Sozialwohnungen schaffen. Kleine hübsche Wohnungen zu bezahlbaren Mieten.

Also keine Unterbringung von Flüchtlingen?

Das habe ich nicht gesagt. Wer die Wohnungen mietet, der kann dort einziehen. Und wenn der Landkreis in diesen Wohnungen Familien, die Asyl beantragt haben, unterbringen möchte, dann werden wir ihm keine Steine in den Weg legen. Das ist doch völlig klar. Wir müssen in der Gemeinde aber auch an Jugendliche denken, die eigene vier Wände haben möchten. Und auch an unsere Senioren, die wegen ihres Alters ihr Einfamilienhaus aufgeben wollen oder müssen. Beide wollen im Ort bleiben und dafür sollten wir sorgen.

Wie dringlich ist aus Ihrer Sicht der Bau von Sozialwohnungen?

Nur ein Beispiel. Mehrere junge Feuerwehrleute haben Schulzendorf den Rücken gekehrt und sind weggezogen, weil sie hier keine Wohnung gefunden haben. Auf diese Weise verlieren wir Feuerwehrleute, was ja nicht im Sinn der Gemeinde sein kann und was wir uns auch aus Sicherheitsgründen nicht leisten können. Bezahlbarer Wohnraum wird in der Region händeringend gesucht. Das haben nicht nur wir, die CDU, erkannt, auch Landrat Loge weist seit einiger Zeit darauf hin.

Wer soll das Ganze betreiben?

Geht es nach unseren Vorstellungen soll alles in der Hand eines gemeindeeigenen Unternehmens liegen. Dazu muss eine Wohnungsbaugesellschaft gegründet werden. Alle Grundstücke der Gemeinde fließen in diese Firma, damit steht sie auf ganz soliden Beinen. Zudem wird der Gemeindehaushalt nicht mehr mit Abschreibungen belastet. Das wäre positiv. Diese Firma baut dann in der Otto – Krien – Straße Sozialwohnungen und die Refinanzierung erfolgt über die Miete. Da es keine Luxuswohnungen sein sollen, wird auch die Miete erschwinglich sein.

Für dieses Projekt brauchen Sie Unterstützung im Gemeinderat. Werden Sie die bekommen?

Wir werben jedenfalls dafür. Wir stehen am Anfang einer Debatte darüber. Vieles spricht aus meiner Sicht dafür. Wir bringen den Ort voran, tun etwas für die Menschen und verbessern auch die Einnahmesituation der Gemeinde. Alle die in diesem Boot sitzen werden, haben einen Vorteil. Und somit wäre das eine runde Sache.

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