Informationen zu den Flugrouten des BBI standen in Schulzendorf nicht auf der Tagesordnung! – ein Kommentar von Gerlinde Sauer.

9. November 2010
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Unter dem Tagesordnungspunkt 6 sollte es in der Ausschusssitzung der Gemeindevertreter am letzten Mittwoch um die Flugrouten des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) gehen. Es ist das Thema Nummer 1 in der Region. Allerorts finden Diskussionsrunden mit Politikern und verantwortlichen Planern statt. Ortsparlamente befassen sich ausgiebig mit dem brisanten Thema, Beschlussvorlagen werden eingebracht. Auf Kundgebungen protestieren betroffenen Bürger gegen die Pläne der BBI Verantwortlichen. Da könnte man doch zu Recht meinen, dass jenes Flugroutenthema bei den Schulzendorfer Politikern genau zum richtigen Zeitpunkt zur Debatte ansteht.

Doch, wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt. Genauso war es in Schulzendorf! Das wochenlang geplante und hochaktuelle Thema wurde kurzerhand von der Tagesordnung abgesetzt.  Der Grund:  Es war keiner da, der darüber sachkundig informieren konnte!

Nicht nur Schulzendorfs Freizeitpolitiker, auch Klaus Kemmer aus der Walter Rathenau Straße mußte in Sachen Flugrouteninformation eine eine Bruchlandung erleben. Er hatte Fragen zu den Flugrouten und wandte sich dazu an sein Gemeindeamt. Leider erreichte er nur den Anrufbeantworter der Verwaltung. Kemmer unterhielt sich mit dem elektronischen Kollegen und bat um Rückruf in der Sache. Doch den erhielt er auch nach acht Tagen nicht!

Jüngst rief die Gemeindeverwaltung die Schulzendorfer zum Protest gegen die Flugrouten auf. „Zeigen Sie, dass Ihnen die Flugrouten nicht egal sind!”, hieß es auf der Internetseite der Gemeinde.

Ich komme angesichts der Fakten zu dem Schluss, dass der Schulzendorfer Verwaltung Tagesordnungspunkt 6 und die Fragen von Klaus Kemmer zu den Flugrouten egal sind!

(Die in diesem Kommentar vertretenene Meinung muss nicht mit derjenigen der Redaktion Schulzendorfer.de übereinstimmen.)

7 Responses to Informationen zu den Flugrouten des BBI standen in Schulzendorf nicht auf der Tagesordnung! – ein Kommentar von Gerlinde Sauer.

  1. Stefan Dziewinski
    Stefan Dziewinski
    11. November 2010 at 22:26

    Wieder versehentlich diese Enter-Taste, aber viel mehr wollte ich auch nicht sagen.
    “wieder viele wegen der Kosten protestieren” ist der Schluss meines letzten Satzes.
    Stefan Dziewinski

  2. Stefan Dziewinski
    Stefan Dziewinski
    11. November 2010 at 22:16

    Nachsatz:
    Unabhängig davon, welche Flugroutenregelung bis zur Inbetriebnahme des BBI getroffen wird, lassen sich diese Routen immer wieder verändern.
    Und genau das wird geschehen.
    Dann sind nur wenige Gemeinden betroffen und deren Protest wird verhallen.
    Uns hilft nur der radikale Ansatz: BBI ist in Schönefeld falsch, deshalb muss er
    schnellstmöglich weg, deshalb müssen Alternativen her und damit muss über andere Standorte geredet werden.
    BBI Schönefeld muss BBI X werden!
    Ja, ich will einen funktionierenden Flughafen, mit Arbeitsplätzen und Erfolgen für unsere Wirtschaft.
    Aber ich möchte ihn dort, wo er laut Gutachten am besten für alle, auch und gerade für die Anwohner, funktioniert.
    Fazit: Die Flugroutendiskussion hilft uns in Schulzendorf überhaupt nicht, da immer ein großer Teil Schulzendorfer betroffen ist.
    Selbst wenn es jetzt eine Milderung des Lärms für einige Schulzendorfer Bürger geben sollte, werden die Routen zugunsten der Wirtschaftlichkeit der Fluggesellschaften verändert werden sobald der BBI in Betrieb ist.
    Logische Konsequenz ist nur die Verlegung des Standortes des BBI, auch wenn da

  3. Stefan Dziewinski
    Stefan Dziewinski
    11. November 2010 at 20:19

    Entschuldigung, ich bin an die falsche Taste gekommen und mein unvollendeter Beitrag war plötzlich schon hochgeladen.

    Deshalb noch einmal von vorn:
    Ob über Schulzendorf nun gerade oder abgeknickt geflogen wird ist letzendlich egal. Es bleibt bei Überflügen in 600 Meter Höhe beim Start und Landungen unter vollem Schub der Triebwerke.
    Als am Eichberg ansässigem Einwohner ist es für mich unerheblich ob ich 400 Meter rechts oder 400 Meter links überflogen werde. Die Routen treffen mich oder andere Einwohner immer.
    Wogegen soll ich also protestieren, was soll meine Gemeindevertretung für mich in der Fluglärmkommission tun?

    Das einzige, was wirklich hilfreich wäre: Den Standort Schönefeld zumindest mittelfristig innerhalb der nächsten 20 Jahre wieder aufzugeben, traut sich doch fast keiner zu fordern. Wenn man mal vom BVBB und einigen wenigen Einzelmeinungen absieht.
    Deshalb erwarte ich das klare Bekenntnis zur Verlegung des BBI von meinen Gemeindevertretern.

  4. Stefan Dziewinski
    Stefan Dziewinski
    11. November 2010 at 20:04

    Ob über Schulzendorf nun

  5. Ulf
    10. November 2010 at 19:46

    @ Gerlinde Sauer: WEITER SO MIT IHREN BEITRÄGEN! Ich finde es toll, dass es Sie (sie) gibt!

  6. Michael Kraehnke
    10. November 2010 at 17:32

    danke frau sauer für ihre beiträge…

    lieber herr fischer, ihre antwort ist nett gemeint aber:

    – die gemeinde schulzendorf und ihre bürgermeister reden viel und
    passiert ist bis jetzt nichts….garnichts

    daher gibt es jetzt folgende möglichkeiten:

    – entweder die gemeinde macht gar nichts mehr in richtung fluglärm
    (gleichbleibendes ergebnis)
    – oder kommt langsam mal aus dem tee und mobilisiert
    die bürger von schulzendorf und bezieht auch auf politischer ebene
    als gemeinde eine klare antischönefeldposition und
    versucht mit allen!!! möglichkeiten im sinne der lärmbetroffenen
    bürger aktiv zu agieren..

    alles andere ist viel gerede um garnichts, was allerdings in dieser
    gemeinde nichts neues wäre…

    gruß, kraehnke

    ps: nachdem ja nun auch das tolle strassenbauprojekt aus heiterem himmel
    so unerwartet teuer geworden ist und nun vorläufig garnichts mehr gebaut wird, wollte
    ich nur darauf hinweisen, dass dank der genialen planung der gemeinde immernoch und über jahre
    große teile des ortes in der finsternis versinken. da dies vorhersehbar war, als
    die alten laternen abgebaut worden sind, kann man die auch als vorsatz werten.
    lösungen sind bis auf weiteres scheinbar nicht in sicht……

  7. Th. Fischer
    9. November 2010 at 09:58

    Ich bitte doch darum, nicht gleich unterschwellig eine böse Absicht zu unterstellen, wenn die Kommunikation nicht klappt. Die Informationen zur Flugroutendebatte auf der Homepage von Schulzendorf sind jedenfalls vorbildlich. Es gab einen Link zu einer Darstellung des DFS, es gibt Infors zum Beratungszentrum in Mahlow, es gab eine sehr informative Präsentation des Sachverständigen der Schutzgemeinschaft, es gab einen Aufruf zur Demo und es gab einen Hinweis auf den Zeuthener Bürgerverein, der durchaus auch Interessen Schulzendorfer Bürger vertritt, die südlich der Thälmannstraße wohnen und die deshalb nämlich das gleiche Problem artikulieren wie die Zeuthener Nachbarn.
    Sie können überdies sicher sein, dass die “Schulzendorfer Freizeitpolitiker” Gelegenheit haben sich über die aktuellen Abläufe der Flugroutendebatte zu informieren und dies auch wahrnehmen. Die nächste Sitzung der Gemeindevertretung ist übrigens erst im Dezember; ich bin mir sicher, dass dann in sachlicher Form über die Flugroutenproblematik informiert und diskutiert wird.

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