Flughafen Willi Brandt: CDU – Landtagspolitiker diskutiert mit Schulzendorfer Bürgerinitiativen.

7. Dezember 2011
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Im September 2011 hatten die Schulzendorfer Interessensgemeinschaft  gegen Fluglärm, die Bürgerinitiative „Schulzendorf gegen Fluglärm“ und die Ortsgruppe des Bürgervereins Brandenburg Berlin e.V. (BVBB) einen Dialog mit den Abgeordneten des Brandenburger Landtages  angeschoben. Im Mittelpunkt des Meinungsaustauschs stehen das strikte Nachtflugverbot, die passive Schallschutzmaßnahmen für die Betroffenen sowie der Gesundheitsschutz für die Bevölkerung.

Schulzendorfs Ortsentwicklungschef Joachim Kolberg (li.) erläuterte dem verkehrspolitischen Sprecher der CDU - Fraktion im Brandenburger Landtag, Rainer Genilke (re.) die Sorgen vieler Schulzendorfer. (Foto: Wolff)

Am Montag diskutierte darüber Rainer Genilke, CDU – Landtagsabgeordneter mit Vertretern der Schulzendorfer Bürgerinitiativen. Ortsentwicklungschef Joachim Kolberg (CDU) begleitete den Parlamentarier bei seinem Rundgang auf dem Geländer der Grundschule, des Horts und der Kita Löwenzahn, wo insgesamt rund 500 Kinder untergebracht sind. „Zum Zeitpunkt der Baumaßnahmen vor vielen Jahren gingen wir davon aus, dass die Flugrouten gerade aus verlaufen werden. Umso mehr waren wir erschrocken, als im September 2010 völlig andere Routen auf der Tagesordnung standen.“, erklärte Kolberg.   Initiativsprecher  Dr. Dieter Schallehn erläuterte die Folgen der geänderten Flugrouten: „In wenigen Monaten werden hier die größten Flugzeuge der Welt in einer Höhe von zirka 350 Metern mit mehr als 300 Tonnen Kerosin an Bord hinwegdüsen.“

Dr. Dieter Schallehn (li.): „In wenigen Monaten werden hier die größten Flugzeuge der Welt in einer Höhe von zirka 350 Metern mit mehr als 300 Tonnen Kerosin an Bord hinwegdüsen.“ (Foto: Wolff)

Rainer Genilke hörte sich die Einwände, Sorgen und Ängste der Bürgervertreter an. Beim gemeinsamen Gedankenaustausch brachte es der verkehrspolitische Sprecher der CDU – Landtagsfraktion auf den Punkt. „Das Hauptproblem ist der jetzige Standort. Sie werden es nicht schaffen, alle vom künftigen Hauptstadtflughafen ausgehenden Belastungen,  auf ein Mindestmaß zu minimieren.“, prophezeite der CDU – Landtagsabgeordnete.

Von einem ist er jedoch fest überzeugt:  „Wir werden über eine dritte Start und Landebahn reden müssen. London hat drei Flughäfen, das sind faktisch sechs Start- und Landebahnen.“ Nach den Vorstellungen von Brandenburgs CDU – Landeschefin Saskia Ludwig soll die 3. Startbahn an einem anderen Standort als Berlin entstehen. Ihr Vorstoß hatte unter Politikern für Verwunderung und Kopfschütteln gesorgt. „Nur wenn der Flughafen ausbaufähig und in großem Umfang nutzbar ist, wird er auch überregional die Wirtschaft in Brandenburg stärken.“, lautet Ludwigs Argument. „ Das Problem ist immer, dass sich in den Morgen- und Abendstunden einen Flugzeugstau produziert. Um den Flugverkehr fließend zu halten ergebe sich die Frage, wie bekomme ich, beispielsweise morgens viele Flieger in kürzester Zeit in die Luft. Schließlich wollen die  Airlines morgens sehr zeitig fliegen und nicht erst am späten Vormittag.“, meint  CDU – Verkehrsexperte.

Nach Ansicht des Landtagsabgeordneten  muss bereits heute angefangen werden, darüber nachzudenken, wo ein solcher internationaler Flughafen entstehen kann.  Deshalb wird die CDU Fraktion noch in dieser Woche im Brandenburger Landtag einen entsprechenden  Antrag einbringen.

In Sachen des strikten Nachtflugverbots von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr, das auch in der kommenden Woche im Landtag zur Debatte steht, machte der Lausitzer kein Hehl aus seiner Position. „Es ist nicht realistisch einen Flughafen um 22.00 Uhr zu schließen, wenn um 21.00 Uhr die letzte Maschine Paris mit Ziel Berlin verlässt.“, so Genilke.

Im Dialog: Dr. Dieter Schallehn (Interessengemeinschaft gegen Fluglärm), Gernut Franke (BVBB - Ortsgruppenchef), Rainer Genilke (MdL), Joachim Kolberg (Ortsentwicklungschef) (von Links) - (Foto: Wolff)

Dr. Dieter Schallehn zog ein positives Fazit aus dem Politiker Dialog. „Wir versuchen den Landtagsabgeordneten die Situation hier in Schulzendorf zu erläutern. Wir erklären ihnen die Gefahren, die vom künftigen Hauptstadtflughafen ausgehen werden. Und wir hoffen natürlich, dass sie aus den Diskussionen die richtigen Schlüsse ziehen.“, so  Schallehn.

 

 

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3 Responses to Flughafen Willi Brandt: CDU – Landtagspolitiker diskutiert mit Schulzendorfer Bürgerinitiativen.

  1. Ratlos
    7. Dezember 2011 at 12:02

    @onkel Laden

    Der BM ist Beamter des Landes Brandenburg – noch Fragen ?

    Aus dem Beitrag haben wir also wieder erfahren, wer oben ist, hat eben die Macht. Wenn Flugzeuge aber auf Politiker und Beamte stürzen – dann ist es etwas anderes.

    Die Initiative ist gut, leider ist die Geschwindigkeit des politischen Gegner so schrecklich, dass ein Erfolg nicht schnell sichtbar ist. Die Äüßerungen der CDU sind auch nichts wert, so ist die Opposition hat eben.

    Der Bürger steht im Mittelpunkt – und so immer im Weg- und nur als Steuerzahler und Stimmvieh gut.

  2. BingeLaden
    7. Dezember 2011 at 11:38

    Wo ist denn unser Bürgermeister?

  3. dobida
    7. Dezember 2011 at 10:39

    Super! Weiter so!

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