Eine unglaubliche Geschichte !

9. September 2009
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Die Schulzendorfer sehen mit Skepsis und Sorge dem Bau des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) entgegen. Verständlich, denn künftig werden sie Starts und Landungen im Minutentakt erleben und mit den negativen Folgen eines Großflughafens konfrontiert werden.

In Politik und Wirtschaft herrscht dagegen eine BBI – Euphorie. Kaum ein Tag vergeht ohne Hurrah Botschaften: „Grünes Licht für Jobmaschine Berliner Flughäfen: Zwei neue Arbeitsplätze pro Tag”; „2,4 Milliarden Euro für den Flughafen – BBI – Finanzierung steht”. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck lobt das BBI Projekt in höchsten Tönen: „Sie sehen also, das Projekt Flughafen Berlin Brandenburg International ist für unsere Region von enormer wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Es wird nicht nur für unsere beiden Bundesländer ein neues leistungsfähiges und einladendes „Tor zur Welt” darstellen, es wird auch gravierende positive Auswirkungen auf die Beschäftigung und die Leistungsfähigkeit der ganzen Region haben.”

Eine völlig andere Sicht auf den BBI hat der Journalist Dr. Frank Welskop. In seinem Buch „BBI – ein neuer Berliner Bankenskandal?” betrachtet er das BBI Projekt aus ökonomischer Sicht und kommt am Ende seiner Analyse zu einem vernichtendem Urteil. „Die Prognosen der Flughafen Berlin Schönefeld GmbH sind fehlerhaft und falsch. Der BBI wird vor allem deshalb nicht rentabel betreibbar sein, weil er von Billigairlines dominiert sein wird.” Dr. Frank Welskop deckt nicht nur auf, dass der Bau viel teurer als geplant wird, sondern die Schulden im laufenden Betrieb sich noch weiter vervielfachen werden. „Stellen Sie sich vor, ihnen erzählt jemand am Biertisch, dass irgendwo in Deutschland ein hochmodernes Stadion gebaut wird – allerdings ohne Flutlicht. Er wird zu Recht glauben, dass Sie ihm das nicht glauben werden. Wenn Sie ihm jedoch erzählen, dass in Berlin ein Großflughafen gebaut wird, der keine Nachtfluggenehmigung hat, wird er Ihnen das erst recht nicht abnehmen. Noch schlimmer, wenn Sie hinzufügen, dass Berlin vor der Eröffnung des BBI noch nachts erreichbar war, dann aber nicht mehr.”

Der Ausgangspunkt für sein Buch war seine Empörung über die eklatante Ungerechtigkeit, die durch das Projekt BBI verursacht wird. „Was passiert hier eigentlich in unserer Region? Wir erleben es täglich und hautnah. Da ist zum Beispiel. kein Geld für Schulen da, sie verkommen. Da wird gestreikt, weil die Tarifverhandlungen wieder einmal gescheitert sind. Durch die Weltwirtschaftskrise haben plötzlich unsere Politiker ihr Herz für Kinder entdeckt, so dass ein bisschen Geld in die maroden Schulen gesteckt wird. Aber ansonsten wird gespart bis es knirscht, weil angeblich kein Geld da sei. Und auf der anderen Seite wird für Milliarden Euro ein nicht funktionierendes Luftschloss an der Grenze zu Berlin in Beton und in die Stadt gegossen. Der künftig nicht rentabel arbeitende BBI wird bis zum bitteren Ende mit Steuergeldern gebaut! Koste es, was es wolle! Und um diesen apodiktischen Nachweis, dass Steuergelder für einen nicht rentabel funktionierenden BBI vernichtet werden, der nicht einmal aus eigener Kraft seine Kreditschulden erwirtschaften können wird, geht es dann auch in meinem Buch.”

Sein aufklärendes Buch wendet sich nicht nur an das Fachpublikum, sondern gerade auch an jene zig Tausende Bürger, die vom künftigen BBI betroffen sein werden.

„Mein Buch hat den Anspruch nicht nach, sondern vor dem Skandal das kostenintensive und unglaubliche Desaster auf zu decken.”, erklärt Dr. Frank Welskop.

Dr. Frank Welskop wird sein Buch am 17.09.2009 um 19.00 Uhr in der Schulzendorfer „Butze”, in der August – Bebel – Straße 73, vorstellen.

2 Responses to Eine unglaubliche Geschichte !

  1. G. Franke
    10. September 2009 at 11:03

    Liebe Andrea,

    es ist nun mal das die Wahrheit immer irgendwann an das Tageslicht kommt.

    Die Mehrheit der Bürger hat sich beeinflussen lassen das nur nur in Schönefeld Arbeitsplätze entstehen würden, das ist sachlich falsch denn an jeden Flughafen und in dessen Umfeld entstehen Arbeitsplätze und die halbe bis max. 1 Stunde Fahrt mehr ist doch für einen Urlaub pro Jahr zumutbar. Geschäftsflieger sind ja bei bei einer vernünftigen Anbindung eh schneller.

    Die Mehrheit der Bürger hat entschieden das der BBI am falschen Standort entstehen wird
    Der BVBB hat immer über, ob polehmisch oder nicht, jedenfalls über die Fakten mit der BVBB- Info informiert.
    Die BVBB- Mitglieder haben Millionen aufgewendet um den falschen Standort zu verhindern auch waren die Gemeinden mit dabei. Doch nach dem Urteil war Ruhe, für die Bürger wurde in dem Dialogforum nichts erreicht.
    Sicher sind Strukturmaßnahmen wie ein Ortszentrum für alle Bürger gut, das nun gebaut worden durfte. Doch schade ist doch, wenn gerade im Sommer und am Wochenende wir mit mehr Fluglärm leben müssen als bisher, denn es kommt eine 2. Start- und Landbahn auf uns zu mit einen Luftkorridor von der Thälmannstraße bis zur Karl- Marx- Straße und auch der Flugbetrieb der jetzt in Tegel ist kommt zu uns.

    Ich bin für ein lebenswertes Schulzendorf und für Arbeitsplätze.
    Leider scheint das immer noch keiner Wissen zu wollen, was da auf uns zukommen wird.

    Freundliche Grüsse von G.Franke

  2. Andrea
    9. September 2009 at 21:50

    Ich will es einfach nicht glauben, dass schon wieder solch eine Kacke auf uns zu kommt!! Wenn das wahr ist, habe ich meinen Glauben an jegliche Politik verloren.

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