Zweifelhaftes Gebaren: Hortausschuss tritt auf der Stelle

4. Juli 2015
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Der Sonderausschuss Hort wurde 2014 aus der Taufe gehoben, damit die Gemeindevertretung Einfluss auf ein sehr bedeutendes Projekt nehmen kann: Die Erweiterung des Hortes. Nach Monaten seit der Arbeitsaufnahme ist unübersehbar, dass der Ausschusschefin Claudia Mollenschott (42, Die Linke) Steine in den Weg geworfen werden.

Hort Sonderausschusschefin Claudia Mollenschott

Sonderausschusschefin Claudia Mollenschott (Die Linke) Foto: mwBild

Bürgermeister Mücke (52), betont zwar gebetsmühlenartig, dass die von der Verwaltung gegründete Arbeitsgruppe Hort nicht in Konkurrenz zum Sonderausschuss steht. Mehrere Gemeindevertreter halten sie jedoch für überflüssig. Die Arbeitsgruppe besteht aus dem Bürgermeister, Bauamtschef Sonntag, Sozialamtsleiter Reech, Hortleiterin Haacke sowie zwei Abgeordneten.

Mückes Hauptargument für das Gremium, dass sämtliche Betrachtungen und Entscheidungen in Sachen Hort ein Geschäft der laufenden Verwaltung seien und deshalb auch Aspekte der Geheimhaltung berücksichtigt werden müssen, ist nicht stichhaltig. Beides können die Rathausexperten auch im Sonderausschuss unter Ausschluss der Öffentlich behandeln.

Die Fakten verstärken den Eindruck, dass Bürgermeister Mücke und Bernhard Thoma (62, SPD) den Sonderausschuss als fünftes Rad am Wagen betrachten.

Seit Ende 2014 verlangt Mollenschott die Vorlage eines Finanzierungskonzeptes des so wichtigen Vorhabens. Bislang jedoch vergeblich. Bürgermeister Mücke nimmt die Forderung offenbar nicht allzu ernst. Denn so redet er sich heraus: „So lange ich nicht weiß, was gebaut werden soll, kann ich kein Finanzierungskonzept vorlegen.“

Warum ist es aber in anderen Kommunen gang und gäbe, dass an Hand von Bedarfszahlen und Quadratmetern Kostenschätzungen erstellt und Finanzierungsvarianten auf den Tisch gelegt werden?

Bernhard Thoma, der seinerzeit gegen die Bildung des Sonderausschusses votierte, hält ebenfalls nicht viel von einem Finanzkonzept zum jetzigen Zeitpunkt: „Wer zu früh rechnet, muss zwei Mal rechnen.“

Das sieht Claudia Mollenschott völlig anders. „Am Anfang eines Projekts muss man sich sehr wohl Gedanken machen, was es kostet und wie ich es bezahle.“, so die Wirtschaftsökonomin.

In einer Quassel – Einlage offenbarte Thoma am letzten Dienstag, was er wirklich von dem Sondergremium hält. Nämlich nicht viel: „Dieser Ausschuss hat einzig die Widmung den Hortanbau zu begleiten. Die Frage ist auch noch, wie lange. Alles andere im großen Stil zu beleuchten, so dass es perfekt wird, denken wir, dass man sich verzettelt.“

Ebenfalls ärgerlich für Mollenschott: Hortchefin Haacke hat ihre Schularbeiten nicht ordentlich gemacht. Sie sollte sich Gedanken zum pädagogischen Konzept und mit Schulleiter Freese zur Raumbelegung machen. Geschehen ist allerdings nicht viel. „Das war ihre Hausaufgabe seit März. Ich bin darüber traurig, wenn Sie beide sich jetzt nur anschauen. Da ist die Zeit vertan.“, resümierte Mollenschott.

One Response to Zweifelhaftes Gebaren: Hortausschuss tritt auf der Stelle

  1. Britta
    4. Juli 2015 at 11:32

    Da vergessen wohl viele, dass es nur um unsere Kinder geht. Warum muss es 2 Gremien geben? Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Und dass unser Bauamt sich schwer tut, einen Bau professionell zu leiten hat auch die Sanierung der Kita Löwenzahn bewiesen. Viel Steuergeld musste zusätzlich und unnötig in die Hand genommen werden. Und deshalb sind Ansichten wie von Herrn Thomas nicht nur gefährlich, ich bin der Auffassung, sie zeugen sogar von Dummheit.

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