Königs Wusterhausen. Auf über 50 Hektar soll an Diepensee angrenzend, zwischen dem Berliner Ring und der B 179, ein Wohnsilo entstehen: Etwa 2.500 Wohneinheiten mit geschätzten 9.000 Bewohnern, Feuerwache, Schule, Kindergärten, Einkaufsgelegenheiten und medizinische Einrichtungen. Eigentümer des Areals ist ein Unternehmen, das in Luxemburg ansässig ist. Das Großherzogtum galt früher als Steueroase, lockt aber auch heute noch Steuervermeider an.

Lärmpegel von bis zu 69 db(A) werden im Königspark-Areal erreicht. (Darstellung: Landesamt für Umwelt Brandenburg)
Am 27.11. wird im Stadtrat über ein Rahmenvereinbarung mit der Luxemburger Firma zur städtebaulichen Entwicklung des Wohnsilos abgestimmt. Der Ausgang ist alles andere als gewiss. Denn in vorangegangenen Ausschusssitzungen votierte nur eine hauchdünne Mehrheit für das Projekt.
Kritik am Vorhaben hagelt es aus der Öffentlichkeit. Bürger sehen Gefahren für Gesundheit und Umwelt, befürchten einen Verkehrskollaps und prangern die Profitgier der Bodenspekulanten an. Eine Online-Petition wurde gestartet.
Das Thema Lärm in der Gegend beunruhigt sogar Bürgermeisterin Michaela Wiezorek. Als es in der Fluglärmkommission Berlin-Brandenburg um die Auswirkungen des Flugverfahrens Hoffmann-Kurve ging, schlug das Stadtoberhaupt im Namen der Bewohner Alarm: Diepensee ist so verlärmt, dass man sich dort nicht unterhalten kann. So wurde Wiezoreks Verkündung im Sitzungsprotokoll niedergeschrieben.
Wenn Diepensee derart massiv verlärmt ist, dürfte es im Königspark noch schlimmer werden. Denn das Areal liegt deutlich näher an der Hoffmann-Kurve. Dass nicht nur Krach vom Hauptstadtflughafen BER, sondern auch Straßenverkehrslärm über den Königspark hineinbrechen wird, belegt eine Dokumentation des Landesamtes für Umwelt Brandenburg. Und der wird sogar lauter werden als Fluglärm.
Eine Spitze gegen den Königspark aus dem Kreis von BER-Lärmschützern macht inzwischen die Runde. Er sei eine perfekte Schallschutzwand für die Anwohner von Diepensee.
Es muss nicht jedes freie Feld zugebaut werden.
Das wird sicher echt interessant…
9000 Bewohner, das bedeutet fast Wildau II auf viel kleinerer Fläche.
Ich bin kein Statdplaner, aber mein Gefühl sagt mir, das endet im Chaos.
Die bestehende und neu entstehende Lärm- und Umweltbelastung sollte doch ein klares Signal senden, daß diese Entwicklung nicht zukunftsfähig ist…
Keine Berliner Verhältnisse in KW, keine politischen Phantasten in KW! Es reicht!
Die Stadt verkraftet jetzt schon nicht die hohe Zahl der hieruch wohnenden Menschen, geschweige denn den Straßenverkehr. Ich denke an den stark strapaziertes Pendlerverkehr Richtung Berlin. Die Schleusenbrücke ist fast ständig voll. Der ÖPNV ist auch schon zu Stoßzeiten überfordert. Auch Lärm und Abgase machen das Leben in KW nicht lebenswerter. Ich möchte hier keine Berliner Verhältnisse, ist leider jetzt schon schlechter geworden!