Wildau: Das Drama Stadtfest und die (In)Transparenz!

26. April 2025
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Schulzendorf befindet sich in der vorläufigen Haushaltsführung. Das liegt daran, dass der Budgetentwurf von Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) gravierende Verstöße gegen das Haushaltsrecht aufwies. Deshalb wurde er von der Mehrheit im Gemeinderat abgelehnt, und die Gemeinde muss nun mit einem Nothaushalt auskommen.

Ähnlich sieht es in Wildau aus. Die Stadt hat auch einen Nothaushalt, was bedeutet, dass nur die dringendsten Ausgaben erlaubt sind. Das Stadtfest Anfang Juli stand auf der Kippe, doch ein cleverer Schachzug hat das Dilemma abgewendet: Der Hauptausschuss beschloss unlängst mehrheitlich,  gegen die Stimmen von Prof. Dr. Dr. László Ungvári (Fraktion BBW/Prof. Ungvári) und Frank Vulpius (Fraktion Bürger für Wildau/Die Linke), die stadteigene Wohnungsgesellschaft WiWO mit der Organisation und Durchführung des Festes zu beauftragen. Zudem soll der Sender radioSKW die Organisation übernehmen. Veranschlagte Kosten: 60.000 Euro.

Stadtfest Wildau 2024 (Foto: Bürgerbündnis Wildau)

Stadtfest Wildau 2024 (Foto: Bürgerbündnis Wildau)

Bei Wildauern sorgt die Tatsache für Unmut, dass radioSKW den organisatorischen Teil des Stadtfestes übernehmen soll. Viele fragen sich, warum Bürgermeister Nerlich darauf pocht, tausende Euro an radioSKW für die Organisation zu zahlen, anstatt direkt Bühnenbauer, Hüpfburg-Verleiher, Veranstalter oder WC-Anbieter zu beauftragen. Es heißt, dass auch Standmieten vom Sender erhoben werden, was in anderen Kommunen unüblich ist. Das riecht für viele nach Schatten- und Vetternwirtschaft.

Das Bürgerbündnis Wildau fordert deshalb Transparenz: „Wenn die Stadt möchte, dass die WiWO das Fest organisiert, dann sollte die WiWO sparsam und nachprüfbar mit den Geldern umgehen. Darüber hinaus sollte ein üppiges Sponsoring der Stadt oder der WiWO dazu führen, dass die Qualität und das Leistungsangebot steigen, gleichzeitig aber die Preise für die Bürgerinnen und Bürger moderat sind. Dies war bei den letzten Festen, die radio SKW für sehr viel Geld realisiert hat, nicht der Fall.”, kritisiert Bürgerbündnis Chefin Ronni Krzyzan.

Hier wird das ganze Ausmaß der Misere deutlich: radioSKW, durch eine Rüge der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) für unzulässige politische Werbung aufgefallen, steht im Fokus der Kritik. Von einem fragwürdigen Wahlforum bis hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen – dieser Sender hat in den letzten Jahren wahrlich für Aufsehen gesorgt.

Das Stadtfest sollte ein fröhliches Miteinander sein – und kein Terrain für dubiose Machenschaften. Krzyzans Ansage an Rathaus und WiWO: „Wir wollen ein Stadtfest mit Klarheit und Gerechtigkeit.“

6 Responses to Wildau: Das Drama Stadtfest und die (In)Transparenz!

  1. Eddi
    28. April 2025 at 14:48

    Es ist leider auch nichts anderes zu erwarten, da diese Machenschaften nie Einheit geboten wird. Klar herrscht unter den Wildauern Unmut – aber wird aktiv was dagegen unternommen? Nicht wikrlich!!! Mittlerweile hat auch einfach alles einen bitteren Beigeschmack, sobald ich was von RadioSKW oder der WiWO lese.

  2. 26. April 2025 at 22:16

    Überall der Gleiche Klüngel; mit dem guten Ziel als Vorwand:

    Das Klima, der Frieden, die Gesundheit, die Kinder
    und so weiter…

    Besser wir läuten die Zeitenwende alsbald ein, bevor von unserem Land überhaupt nichts mehr übrig ist. Vielleicht kommen wir ja auch noch mit einem blauen Auge davon.

  3. Olli
    26. April 2025 at 19:45

    Die Verwaltung umgeht mit der Wiwo Beauftragung in meinen Augen die Ausschreibungsregeln und gibt dem Radiosender einen Blankoscheck. Toll.

  4. Kröning
    26. April 2025 at 17:44

    Moin,

    hier mal der Beschluss – kann sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen.

    Stadtfest ja – Geld dafür ja – aber die Art und Weise nein.

    Auf Grund der vorläufigen Haushaltführung der Stadt Wildau im Jahre 2025 bis voraussichtlich
    Mai 2025 ist es nicht möglich, die schon jetzt notwendigen Ausschreibungen für diese seit
    Jahren stattfindende und von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommene Veranstaltung
    finanziell und somit auch organisatorisch umzusetzen. Das Stadtfest ist am 05.07.2025
    geplant. Ein Abwarten bis zur Verfügbarkeit der Planansätze kommt nicht in Betracht, da die
    Vorlaufzeiten vom Beginn der Planung bis zum Veranstaltungstermin für eine Veranstaltung
    in dieser Größe viel zu kurz sind.
    Die Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (WiWO) hat sich mit der Organisation und
    Veranstaltungsdurchführung einverstanden erklärt. Auf Grund der guten Erfahrungen vom
    Stadtfest 2024 mit radioSKW beabsichtigt die WiWO, den organisatorischen Teil dem vor Ort
    ansässigen Radiosender zu übergeben.

  5. Thomas Flieger
    26. April 2025 at 15:39

    …..der Vorsitzende des Hauptausschusses ist Prof. Ungvári – was sagt dieser dazu? Wie stehen das Bürger für Wildau Bündnis und Frau Krebs dazu? Im Normalfall sollte es durch diese beiden Koalitionen eine einfache Mehrheit geben – oder?

  6. Sigmund aus Wildau
    26. April 2025 at 13:38

    Die alten Seilschaften der SPD, die unter Frau Homuth auf- und ausgebaut wurden leben seit Amtsantritt von Frank Nerlich scheinbar weiter. Es ist ja nicht das erste Mal, dass radioskw sich hier eine goldene Nase verdienen darf. Es werden vollkommen unübliche Wucherkosten aufgerufen, die Organisation und vor allem die Sicherheit blieb bisher aber stets unprofessionell.

    Die Fragen sind demnach völlig berechtigt, ob hier alles mit rechten Dingen zu geht oder sich ein TF, mit seinem zweifelhaften Ruf, hier ein erneutes Mal an Wildauer Traditionen bereichern darf. Mit welchem Recht fragt man sich.

    Schließlich stehen wie man hört parallel auch noch einige gerichtliche Termine für ihn, unter anderem wegen Betruges, auf der Agenda. Vielleicht wird das Geld hierfür dringend benötigt?

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