Wildau. Wildaus Wähler hatten am 9. Juni ein unverblümtes Signal ausgesendet: Wir wollen weg von der Politik der Ideologien und Parteibücher, hin zu einer Politik des gesunden Menschenverstandes. Als sich gestern die Stadtverordneten Versammlung der Hochschulstadt konstituierte, hat sich dieser Wählerwunsch bei der Postenbesetzung manifestiert.
Der neue Vorsitzende der Stadtverordneten Versammlung (SVV) heißt Frank Vulpius (Fraktion Bürger für Wildau/Die Linke). Seine Stellvertreterin wird die Chefin vom Bürgerbündnis Wildau (BBW), Ronni Krzyzan.
Bürgermeister Nerlich hatte sich selbst zum Vorsitzenden des bedeutenden Hauptausschusses vorgeschlagen. Dem folgte der Stadtrat nicht. Deshalb wird der Vorsitzende aus den von Fraktionen bestimmten Vertretern gewählt. Aussichtsreichster Kandidat: Der Ehrenbürger der Stadt, Professor Dr. Dr. László Ungvári (Fraktion BBW/Prof. Ungvári).
Die neuen Macher der Ausschüsse
Frank Kerber (BBW) wird den Vorsitz im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaft übernehmen. Carsten Kröning (BBW) den für Umwelt und kommunale Ordnung. CDU-Veteran Mark Scheiner den Finanz- und der Polizeibeamte a.D. Thomas Wilde (SPD) den Bau Ausschuss. Thomas Thiele von den Bürgern für Wildau (BfW) wird den Ausschuss für Bildung leiten.
Enno von Essen gerät wohl ins Abseits
Für Erstaunen sorgt die Tatsache, dass Enno von Essen (SPD) nicht für den Bau Ausschuss der Stadt benannt und auch nicht für den Aufsichtsrat der stadteigenen Wohnungsgesellschaft (WiWO) aufgestellt wurde. Dabei war der Immobilienkaufmann in der Vergangenheit von den Genossen stets als Experte der Bau- und Wohnungswirtschaft gekürt worden.
CDU-Veteran könnte leer ausgehen
Einem Teil des bislang tätigen WiWO-Aufsichtsrates wird in der Öffentlichkeit Intransparenz und Mauschelei im Umgang mit der Geschäftstätigkeit des zweifelhaften WiWO-Geschäftsführers Schulze vorgeworfen. Erinnert sei nur an die „Wiener Reise“, die der WiWO-Chef mit einem gefährlichen österreichischen Immobilienspekulanten antrat. (Der Schulzendorfer berichtete darüber).
Fest steht: Wahlgewinner Norbert Kleinwächter (AfD) wird Mitglied des Aufsichtsrates sein. Er gilt als Mann von Transparenz, Ehrlichkeit und Klartext. Ob dagegen Vetran Scheiner (CDU) erneut mit am Tisch sitzen wird, ist völlig ungewiss. Er dürfte in der SVV dafür wohl kaum eine Mehrheit erhalten. Kommenden Montag wird über die Besetzung der Posten entschieden.
Dass der Bürgermeister sich selbst zum Vorsitzenden des Hauptausschusses vorschlägt, zeigt doch nur einmal mehr, wie sehr er die Kontrolle behalten will. Die Stadtverordneten haben an dieser Stelle klug entschieden und stattdessen einen würdigen Kandidaten wie Professor Dr. Dr. László Ungyári ins Auge gefasst.
Dass Enno von Essen nicht für den Bauausschuss benannt wurde, ist ein klares Signal, dass Mauscheleien nicht mehr geduldet werden.
endlich mal eine richtige entscheidung, bürgermeister nerlich nicht zum vorsitzenden vom hauptausschuss zu machen. die machtkonzentration auf eine person hat uns in der vergangenheit nur probleme gebracht, guten morgen! jetzt müssen wir auf eine faire und transpraente politik setzen, damit wildau endlich mal voran kommt. besonders frank kerber im ausschuss für stadtentwicklung und wirtschaft könnte frischen wind bringen. bin gespannt was die zukunft bringt, wünsche aber frank vulpius & ronni krzyzan viel erfolg bei ihren neuen aufgaben (herausforderungen).
Ich wünsche den Stadtverordneten von BBW/Prof.Ungvári und BfW/Linke einen guten Start in Ihre Aufgaben und hoffe, dass gemeinsam mit allen anderen Stadtverordneten eine Sach – und Werteorientierte Arbeit im Sinne unseres schönen Wildaus möglich wird.
Die ersten guten Entscheidungen im Sinne von Transparenz und echter Demokratie sind getroffen.
Danke an Ronni Krzyzan und Team und Frank Vulpius und Team für die erste gute SVV.