Warten auf das Ende des Ukrainekrieges

13. November 2022
Von

Dr. Dieter FütingKönigs Wusterhausen. Was soll kommen, was soll bleiben, wenn die SVV weiter zersplittert? So ähnlich kolportiert die MAZ am 12./13. November, 2022, S. 17 in einem Beitrag „SVV zersplittert weiter“ das Thema des offenen Briefes: „Der offene Brief an die Bundesregierung, der auf der jüngsten Stadtratssitzung mit großer Mehrheit beschlossen wurde, hatte die Stadtpolitik und die Stadtgesellschaft polarisiert. Im Text ruft die SVV die Bundesregierung implizit dazu auf, die Waffenlieferung an die Ukraine einzustellen und Friedensverhandlungen mit Russland aufzunehmen.“

SPD und Grüne in Königs Wusterhausen sind empört, heißt es. Sie sind für Waffenlieferungen und gegen Friedensverhandlungen. Doch für Waffenlieferungen zu sein und gleichzeitig Friedensverhandlungen abzulehnen ist keine Einsicht in die Notwendigkeit, sondern deren Unkenntnis. Die Weigerung dies anzuerkennen läuft parallel zu deren Einstellung zur Gesellschaft, in der sie frei zu sein glauben.

Der Staat hat sich als moralische Instanz inszeniert, der sich ins alltägliche Denken und Leben der Bürger einmischt. Aber seine Kernaufgabe, den Schutz von Freiheit, Leben und Eigentum hat er leider hintenangestellt. Wirklichkeitsverlust herrscht überall. In der Energiepolitik, Fiskalpolitik, Kulturpolitik, Gesellschaftspolitik und Sprachpolitik. Unsere schöne Welt ist zerbrochen. Der Krieg in der Ukraine hat uns das klargemacht.

Das muss auch Thema in der SVV in Königs Wusterhausen sein. Warum verstehen das einige SVV – Mitglieder nicht? Und was sagt das über sie aus? Man kann sich eben nur wünschen, dass alle den Abschaum verstehen, wie ihn schon der Schriftsteller der Moderne James Joyces vorweg genommen hat: …alles ist falsch, Es gibt keine Richtschnur unserm verfluchten Wesen, nur die bloße Schurkerei. Deshalb seid verabscheut, Feste, Gesellschaften, wimmelnde Menschen! Sein Ebenbild, sich selbst verachtet Timon. Vernichtung, erfasse die Menschheit!”

5 Responses to Warten auf das Ende des Ukrainekrieges

  1. Bürger
    15. November 2022 at 22:48

    „Wir wissen also nicht, ob eine Logokratie der untereinander zerstrittenen Experten besser wäre als die Herrschaft der geistig Minderbemittelten, der wir heute unterworfen sind. Die sich ständig verschlechternde Qualität der führenden politischen Eliten ist eine Folge der wachsenden Komplexität unserer Welt. Weil niemand diese Welt voll erfassen kann, und wenn er noch so weise wäre, drängen sich jene zur Macht, die sich darüber keine Sorgen machen.“ — Stanis?aw Lem

  2. Dr.Dieter Füting
    15. November 2022 at 09:43

    Politik sorgt für Wirklichkeitsverlust, weil sie irrational ist und deshalb nicht die Wirklichkeit der Menschen widerspiegelt. Und der Beitrag soll sagen, dass man tiefer über die wirklichen Gründe nachdenken muss, um zu erkennen, warum wir Politik als Geschwätz empfinden.
    Und es ist kein lustiger Beitrag, wenn Politiker nach teuren und erfolglosen Aktionen und verfehlten Zielstellungen hinterher verkünden, dass sie sich um ihr Geschwätz von gestern nicht mehr kümmern. Gestern haben sie beispielsweise auch gesagt, dass sie gegen Krieg und Waffenlieferungen seien. Heute sind sie für Waffenlieferungen und gegen Friedensverhandlungen. Morgen ist es wieder ihr Geschwätz von gestern gewesen.

  3. BewohneR
    15. November 2022 at 06:24

    Dieser Kommentar hilft mir leider nicht dabei, zu erkennen, was die Zielrichtung des Beitrages ist.

    Na ja, ist wahrscheinlich auch nicht so wichtig.

  4. Dr.Dieter Füting
    14. November 2022 at 13:14

    Warum empfinden wir Politik nur als Geschwätz?

    Weil die Politik irrational ist.
    Damit ist nicht gesagt, dass die Politik unzusammenhängend oder ohne Sinn ist. Sie befolgt die Regeln der Grammatik und ist im allgemeinen der Paraphrase, des mehrdeutigen Ausdrucks fähig. Das heißt, die Gedankenreihen, woraus sie besteht, können in verschiedenen Formen dargestellt werden.
    Das ist ihr Mittel, um Politik rational erscheinen zu lassen.
    Aus der Tatsache, dass die Politik irrational ist, geht notwendigerweise hervor, dass sie nicht-symbolisch ist.
    Damit ist gemeint, dass die Politik kein Interesse an Wörtern hat, sondern nur an dem, worauf sie sich beziehen.

    Weil für die Politik die Idee alles ist.
    Nicht das politische Ziel ist entscheidend, sondern die Idee. Das übrige ist eine Welt der Illusion für sie. Deshalb
    verknüpft sie ihre Emotion mit der Idee:
    Die Idee ist ihre Wirklichkeit.
    Doch diese Wirklichkeit ist nicht konkret, ganz entgegen jeder Behauptung. Denn Konkretheit ist nicht die unwillkürliche Umkehrung des Symbolismus der Politik.
    So kann zum Beispiel eine symbolische Sprache dem Konkreten Näherkommen, indem sie das Allgemeine zugunsten des Besonderen ausscheidet.
    Das gilt als die Hohe Schule der Politik.
    Aber es ist klar, dass die Symbolsprache der Politiker immer schwerfälliger wird, je mehr man sie konkretisiert.
    Das zu verstehen ist für die meisten Politiker offensichtlich beinahe unmöglich.
    Aber so wie es keine zwei gleiche Menschen gibt, so wären dann für jeden einzelnen Menschen andere Symbole erforderlich. Praktisch ist das unmöglich. Und so scheitert fast jeder Politiker, angefangen im Dorfparlament bis
    zum höchsten Parlament, an diesem Zusammenhang.
    Ihre politische Botschaft wird zum Geschwätz für die meisten Menschen, muss zum Geschwätz werden.
    Das selbst erkennend, können sich die pfiffigen Politiker nur noch hinter der Paraphrase verstecken, dass sie
    sich selbst auch nicht um ihr Geschwätz von gestern mehr kümmern.

  5. BewohneR
    14. November 2022 at 09:34

    Was soll uns dieser Beitrag sagen?

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