Waldorfschule: Grundstück vom alten Gemeindeamt ist „tabu“!

15. Januar 2020
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Thomas Hamprecht, Chef des im Dezember 2019 beim Amtsgericht Cottbus registrierten Vereins Waldorfschule Zeuthen e.V. (VR 6250 CB), hat gestern im Sozialausschuss Pläne zur Errichtung einer Waldorfschule auf dem Grundstück des alten Gemeindeamtes vorgestellt.

Er warb bei den Ausschussmitgliedern um Zustimmung, das Areal an den Verein zu verkaufen oder es zu verpachten. Bereits zum Schuljahr 2021/22 soll alles fix und fertig sein. Hamprecht bezeichnete dieses Ziel als „sehr sportlich“.

Zu den Kosten der Errichtung und des Betreibens der Schule machte der Vereinschef keine konkreten Angaben. Es sagte lediglich, dass sie in den ersten drei Jahren durch Sponsorengelder gedeckt werden sollen. In dieser Zeit muss der Träger nachweisen, dass er in der Lage ist, die Bildungseinrichtung zu betreiben. Erst danach würde das Land 80 Prozent der Kosten finanzieren.

Güler Golze (Foto:mwBild)

Güler Golze (Foto:mwBild)

Das Staatliche Schulamt in Cottbus bewilligt letztlich das Betreiben der Schule.

Die CDU – Sozialexpertin Güler Golze zu den Plänen: „Wir begrüßen die Initiative des Vereins zur Errichtung einer Waldorfschule. Vielfalt im Bildungssystem ist ein Erfolgsfaktor. Allerdings ist für uns das Grundstück in der Otto – Krien – Straße tabu. Denn schon lange steht fest, dass an diesem Standort sozial verträglicher Wohnungsbau stattfinden soll.“

Ähnlich sehen das die Linken. „Ich möchte mich nicht von der Idee, auf dem Gelände Wohnungen zu bauen, verabschieden.“, erklärte die Kreistagsabgeordnete Claudia Mollenschott.

Ob sich eine Mehrheit von Abgeordneten findet, die eine Grundstücksübertragung an den Verein befürwortet, ist daher fraglich.

15 Responses to Waldorfschule: Grundstück vom alten Gemeindeamt ist „tabu“!

  1. Bürger
    5. Februar 2020 at 18:57

    Ich würde es eine tolle Idee finden daraus eine Kita zu machen , Kitaplätze werden immer gebraucht oder einen Treffpunkt für Jugendliche, früher hatten wir einen Jungendclub in der R.-L.Str war immer ein beliebter Treffpunkt !!!!!!

  2. Frau Müller
    16. Januar 2020 at 11:51

    Hr. Hamprecht hat nicht gesagt das er keine Zahlen hat, sondern das es privatfinanziert ist (bis nach 3 Jahren das Schulamt zu 80% übernimmt), ohne dabei Zahlen zu nennen. Es ist ein Unterschied keine Zahlen zu haben, oder keine zu veröffentlichen.

    Was jeder daraus schlussfolgert bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

    Wer nach den Ausführungen des Hr. Hamprecht meint das der Verein in Wirklichkeit garkeine Mittel für sein Projekt hat………wir werden sehen.

  3. Insider
    16. Januar 2020 at 11:01

    @Frau Müller: Auf eine entsprechende Anfrage hin, hat Herr Hamprecht im SBKS selbst gesagt, dass er keine Zahlen hat! Ich schließe mich dem Urteil von @Schulzendorfer an.

  4. Frau Müller
    16. Januar 2020 at 09:53

    Wo steht das die kein Konzept und keinen Finanzierungsplan haben?
    Wenn jemand, in dem Fall der Hr. Hamprecht, nicht sofort damit prahlt wo die Gelder herkommen, heißt dann automatisch das sie garkein Geld haben?

    Eine wie ich finde sehr steile These. Warum sollte jemand einen Verein gründen der sich ein Ziel gesetzt hat, wenn er garnicht die Mittel für sein Ziel aufbringen kann oder wird. Klingt für mich unlogisch.

    Obwohl….ich hab letztens ein Foto von meinem Opa gefunden. Darauf ein Gruppenbild vom V.W.D.K. beim Auto-Ausflug 1936.
    Das war der “Verein zur Wiedererlangung deutscher Kolonien”.
    Scheint aber irgendwie auch nicht geklappt zu haben…….

  5. Schulzendorfer
    16. Januar 2020 at 07:31

    Ich finde die Argumente hier teilweise haltlos. Ein Schulprojekt ohne Konzept und vor allem ohne Finanzplan, klingt nach privatem Antrieb und unüberlegt. Da wäre auch die pädagogische Ausrichtung zunächst irrelevant.
    Bezahlbarer Wohnraum wird seit Jahren gefordert. Ich erfahre immer davon, dass Schulzendorfer aus diesem Grund wegziehen müssen. Eine einzügige Schule allein mit spezieller Ausrichtung wird kaum die Schulplatz Not in Schulzendorf tangieren. Erst recht nicht, wenn diese zunächst einzügig beginnen muss und Kinder mehrerer Gemeinden aufzunehmen gedenkt.
    Daher finde ich es nur konsequent und für die Allgemeinheit wohl überlegt, wenn Frau Golze und Frau Mollenschott weiterhin diese Ansicht vertreten.

  6. Mucki
    15. Januar 2020 at 18:52

    Für mich hat die Aussage von Fr.Golze einen faden Beigeschmack,sie wohnt schließlich in unmittelbarer Nähe zu diesem Grundstück.
    Ein Schulkomplex bedeutet unter Umständen auch mehr Verkehr und Unruhe.

  7. Horst
    15. Januar 2020 at 17:42

    Wer wissen möchte um was es da geht, der hätte gestern einfach als Zuschauer in den Sozialausschuss gehen können.

    Und ja bingeladen, dass die Initatoren über ausreichende Reserven verfügen ist eine reine Annahme meinerseits. Aber…..das sind keine Immobilienspekulaten. Auch bilden Investoren für Immobilenanlageobjekte eher keine e.V. um ihre Projekte umzusetzen. Meiner Meinung nach steckt da eine solide finanzielle Basis dahinter. Und insgesamt ist da auch der Bund der Waldorfschulen mit drin. Ich stecke da nicht drin, aber das ist nicht unbedingt vergleichbar mit dem Skatclub in der Butze (größentechnisch).

    Und nochmal ja, ich sehe den Bedarf an Wohnungen genauso, aber ….ich sehe das da seit Jahren praktisch keine echte Bewegung drin ist. Nur Gesabbel und nichts weiter. Bevor im alten Rathaus oder ggf. auf dem Grundstück selber die erste Mietwohnung fertig ist…….werde ich vermutlich den Planeten schon längst verlassen haben.

    Insgesamt hab ich nichts dagegen. Sollen sie machen. Die werden schon ein Grundstück/Haus finden. Wenn nicht bei uns dann ich Eichwalde oder Zeuthen. Am Ende ist es ganz profan eine Bereicherung des Angebotes. Jeder kann dort hingehen, keiner muss!!! Und ganz zum Schluss ist es dann ja auch eine Entlassung der anderen Schulen.

    Es sollen dies Jahr prognostiziert etwa 100 Kinder eingeschult werden in Schulzendorf……ich frage mich wo die unterkommen sollen. Da ist die Rede von einer 5-Zügigkeit……prost Mahlzeit…..

  8. BingeLaden
    15. Januar 2020 at 16:54

    @B.Hartenstein: Wie im Artikel korrekt festgestellt, obliegt es einzig dem Schulamt zu entscheiden, was für eine Schule nach Schulzendorf kommt und ob überhaupt. Wir können weder auf die Art der Schule, noch auf Inhalte Einfluss nehmen. Deshalb muss man darüber keine Debatte entfachen.
    @Horst Ich kann vor solchen Spekulationen, wie Sie sie anstellen, nur warnen. Was heißt denn ungeahnter finanzieller Rückhalt? Der wurde den ersten Investoren der Waldsiedlung auch nachgesagt und dann waren sie Bankrott, einschließlich später Herr Sauerwald. Ohne Vorliegen eines Finanzierungskonzepts und entsprechender auf die Gemeinde ausgestellter Bank- und Erfüllungsbürgschaften darf kein Gemeindevertreter einem Grundstücksverkauf zustimmen. Sonst kann das passieren, wovor sich Karo und Ulf sorgen. Wohnungsbau betreiben, wo für die Gemeinde noch Einnahmen anfallen.
    Ich kann die Position von Frau Golze und Frau Mollenschott nur unterstützen.

  9. LDS
    15. Januar 2020 at 16:25

    „Verein Waldorfschule Zeuthen e.V.“

    Warum in Schulzendorf und nicht in Zeuthen, wie es der Vereinsname hergibt? Hat sich der Verein beim Tanzen des Ortsnamen vertan? Zumal das Klientel sicher nicht in Schulzendorf zu finden sein wird. Da wäre ein Wohnungsbau wohl verträglicher.

  10. B. Hartenstein
    15. Januar 2020 at 16:23

    Es wäre vielleicht besser, bevor hier sinnlos das Für und Wider diskutiert wird, wenn den Menschen der Sinn und der Bildungsinhalt dieser Schulart konkret vorgestellt werden würden und auch ob der Besuch dieser Schule allen Kindern zugänglich ist und kostenlos.

  11. Peter Siegert
    15. Januar 2020 at 14:38

    Ich muss mich hier zu Wort melden, weil ich glaube, von der Materie etwas zu verstehen. Der Fertigstellungstermin, vorausgesetzt die Gemeindevertreter stimmen dem Grundstücksverkauf/Erbbaupacht zu,ist lebensfern. Eine Sanierung des vorhandenen Gebäudes zu einer Schule ist schlicht wirtschaftlicher Unsinn. Es kann nur ein Neubau in Betracht kommen. Die planerischen Vorleistungen können niemals in wenigen Wochen erbracht werden. Damit in 20 Monaten die Schule bezogen werden kann, hätten die Bauarbeiten längst beginnen müssen.

  12. Horst
    15. Januar 2020 at 14:17

    Unabhängig der Wohnungsdiskussion, steht meinem Eindruck nach diesem Projekt eine ungeahnte finanzielle Rückhand zur Verfügung.

    Der Steuerzahler muss sich da eher weniger Sorgen machen. Die Abgänger dieser Schulen, sind später oft nicht unbedingt diejenigen die von Transferleistungen leben müssen 😉

    Die GV muss (darf) hier nur entscheiden ob sie das Grundstück dem Projekt zur Verfügung stellt. Die Frage ob es eine solche Schule geben soll, liegt nicht in der Entscheidungsgewalt der Gemeinde.

    Und wie schnell privatfinanzierte Projekte heutzutage umgesetzt werden………
    Insofern mag der Plan des Vereins sportlich, aber keinesfalls unrealitisch sein.

  13. Ulf
    Ulf
    15. Januar 2020 at 13:50

    Merkwürdig, dass man für solch ein Projekt keine Zahlen auf den Tisch legen kann.Der Fertigstellungstermin ist meiner Ansicht nach nicht sportlich, sondern völlig unrealistisch. @Karo: Ihre Sorge teile ich. Wenn der sehr junge und offenbar unerfahrene Verein in der Bauphase Pleite geht und dort eine halbe Ruine steht, darf dann der Steuerzahler die Kosten für den Rückbau übernehmen? Ich schließe mich jedenfalls der Meinung von CDU und Linken an.Wohnungsbau zu bezahlbaren Mieten ist genau das, was wir hier brauchen.

  14. Sven Keul
    15. Januar 2020 at 13:34

    Hallo
    Schwachsinn dort Wohnungen bauen zu wollen
    Mit freundlichen Grüßen Sven Keul

  15. karo
    15. Januar 2020 at 13:15

    Am 18.12.2019 der Verein gegründet und schon in den ersten Januartagen 2020 so ein Projekt vorgestellt in der Gemeindevertretung!!! Da stimmt doch etwas nicht!! Wo sind die Finanzierungspläne oder wird die Gemeinde wieder in die Pflicht genommen???

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