Stippvisite: Staatssekretärin Tina Fischer zu Gast in Schulzendorf.

2. Mai 2012
Von

Vor einigen Tagen besuchte die Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund, Tina Fischer Schulzendorf. Sie folgte einer Einladung der Schulzendorfer Interessengemeinschaft gegen Fluglärm.

Bei dem Treffen auf dem Gelände der Grundschule und des Hortes machte Helmut Mencke auf die besondere Überflugsituation in Schulzendorf aufmerksam. „Die größten Flugzeuge der Welt werden in wenigen Wochen unsere Schulzendorfer Schule und den Hort überfliegen. Warum schützen uns die Funktionsträger der Landespolitik  nicht vor der Gestaltungswut der Flugzeugindustrie?“, fragte der Bürgerrechtler die Teilnehmer der Gesprächsrunde.

Helmut Mencke (Links) weist auf die Gefahren hin, die durch die Schulüberflüge entstehen können. Staatssekretärin Tina Fischer (Mitte) und Brigitte Doberstein (Rechts), Foto: Wolff

Mencke kritisierte, dass bislang eine öffentliche Debatte zu Fragen des Katastrophenschutzes ausgeblieben ist. Immerhin seien im Falle eines Flugzeugabsturzes rund 500 Kinder gefährdet. „Normale Verkehrsmaschinen sind über der Grundschule mit 100 Tonnen Kerosin unterwegs. Das bringe ein großes Gefahrenpotential mit sich.“, warnte Mencke.

Brigitte Doberstein von der Bürgerinitiative wies auch auf die Gefahren die durch die Verseuchung der Atemluft unter dem Flugkorridor durch Mono- und Dioxide, Kohlenwasserstoffe und anderer Schadstoffe ausgehen. Besonders infolge der geringen Überflughöhen werden die Kinder der Grundschule und der anderen Kindereinrichtungen „hochgradig gefährdet.“

Schuldirektor Frank Freese wollte die teilweise verbreitete „Panik“, die manchmal in Sachen Schulüberflug verbreitet wird, nicht ganz teilen. Man müsse die Situation nach Eröffnung des Hauptstadtflughafens genau im Auge behalten und sich dann mit den Realitäten auseinandersetzen.

Einig war sich die Gesprächsrunde, dass möglichst zeitnah eine Messstelle in  Schulzendorf installiert werden muss, um Lärm- und Schadstoffbelastungen vor und nach der Inbetriebnahme des Hauptstadtflughafens genau zu erfassen und auswerten zu können. Landrat Stephan Loge will das Vorhaben unterstützen, warf der CDU Kreistagsabgeordnete Joachim Kolberg ein.  Bürgermeister Markus Mücke will nun an den Landkreis einen entsprechenden Antrag stellen. Tina Fischer wird ihre Möglichkeiten nutzen, um das Vorhaben anzuschieben.

Hoffentlich müssen nicht noch gewaltige bürokratische Hürden genommen werden, denn viel Zeit bleibt bis zur Flughafeneröffnung nicht mehr!

11 Responses to Stippvisite: Staatssekretärin Tina Fischer zu Gast in Schulzendorf.

  1. ba
    4. Mai 2012 at 06:27

    Kann ich nur zustimmen.
    Und natürlich wird der “Eichberg” nicht umgesiedelt. Wer zwischen August-Bebel-Straße und Weidenweg wohnt, zählt zu den wirklich Betroffenen, denen die landenden Flugzeuge bei 2/3 der Fluglagen den Aufenthalt im Freien unmöglich und den im Innern der Häuser schwer erträglich machen. Auch hier wird das erbärmliche Schallschutzprogramm (ist das eine ABM für die Gutachterfirmen? Wieviel Prozent der Kosten kosten die eigentlich?) nur wenig Wirkung haben.
    Gottseidank haben es die diversen Sankt-Florians-Initiativen – zumindest bisher – nicht geschafft, den “Eichbergern” auch noch die Starts in Ostrichtung direkt überzuhelfen. Da bleibt ja auch von der Nordbahn mehr als genug übrig.

  2. Ulf
    Ulf
    3. Mai 2012 at 19:11

    Nun möchte ich auch mal meinen Senf zu diesem Thema abgeben. Die Bürgerinititaive vom Mühlenschlag hat sich nur gegründet, weil sie plötzlich selbst betroffen war. Die Zeuthener Bürgerinitive hat sich nur gegründet, weil sie plötlich selbst betroffen war. Und so könnte ich die Aufzählung fortsetzen.Eine wirkliche “Einheitsfront”, bitte verzeihen Sie diesen anrüchigen Begriff, hat es nie gegeben. Jeder hat nur auf seinen Tellerrand geschaut. Auch die tolle Bürgerinitiative aus Potsdam,von Herrn Peichl. Und das ist auch der Grund weshalb die Tausenden Menschen in der Region nicht viel bewegt haben. Am 3. Juni werden die Maschienen fliegen, egal ob es den Menschen paßt oder nicht. Und das Kapital wird sich freuen.

  3. Ratlos
    3. Mai 2012 at 18:19

    @Eichwalder
    Wir jammern nicht, wir beklagen, dass alle in das gleiche falsche Horn blasen und die Politik A sagt und B tut.. Auf solche Leute, wie Sie, darauf baut das System Ber auf. Bringt nichts, hilft nicht, ihr seid tot- fidnet Euch damit ab. usw. Wir finden uns aber nicht damit ab, dass man unsere Heimat ohne Not opfert damit ein paar Wichtigtuer die große Klappe haben können. Aber das können Sie ja als Eichwalder nicht verstehen, da hat man ja nur ein Nachtschutzgebiet. Und wenn Sie Dr. Schallehn zitieren, dann bitte mit richtiger Quellenangabe.
    Vielleicht lernen ich auch noch mal deutsch, damit man den Schwachsinn hier versteht.

  4. Eichwalder
    3. Mai 2012 at 17:28

    Ich kann die Jammereii auch nicht mehr hören. Der Flughafen ist da, er wird nicht wegen einiger Klagen geschlossen werden. Das ist die Realität. Sich dafür einsetzen, daß die Menschen den besten Schallschutz bekommen der möglich ist, lohnt sich. In das Geheul der Jammernden werde ich jedenfalls nicht einstimmen. In der letzten Diskussion im Rathaus in Schulzendorf hat Herr Scharlehn die ICAO herangezogen. Sie sei das Gesetzbuch des Fliegens. Großer Irrtum. Wenn man sie richtig liest heißt es immer es “soll” nicht …. Aber soll ist kein muß! Was sollen derartige unfruchtbare Argumentationen bringen? Was hat der BVBB im Kampf der vielen Jahre erreicht? Was haben die Bürgerinitiativen in der Region erreicht, Herr Henkel, Herr Speer, Frau Burgschweiger? Aus meiner Sicht nicht viel!

  5. Ratlos
    3. Mai 2012 at 14:30

    Qpro Ber Sie können menschneverachtend schreiben wie sie wollen, scheinbar wissen Sie noch nicht einmal, was 78 db in Innenräumen bedeutet- die in Häusern in Schulzendorf auftreter werden. Scheinbar sind Sie auch noch ein Mieter, der schneinbar nicht nur Wohnungen ständig wechselt.

    Ihr Hinweis, dass Schulzendorf in der FLK tätig ist, ist so lächerlich, als wenn ihnen jemand im Buddelkasten die Schippe wegnimmt und gesagt wird, es genug Sand da. Die Gemeinde hat nichts gemacht, in Mahlow z.B. gibt es alle nun erwähnten tollen Maßnahmen.

    Der Flughafen BER ist mit seiner Genehmigung und Umsetzung das menschenverachtendes Projekt seit dem zweiten Weltkrieg, wer etwas anderes behauptet – mach sich mit schuldig.

    Und wenn Sie es nicht mehr hören konnen, ziehen Sie doch weg, die Vielzahl der Menschen die hier leben, können es nicht- aber lockere Sprüche kopfen schein jeder zu können.

  6. Heike Franke
    3. Mai 2012 at 13:26

    @ProBER Das ist schön für Sie, dass Sie wegziehen können. Wir können es leider aus vielerlei Gründen nicht. Wir wohnen am Eichberg. Sie sagen, der muss abgesiedelt werden. Wird er aber nicht. Das wissen Sie sicherlich. Also hören Sie auf mit ihrem “Gelaber” auf. Die Bürgerinitiativen machen die Leute nicht verrückt. Sie klären nur auf, jeder muss seine Entscheidung dann selber treffen.

  7. Pro BER
    3. Mai 2012 at 12:00

    @Ratlos: Ich halte ihren Beitrag für völlig überzogen. In einem Punkt gebe ich Ihnen völlig Recht. Der Eichberg wird verlärmt und deshalb muss er abgesiedelt werden.

    Daß die Gemeinde nichts für den Ort getan hat stimmt einfach nicht.Sie hat in der FLK die Hoffmannkurve unterstützt, weil sie für Schulzendorf eine enorme Entlastung bringt, daß ist nun einmal eine Tatsache.

    Die Bürgerinitiativen in Schulzendorf machen die Menschen verrückt, werfen mit Halbwahrheiten um sich und dramatisieren alles. Es wird ja so getan, als wenn die gesamte Region hier unbewohnbar wird. 70% der Starts gehen in Richtung Blankenfelde. Die Bürgerinitiativen sollten sich einmal ernsthaft fragen, warum sie so wenig Unterstützung haben! Weil die Mehrheit der Menschen dieses “Gelaber” nicht mehr hören kann. Ich bin jedenfalls froh, daß der Flughafen in der Nähe ist. Und wenn es mir zu laut wird, ziehe ich eben weg.

  8. Ratlos
    3. Mai 2012 at 10:15

    @Vielflieger – Man braucht keine Karten lesen zu können- und die Flugzeuge werden sich auch nicht durch Sie beeinflussen lassen. Wer Flörsheim bewußt ausblendet- will Probleme gar nicht verstehen.

    Schulzendorf liegt in der Einflugschneise – wer das nicht zur Kenntnis nehmen will, es als Panikmache bezeichnet- dass die BIs darauf aufmerksam machen – beteiligt sich an vorsätzlicher Körperverletzung. Wenn ein Schulleiter noch so naiv ist und keine ojektive Einschätzung aus der Erfahrung u.a aus Mahlow zur Kenntnis nimmt, ist seine Eignung in der Funktion in Frage zu stellen !

    Das Geschwätz von Fischer, Mücke und anderen ist seit 4 Jahren das Selbe.Getan wurde nichts. Auch hier ist die Eignung als nicht gegeben anzusetzen. Sie haben definitiv nichts für Schulzendorf getan, nicht mal einen Antrag für die örtliche Überprüfung von Lärm und Schmutzwerten war man gewillt zu stellen.( die Stationen sind außerdem in LDS für andere Aufgaben mit vorgesehen ) Fischer – selbst Mutter von zwei Kindern- hat mit Selbstbeschäftigung zu tun und eher mit Flugrouten in Königs Wusterhausen und Wildau- oder ihrem Umzug aus Eichwalde beschäftigt- hier vorzugauckeln, dass etwas getan wird ist mehr als frech.

    Wer die Testflüge über schulzendor für die Start – und Landebahn gesehen und gehört hat, wird ahnen was passiert.

    Der zu erwartende Aufschrei ist jetzt schon bekannt. Das haben wir nicht gewollt oder gewußt, daas das so schlimm ist. Andere Mantelträger, werden dann wieder das Gegenteil behaupten, das Auto nehmen und verschwinden.

    und nun tun alle, dass alles toll ist, ist einfach unerträglich.

    Schulzendorf und LDS haben definitiv nichts getan, um die Bürger zu informieren, zu schützen oder vor Gefahren zu warnen. Wer etwas anders behauptet,

  9. Helmut Mencke
    3. Mai 2012 at 07:58

    Ja Herr Wolff, so ist das eben, es ist nur eine Meldung von vielen und überhaupt, „vor einigen Tagen…“ Da war doch was…?

    Wenn es so einfach wäre, wie schön!

    Da ist doch die Eichenprozessionsspinnerraupe viel gefährlicher – Sie sind schon ein Früchtchen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie wissen, welche Art von Meldungen Sie wann und in welchem Zusammenhang veröffentlichen.

    Und der Vielflieger wird wohl Recht haben, wenn er gewissenhaft ermittelt hat, dass der 15 Grad-Strich nicht genau über der Schule liegt. Ihm sei nur gesagt, dass die Auffächerung des 15 Grad-Knickes über Schulzendorf einen guten Kilometer beträgt.

    Und zur Frage des Anwohners reicht ein Zitat des Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung: „Das Nördliche Verfahren (gemeint ist der 15 Grad-Knick, Anmerkung H. Mencke) beinhaltet einen kürzeren Flugweg, ist fliegerisch weniger anspruchsvoll und MUSS ALLEN Luftfahrzeugen zur Verfügung stehen.“

    Panik? Ich kann mich nicht erinnern, dass der Schulleiter Herr Freese, dieses Wort im Kreise der Beteiligten ausgesprochen hätte.

    Mit freundlichen Grüssen, Helmut Mencke.

  10. Vielflieger
    2. Mai 2012 at 11:49

    Ich möchte Herrn Freese ausdrücklich unterstützen.Wer sich einmal genau die Karten mit den Flugrouten anschaut wird feststellen, daß die Flugzeuge überhaupt nicht die Schule überfliegen. Ich halte das auch für Panikmache seitens der Bürgerinitiative.

  11. Anwohner
    2. Mai 2012 at 10:08

    Bei den Überflügen über Schule und Kita handelt es sich doch meines Erachtens um angeblich “nur” 11 Flugzeuge pro Tag, die die Hoffmann-Kurve nicht fliegen können und daher die 15 Grad Route nehmen. Warum können diese 11 Stück nicht die gerade Routenführung nehmen (wie sowieso allen ursprünglich in der Planung verkauft wurde)? Somit wäre dieser sensible Bereich etwas entlastet, zumal für diese Bereiche trotz Überflüge immer noch kein Schallschutz vorgesehen ist (genauso wenig wie für alle anderen Anwohner die durch die 15 Grad Route betroffen sind).

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