Schulzendorf. Ein Bürger der Gemeinde hat in einer Dienstaufsichtsbeschwerde auf über 30 Seiten schwerste Vorwürfe gegen Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) über Zustände in der Kita Löwenzahn erhoben.
Seit Mai 2025 stehen die alarmierenden Vorwürfe im Raum: Kindeswohlgefährdung in institutionellem Ausmaß! Die Liste ist lang und erschreckend: Missachtung des Ruhebedürfnisses, zu wenige Fachkräfte, unbeaufsichtigte Kleinkinder. Und das Beste, zunehmenden Verwahrlosungsanzeichen bei den Kindern: ungepflegte Kleidung und mangelnde Unterstützung bei der Körperpflege sind nur die Spitze des Eisbergs!
Vize-Bürgermeister Alexander Reech ermittelte gegen seinen Chef! In seinem zwölfseitigen Bericht stellt er lapidar fest: Mücke hat alles richtig gemacht. Kein Dienstvergehen, nichts davon zu sehen.
Die Brisanz: Die Dienstaufsichtsbeschwerde des Bürgers bleibt vor der Öffentlichkeit unter Verschluss, Datenschutz lautet der Grund. Doch warum hat Reech personenbezogene Daten in der Beschwerde gegen seinen Chef nicht anonymisiert, was ein Leichtes gewesen wäre? Ein schlimmer Verdacht drängt sich auf: Es sind wohl zu viele Unannehmlichkeiten, die ans Tageslicht kommen könnten.
Auch die Abgeordneten der Gemeindevertretung, die über die Dienstaufsichtsbeschwerde entscheiden, durften nicht zu lange über die Vorwürfe nachdenken. Nur 24 Stunden vor der Sitzung im Gemeinderat lagen ihnen die rund 60 Seiten des Verfahrens zur Einsicht vor. Zu wenig Zeit, um sich ein Bild zu machen, Beteiligte anzuhören, in Fraktionen zu beraten, um schließlich eine Entscheidung zu fällen, hieß es aus der Fraktion Linke/Grüne. Ein so sensibles Thema, eine so lange Beschwerde und dann so ein ruckartiges Vorgehen?
Die Gemeindevertretung vertagte schließlich die Entscheidung über die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Mücke.
Die Vorwürfe erschüttern die vermeintlich heile Kita-Welt in der Gemeinde. Nur durch eine gründliche und öffentliche Aufklärung der Vorgänge und klare Regeln kann eine Atmosphäre geschaffen werden, in der sich Eltern, Kinder und Pädagogen wieder sicher fühlen. Denn am Ende geht es um das, was wirklich zählt: Das Wohl unserer Kinder.
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