Die Baustelle im Miersdorfer Zentrum, auf dem Dorfanger, wo ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet werden soll, sorgt immer mehr für Ärger.
Erst stürzte bei Abrissarbeiten eine Mauer ein. Dann wurde eine Wasser- und Gasleitung zerstört, die in der Nähe gelegene Kita musste geräumt werden. Jetzt hapert’s am Fortgang der Bauarbeiten, STILLSTAND seit Monaten.
Der Dorfanger in Miersdorf verlottert. (Foto:mwBild)
Der Investor, ein Unternehmen mit Wurzeln in England, erklärt die Stagnation mit einem Antrag auf Abweichung vom Bebauungsplan bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald.
„Es ist ein Schandfleck im ganzen Ort“, schimpft Zeuthens FDP- Chef und Vizepräsident des Kreistages, Karl Uwe Fuchs. Das Rathaus kann gegen den Stillstand nichts tun, denn eine Baugenehmigung gilt sechs Jahre. Nur wenn von der Baustelle Gefahren ausgehen, darf Bürgermeister Herzberger eingreifen.
FDP und Linke wollen das ändern und haben einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht. Das Rathaus soll prüfen, welche rechtlichen Möglichkeiten Zeuthen hat, um auf Eigentümer einzuwirken, deren Immobilien das Ortsbild negativ beeinträchtigen.
Wirtschaftsjurist Fuchs sieht dafür Erfolgsaussichten, schließlich besitzen Gemeinden nach der Kommunalverfassung Satzungsautonomie. Heißt auf gut Deutsch: Die Abgeordneten könnten eine Satzung beschließen, die solche “Schandflecke” verhindert. Ob auch die Regelungen im Paragraph 177 des Baugesetzbuches für „Bummel Baustellen“ anwendbar sind, soll die Prüfung herausfinden.
Abgeordnete aller im Zeuthener Gemeinderat vertretenen Fraktionen unterstützten am letzten Dienstag im Gemeinderat den Vorstoß von FDP und Linken.
Das Ergebnis der Prüfung könnte Signalwirkung haben, denn viele Kommunen haben Probleme mit Baustellen, von denen üble Auswirkungen auf das Ortsbild ausgehen.
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