Sascha Seide: “Nur durch Ideen geht es weiter”

16. August 2009
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Sascha Seide will Bürgermeister von Schulzendorf werden. Der gelernte Bankkaufmann hat seine ersten politischen Erfahrungen in der Wendezeit gesammelt. Damals kandidierte er zur letzten Volkskammerwahl am 18. März 1990 für die Fraktion der SED – PDS. „Diese damalige Erfahrung hat mich bewogen das Parteiensystem zu meiden”, begründet Seide seinen Schritt, als parteiloser Einzelkandidat in das Rennen um das Schulzendorfer Bürgermeisteramt zu gehen. Anders als von Parteien nominierte Kandidaten musste Sascha Seide zunächst 36 Unterstützerunterschriften von Schulzendorfern für seine Kandidatur sammeln.

(Foto: S.Seide)

Diese erste, nicht sonderlich schwere Hürde hat er genommen.

Sascha Seide glaubt als parteiloser Bürgermeister mehr bewegen zu können, weil er nicht an irgend eine Parteidisziplin gebunden ist. „Bei bestimmten Entscheidungen müsste ich mich dann auch der Fraktion zugehörig fühlen. Und das auch dann, wenn ich inhaltlich anders tendieren würde. In diese Zwänge möchte ich mich nicht begeben.” Denn in der Schulzendorfer Gemeindevertretung wird nach Ansicht Seides ohnehin zuviel Parteipolitik betrieben. „Herr Kolberg hat in der Gemeindevertreterversammlung sehr viele gute Vorschläge unterbreitet. Er hat die Zustimmung aber oftmals nicht bekommen, weil er Mitglied der CDU ist.”, konstatiert Sascha Seide.

Seinem Wahlkampf verlieh er das Motto „Ideen für Schulzendorf”. Auf sogenannten Ideenpartys will er im kleinen Kreis mit den Wählern in das Gespräch kommen und über ihre Ideen in Sachen Schulzendorf diskutieren. Eine von fünfzehn solcher Runden fand jüngst im Garten der Familie Treutner, in der Hans Sachs Straße statt. Rund ein Dutzend Nachbarn, Freunde und Bekannte waren der Einladung gefolgt.

15 Ideenbriefkästen wird Sascha Seide in Schulzendorf anbringen. Dort sollen Schulzendorfer ihre Vorschläge und Ideen einwerfen. „Es geht darum, die guten Ideen, die viele Menschen in Schulzendorf haben, die sie jedoch nirgends artikuliert haben, aufzunehmen und für die Gemeinde Schulzendorf umzusetzen.” Denn für den Fall, dass Sascha Seide zum Bürgermeister gewählt wird, will er all diese Ideen „aufnehmen und schauen, wie sie in das große Ganze passen.” Der erste Briefkasten wird morgen um 10.00 Uhr am Ortszentrum angebracht werden.

Sascha Seide gibt sich kämpferisch. Er scheut sich nicht die übrigen Mitbewerber um das Bürgermeisteramt genau in das Visier zu nehmen. Einen ersten Seitenhieb teilte er an SPD Kandidat Markus Mücke aus. „Das, was er sich im Bürgermeisterwahlkampf auf die Fahne geschrieben hat, das sind Dinge, die er als Gemeindevertreter in zehn Jahren mit etwas mehr Engagement schon längst hätte bewegen können.” Auch den Kandidaten der Linkspartei attackiert Seide. „Dr. Welskop ist sicherlich ein Fachmann, aber die Schulzendorfer werden wahrnehmen, dass er Eichwalder und kein Schulzendorfer ist.”

Am 27. September werden die Schulzendorfer wissen wer von den Kandidaten als Erster über den Zielstrich gelaufen ist. Und sollte es Sascha Seide sein bleibt ihm zu wünschen, dass er die Kraft für den weitaus schwierigeren Teil seines politischen Wettkampfes hat. Nämlich den vielen Ideen auch Taten folgen zu lassen.

7 Responses to Sascha Seide: “Nur durch Ideen geht es weiter”

  1. 10. September 2009 at 00:15

    Sehr geehrte Kommentatoren Frage, Eike H. und sehr geehrte Frau Kuberg,

    vielen Dank für Ihre kritischen Beiträge. Lesen Sie meine Anmerkungen zu Ihren Beiträgen.

    zu 2.:
    Herr Anonymus “Frage”, ich kann mich nicht erinnern, dass ich in meinen Tätigkeiten durch schlaue Ideen aufgefallen wäre, um dann das Handtuch zu werfen. Werden Sie bitte konkret, wenn Sie diese Vorwürfe erheben. Dann antworte ich Ihnen gern ebenfalls konkret.
    Was Ihre These zur regionalen Verbundenheit eines Bürgermeisters anbetrifft, habe ich eine andere Meinung. Selbstverständlich steht es jedem Bürger frei, sich überall in Deutschland zur Wahl zu stellen. Den Herzschlag einer Kommune spürt man aber besser, wenn man in ihr lebt. Auch wenn Gemeinden Nachbarn sind, heißt das noch nicht, dass ein Nachbar den anderen versteht. Die Schulzendorferinnen und Schulzendorfer können stolz sein, drei Kandidaten aus ihrem Ort auf der Wahlvorschlagsliste zur Auswahl zu haben. Einer der drei sollte nach meinem Verständnis von kommunalem Engagement Bürgermeister werden. Entscheiden werden am 27. September die Schulzendorfer Bürgerinnen und Bürger. Auf Ihr Votum freue ich mich.

    zu 3.:
    Nein, ich werde mich nicht im Schulterzucken üben. Die gesammelten Ideen der Schulzendorferinnen und Schulzendorfer veröffentliche ich auf meiner Internetseite, unabhängig davon, ob ich das Vertrauen erhalte oder nicht. Egal wer Bürgermeister wird, wird die Ideen der Schulzendorfer von mir präsentiert bekommen und wird sich daran messen lassen, welche Prioritäten gesetzt und welche Erfolge erzielt werden. Das habe ich versprochen und das werde ich auch halten. Um auch das klar zu sagen: Mein Engagement für Schulzendorf wird bei einer Niederlage am 27. September nicht beendet sein.
    Ob und welche Schranken das Amt des Bürgermeisters bekommt, hängt doch von der Initiative und Geschicklichkeit des Inhabers ab. Ich habe keine Furcht davor, den oft steinigeren Weg der sachlichen Auseinandersetzung mit Argumenten zu gehen. Er ist mir lieber, weil er größeren Erfolg, mehr Kreativität aller Beteiligten und transparentere Entscheidungen verspricht.
    Sie haben vollkommen Recht, wenn Sie anmahnen, gemeinsame Ziele auch gemeinsam zu verfolgen. Ich mache meine Wettbewerber nicht schlecht. Ich schätze meine Kontrahenten in der sachlichen Auseinandersetzung und in ihrem Engagement für unseren Ort. Aber, ich werde die Unterschiede zwischen unseren Vorstellungen deutlich machen.

    zu 4.:
    Ich gehe nicht mit dem Versprechen hausieren, alle Ideen umsetzen zu können. Aus den vielen Ideen kristallisieren sich aber einige heraus, die es unbedingt anzupacken gilt. Dazu gehören u. a. der Konflikt beim Straßenausbau, der Bau eines Kinderspielplatzes, die Erweiterung sicherer Fußgängerwege, ein barierrefreies Wege- und Straßennetz, die Auseinandersetzung mit den Flughafenbetreibern zum Vorteil unserer Gemeinde und der Betroffenen Einwohner. Einige Ideen haben auch mir einen neuen Blick auf Schulzendorf gegeben. Diese Ideen haben mir gezeigt, wie unvollkommen der eigene Blick ist, weil man eben die Befindlichkeiten anderer Menschen selbst nicht hat. Insofern betrachte ich alle Ideen als willkommene Anregung, den Blick zu weiten und eingefahrene Gleise zu verlassen. Nicht alles wird kurzfristig realisierbar sein. Aber einen Plan zu haben, hat noch niemandem geschadet.

    zu 5.:
    Danke für Ihre Unterstützung. Ich mache auf jeden Fall weiter, weil ich so bin, wie ich bin. Da ecke ich auch schon mal an. Das ist gewollt.

    zu 6.:
    Frau Kuberg, sollte ich bei Ihnen den Eindruck hinterlassen haben, geschmacklos zu sein, bedauere ich das sehr. Was hat Sie in meiner Auseinandersetzung mit meinen Wettbewerbern zu diesem Eindruck kommen lassen? Geschmacklosigkeit ist nicht mein Stil. Wie schon weiter oben gesagt, will ich die sachlichen Unterschiede zwischen meinen Vorstellungen und denen meiner Kontrahenten benennen. Und zwar nicht wischi waschi, sondern konkret. So habe ich mich bisher verhalten und werde das auch zukünftig so tun.
    Warum bin ich nicht mehr Jugendtrainer, fragen Sie. Im Jahr 2006 führte mich mein beruflicher Weg nach Frankfurt am Main. Von Oktober 2006 bis April 2007 habe ich eine Wochenendbeziehung zu meiner Familie geführt. Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass jede ehrenamtliche Tätigkeit – auch die als Übungsleiter – über eine Distanz von 600 km nicht möglich ist. Nach meiner Rückkehr aus Frankfurt gestaltete sich meine Tätigkeit durch häufige Dienstreisen so unberechenbar, dass an eine Weiterführung der Übungsleiteraufgabe nicht zu denken war.
    In der Sparkassenorganisation arbeitete ich 12 Jahre in unterschiedlichen Sparkassen und Funktionen. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse habe ich 2006 verlassen, weil mich die berufliche Herausforderung bei meinem jetzigen Arbeitgeber reizte. Es waren immer Herausforderungen, die mich bewegt haben, neue berufliche Erfahrungen zu sammeln. Seien Sie sicher, dass ich mir meine Kandidatur sehr gut überlegt habe. Es soll, wenn ich das Vertrauen für dieses Amt erhalte, auch nicht bei acht Jahren bleiben, wenn die Schulzendorfer mir das zutrauen. Wahlmandate sind eben keine Mandate auf Lebenszeit. Deshalb endete meine Tätigkeit als Sprecher des KITA-Ausschusses nach einer sehr erfolgreichen dreijährigen Amtszeit, weil meine Kinder die KITA verließen und Frau Claudia Mollenschott sich sehr für diese Aufgabe engagierte. Die Berufung als sachkundiger Einwohner war mit der Tätigkeit im KITA-Ausschuss verbunden, so dass Frau Mollenschott zur sachkundigen Einwohnerin berufen wurde. Auch nach diesen Mandaten habe ich mich für unsere Gemeinde engagiert, im Stillen ohne großes Spektakel. Durch meine auch hier ehrenamtliche Tätigkeit, hat die Gemeinde etliche Tausend Euro bei der Finanzierung des Schulneubaus gespart. Mich persönlich macht dieser Erfolg stolz, ohne damit plakativ durch Schulzendorf zu ziehen. An dem guten Ergebnis haben nämlich noch einige andere ihren Anteil, der bei lautem Geschrei zu häufig untergeht.

    zu 7.:
    Das kopieren Ihrer Meinung von einem Kommentarblock in den anderen ändert nichts daran, dass Sie gewaltig daneben liegen. Für alle die meine Antwort interessiert, lesen Sie sie unter der Überschrift Kandidatenvorstellung in der Butze. Herr Anonymus “Frage” kopieren Sie doch am Besten auch meine Antwort zu Ihrer These in diesen Blog. Auf mein Angebot, miteinander in persönlichen Kontakt zu kommen, haben Sie bis heute nicht reagiert. Ich weiß auch warum!

    Mit freundlichen Grüßen

    Ihr Bürgermeisterkandidat
    Sascha Seide

  2. Frage
    22. August 2009 at 16:05

    Ich bleib dabei – Herr Seide ist ein blender. Er versucht mit einem sehr professionellem Wahlkampf in das Amt zu kommen. Leider ist er nur ein schwätzer und hat keine wirklichen Lösungen am Start. Er redet ohne etwas zu sagen – verkauft sich sehr gut, wie wir es von Bänkern, die eine Finanzkrise ausgelöst haben, auch nicht anders erwarten können.

  3. Ludwig
    18. August 2009 at 19:24

    Also ich war ja auch schon auf den Versammlungen der Gemeinde in der Sporthalle. Und es wird Zeit dass auch mal neue Ideen durch Schulzendorf fliegen. Außer dem Meister Nadelöhr vom Bürgerbündnis, der oft daneben liegt gibt es keinen der sich mit seinen Ideen gegen den Trend stellt. Herr Seide machen Sie weiter so und lassen sich nicht beirren.

  4. Bin (ge) Laden
    18. August 2009 at 18:07

    Herr Seide, mittlerweile dürften Sie ja hunderte Ideen gesammelt haben. Eine Idee von Ihnen , wie Sie all diese Ideen in die Praxis umsetzen wollen konnte ich bislang nirgends finden.

  5. Eike H.
    18. August 2009 at 13:38

    Wie will denn Herr Seide all diese Ideen, die er gerade sammelt, verwerten? Ein glamouröser Wahlkampf bringt den Einwohnern hinterher nicht viel, wenn er erstmal in die Schranken seines Amtes gezwängt ist. Herr Seide, üben Sie doch schon mal entschuldigendes Schulterzucken!

    Ich glaube, wir brauchen eher ein gemeinsames Ziehen an einem Strang, als diese Art, mögliche Konkurrenten schlecht zu machen, um sich selbst aufzuwerten, wie das Herr Seide bei jeder Gelegenheit gerne tut. Das zeigt mir, dass es ihm offenbar eher um einen neuen Job und persönlichen Erfolg geht.

    Mir ist das alles zu glatt!

  6. Frage
    18. August 2009 at 07:40

    Wundert mich nur, dass Herr Seide vergisst zu sagen, dass er in seinen vielen Funktionen die er schon inne hatte meist nur schlaue Ideen hatte und dann das Handtuch geworfen hat.

    Zum Bürgermeister wird man für acht Jahre gewählt. Ist denn Herr Seide auch in der Lage, solange ein Amt auszuüben??

    Grüße

    P.S.: Herr Dr. Welskop kommt aus Berlin-Schmökwitz – und wer sagt eigentlich, dass ein Bürgermeister unbedingt seinen Wohnsitz in Schulzendorf haben muss? Wichtiger ist doch wohl, dass er mit der Region verwachsen ist.

  7. 16. August 2009 at 19:00

    Vielen Dank für den sehr authentischen Bericht von der zweiten Ideenparty. Wichtig ist mir noch der Aufruf von Frau Robus an alle jüngeren Schulzendorferinnen und Schulzendorfer, die sich für Geschichte allgemein und insbesondere die Schulzendorfer Geschichte interessieren. Die Ortschronisten brauchen dringend junge Verstärkung. Von der sehr interessanten Arbeit konnte sie uns einige Einblicke geben und Anekdoten beitragen. Auch eine der Ideen für Schulzendorf: Jung und Alt in unserer Gemeinde zu verbinden. Und dafür ist natürlich unsere Ortsgeschichte, über die erfahrungsgemäß nur die Älteren Einwohner berichten können, ein wichtiger Baustein. Melden Sie sich bei Frau Robus. Die Kontaktdaten finden Sie unter http://www.schulzendorf.de/gemeindeinformationen/geschichteortschronik/ortschronik
    Die Ideen aus der Idenparty finden Sie unter http://www.ideen-fuer-schulzendorf.de .

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