Rathaus – Krise: Markus Mücke verspielt zunehmend Vertrauen

11. Dezember 2014
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Bürgermeister Markus Mücke ist auf einem guten Weg, sich immer mehr zu demolieren. Das wurde gestern im Hauptausschuss in der Debatte um die Aufstellung von Pollern und der Haushaltsdiskussion deutlich. Markus Mücke versucht Stärke und Macht zu demonstrieren, merkt dabei offenbar nicht, dass er mit seinem rumpligen Führungsstil die Vertrauenskrise zwischen ihm und Teilen der Gemeindevertretung immer mehr vertieft.

Hans - Georg Bäumer (Die Linke) kritisiert Mückes Poller Alleingang: "Das hat mit meinem Demokratieverständnis nichts zu tun." (Foto: Wolff)

Hans – Georg Bäumer (Die Linke) kritisiert Mückes Poller Alleingang: “Das hat mit meinem Demokratieverständnis nichts zu tun.” (Foto: Wolff)

Eine breite Mehrheit der Abgeordneten hatte seit längerem signalisiert, dass sie wegen der Vielzahl der aufgestellten Poller das Ortsbild beeinträchtigt sieht.

Doch Bürgermeister Mücke ignoriert schlicht das Votum der Gemeindevertreter. Als er dann vom Vorstoß der CDU, der Linken und des Bürger Bündnisses zum Rückbau der Absperrpfosten erfuhr, suchte Mücke das Gespräch. Jedoch nicht mit den Abgeordneten in der Sache, sondern mit der Kommunalaufsicht zur Prüfung der Rechtmäßigkeit ihres Antrages. Ergebnis: Das Aufstellen der Poller sei ein Geschäft der laufenden Verwaltung, die Gemeindevertreter hätten kein Mitspracherecht.

Das sehen die jedoch völlig anders. „Es kann nicht sein, dass der Bürgermeister das Ortsbild der Gemeinde Schulzendorf allein prägt.“, konstatierte Dr. Herbert Burmeister (Die Linke), Chef der Gemeindevertretung und selbst 16 Jahre Bürgermeister von Schulzendorf.

Scharfe Kritik an Mückes Führungsstil übte Hans – Georg Bäumer (Die Linke). Der Finanzexperte warf dem Bürgermeister einen Konfrontationskurs vor. „Das wird immer schlimmer.“, meinte Bäumer. Er sei sich sicher, dass das Gemeindeoberhaupt den Beschlussantrag zum Rückbau der Poller für ungültig erklären lässt, sollte ihn die Mehrheit akzeptieren. Darauf deutet derzeit vieles hin. Bäumer weiter: „Wenn das Amt dem Willen der Gemeindevertretung nicht folgt, werden wir die nächsten Schritte gehen und eine Ortsbild Charakteristik beschließen.“

„Ich hätte mir gewünscht, dass der Bürgermeister sich die Meinung der Gemeindevertretung zum Aufstellen der Poller eingeholt hätte.“, sagte Burmeister.

Dr. Herbert Burmeister zu Mückes Absicht, den Antrag auf Poller Rückbau für ungültig zu erklären: "Damit ist das Problem nicht gelöst." (Foto: Wolff)

Dr. Herbert Burmeister zu Mückes Absicht, den Antrag auf Poller Rückbau für ungültig zu erklären: “Damit ist das Problem nicht gelöst.” (Foto: Wolff)

Harsche Worte zum Bauamt musste sich Mücke auch gefallen lassen. Deren Chefin, Undine Nulle, schlug zweimal eine Einladung des Finanzausschusses aus. Sie sollte Rede und Antwort zu den Finanzen im Baubereich stehen. Das Gemeindeoberhaupt begründete Nulles Fernbleiben mit notwendigen „Erholungszeiten“.

Die Antwort der Mehrheit der Freizeitpolitiker auf Nulles „Erholungszeiten“ kam prompt: Sämtliche investive Mittel sowie alle Personalstellen im Baubereich erhalten im Haushaltsjahr 2015 einen Sperrvermerk. „Frau Nulle folgte unseren Einladungen nicht. Da müssen wir reagieren. Viele Gemeindevertreter hegen berechtigte Zweifel an den Zahlen im Baubereich, deshalb werden wir ihn künftig kritischer betrachten.“, kündigt Finanzexperte Bäumer an.

Markus Mücke ist gut beraten, künftig die ausgestreckte Hand der Gemeindevertretung nicht zu ignorieren. Wie sagte es Michail Gorbatschow am 6. Oktober 1989 vor der Neuen Wache so treffend: „Ich glaube, Gefahren lauern nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren.“

7 Responses to Rathaus – Krise: Markus Mücke verspielt zunehmend Vertrauen

  1. Anonymous
    12. Dezember 2014 at 15:36

    @Lutz Du sprichst es aus. Es wird Zeit, dass nicht nur Steuerhinterziehung bestraft wird sondern auch Steuerverschwendung. Sagen wir mal 15.000 Euro für unnötige Poller verschwenden,das ist unvorstellbar. Herr Mücke und Frau Nulle müssten dieses Geld aus der eigenen Tasche zahlen. Kein Unternehmen kann so mit Geld umgehen. Und hier handelt es sich sogar um fremdes Geld!

  2. Lutz aus der Münchener Str
    12. Dezember 2014 at 14:38

    Das ist doch lächerlich…

    Warum sollte sich der Bürgermeister die Zustimmung der GV zur Pollererrichtung holen, wenn er es nicht einmal für nötig hielt, die Zustimmung der GV vor Beauftragung Strassenbau zu erlangen…

    Aufbau der Poller; Rückbau der Poller…sind doch eh alles Steuergelder. Tut doch keinem weh….

    und @ Ballermann: Mich interessieren hier Meinungen und keine Rechtschreibfehler…

  3. Obelix
    12. Dezember 2014 at 08:58

    Man Bodo, gibt wichtigeres als wegen denn Felern zu jammern! Solche Fehler sind zu verkraften und andere eben nicht!

  4. Bodo Ballermann
    11. Dezember 2014 at 22:32

    An alle Artikelschreiber !
    Ich verfolge jetzt schon einige Zeit diese Seite und bin froh zu erfahren, was in und um Schulzendorf so passiert, am besten sind die News aus dem Rathaus, die immer wieder für Kopfschütteln sorgen! Mal sind interessante Beiträge dabei, aber auch solche, die unter die Gürtellinie gehen.
    Was mich aber schon länger stört, viele Schreiber vergessen, das es eine deutsche Rechtschreibung gibt. Ich bekomme Bauch und Zahnschmerzen, wenn ich Artikel von Obelix, Rudi und all den anderen lese…
    Also mein Rat: Tief Luft holen, Artikel schreiben, die Rechtschreibung überprüfen und dann den Button ” Kommentar abschicken” drücken.

    Viele Leser werden sich bedanken!

  5. BingeLaden
    11. Dezember 2014 at 20:25

    Es ist völlig inakzeptabel, dass Frau Nulle nicht erscheint. Ich unterstütze Herrn Bäumer in seiner Auffassung. Was sollen die Gemeindevertreter sagen, die bis spät ihr Ehrenamt ausüben. Für 16 Euro den Abend.

  6. Rudi
    11. Dezember 2014 at 19:48

    Die Überschrift ist Quatsch wie Albern. Seit Mücke auf dem BM Stuhl sitzt – gab es keine Veranlassung mehr- ihm auch nur einem Tag zu trauen. In meinen betroffenen Fällen hat er nur gelogen und es war im egal, Bürger ins offene Messer kaufen zu lassen. Und ich rede nicht vom Straßenbauprojekt, Kita, Altanschließer, Schallschutz, Gehwegbau, Kippe , Bäume, Eisenbahnquerung, Poller usw.

  7. Obelix
    11. Dezember 2014 at 19:13

    Macht entlich Schluss mit dem Zirkus und schickt das falsch spielende Team nach Hause! Es hat auch immer mehr denn Annschein das sie ihren Platz einfach nicht räumen wollen! Ganz klar wo verdient man solch ein Geld? Abgesehen von denn Ruhezeiten und geniest denn letzten Rest der soz. Marktwirtschafft! Im waren Leben hat man solch ein Leben schon lange nicht mehr! Dieses falsche Spiel ist nicht mehr zu Halten! Es ist unsere Energie wie auch unser Geld! Abwahl !!!

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