In der Innenstadt von Königs Wusterhausen wird der Umbau der denkmalsgeschützten Villa Picht angeschoben. Sie soll der neue Sitz des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbands (MAWV) werden. Bürger aus Schulzendorf und Zeuthen beanstanden, dass sich der Verband einen derart teuren Sitz leistet. Das Projekt würde nicht zur Kosteneinsparung der Gebührenzahler führen.
Der Schulzendorfer sprach darüber mit dem Verbandsvorsteher des MAWV, Peter Sczepanski.
Mit welchen Projekt Gesamtkosten, also Grundstückserwerb und Sanierung, rechnet der MAWV?
Peter Sczepanski: Derzeit rechne ich mit Gesamtkosten in Höhe von 7,8 Millionen Euro. Die Summe basiert auf Kostenschätzungen eines Projektsteuerung-Büros. Die Ergebnisse der späteren Ausschreibungen von Leistungen haben natürlich auch Einfluss auf diese Summe.
Erhält der MAWV für das Projekt Fördermittel?
Peter Sczepanski: Es wurden Vorgespräche mit den entsprechenden Fördermittelgebern geführt und unter anderem auch Ausschreibungstexte entsprechend angepasst. Auch die Stadt Königs Wusterhausen begleitet uns, um Fördermittel zu erhalten. Bisher wurden jedoch keine Fördermittel bestätigt, da wir noch gar nicht die planerischen Voraussetzungen geschaffen haben. Über die Höhe kann ich derzeit keine Aussagen treffen.
Der Neubau sollte ursprünglich auf dem Areal des MAWV eigenen Parkplatzes, direkt an der Unterführung Storkower Straße, errichtet werden. Warum wurden diese Pläne verworfen?
Peter Sczepanski: Im Vorfeld gab es eine Reihe von Varianten für einen Standort, auch das von Ihnen angesprochene Grundstück. Alle Varianten wurden in Arbeitsberatungen mit den Vertretern aus der Verbandsversammlung besprochen und letztendlich gab es eine Entscheidung zugunsten der Villa Picht. An dem “Parkplatz-Grundstück” hätten wir beispielsweise auf fünf Etagen viel größer bauen müssen als notwendig. Eine Vermietung von Büroflächen wurde uns aber von der Kommunalaufsicht untersagt, da Vermietungen in der Größenordnung nicht zu den Aufgaben eines Wasserverbandes gehören.
Kritiker des Projekts sprechen mit Blick auf die Pflichtaufgaben des MAWV und angesichts der ohnehin schon hohen Gebühren von einer deplatzierten und ungerechtfertigten Investition. Teilen Sie diese Auffassung?
Peter Sczepanski: Nein, absolut nicht. Schauen Sie sich bitte unsere Räumlichkeiten in der Köpenicker Straße an. Das sind sechs Büros für mindestens 16 Beschäftigte und ein Besprechungsraum für 11 Personen. Der MAWV organisiert derzeit die Trinkwasserver- und Schmutzwasserentsorgung für 125.000 Menschen in aktuell 20 Kommunen in drei Landkreisen.
Kundengespräche und Termine mit unseren Geschäftspartnern und allgemein übliche Arbeitsgespräche sind oft eine Herausforderung in der Organisation.
Auch die Beschäftigten des MAWV haben ein Recht auf eine angemessene Ausstattung der Arbeitsplätze.
Der Bedarf nach einem neuen Verwaltungsgebäude begründet sich auf die von mir erstellte und von der Verbandsversammlung bestätigte mittelfristige Personalplanung, welche von bis zu 35 Beschäftigten beim MAWV ausgeht, heute sind es 19, an zwei Standorten.
Darüber hinaus hat die DNWAB, bei der der MAWV Büroflächen gemietet hat, Eigenbedarf angemeldet. Grund dafür ist auch, dass ein weiterer Verband, der WAS aus Storkow, nun auch viele Arbeiten an die DNWAB vergeben hat.
Und ein Wort zu den Gebühren. Hier gibt es vollkommen unterschiedliche Auffassungen. Oft wird mir vorgeworfen, dass die Gebühren viel zu niedrig sind und der Verband dadurch eine Verschwendung des kostbaren Gutes Wasser in Kauf nimmt. Oft kommen diesen Anmerkungen übrigens aus Schulzendorf.
Fakt ist, dass die Gebühren in der 30-jährigen Geschichte des Verbandes sowohl im Trinkwasser-, als auch im Schmutzwasserbereich immer unterhalb des brandenburgischen und oft auch unterhalb des bundesdeutschen Durchschnittes liegen.
Wir sind nicht gewinnorientiert, unsere Ausgaben müssen aber durch Einnahmen gedeckt werden. Die Kalkulationen können jederzeit eingesehen werden. Alles ist also transparent. Und, wir bauen keinen Palast. Aber, wir bauen für unsere Kunden, mitten in der Stadt. Gerade ältere Bürgerinnen und Bürger werden es schätzen, dass wir nicht mehr in der Köpenicker Straße sind, sondern nur unweit vom Bahnhof.
Peter Schulze läßt wieder den Wessi raushängen ? Für einen VEB gab es eine Staatshaftung, da hat keiner Beiträge bezahlt.
Unmöglich Schulze, wir haben uns das von diesen Parteiensystem- namens Selbstbedienung – in NRW abgeschaut. Wo von Stadtwerken, nicht nur Schwimmbäder, sondern auch Flughäfen betrieben werden – und zwar aus den Kassen der Beitragszahler- durch Bilanzbetrug. Richtig, der Osten konnte nicht wirtschaften, aber der Westen kann die Leute nur besch.. und belügen und zwar noch besser, als jeder SED und diese Blockflöten..
Schulze, ich wähle Dich nie.
Ist doch super. Sollen die VEB unsere Paläste ruhig wieder aufbauen.
Das Gute ist, daß dieser Schandfleck in Angriff genommen wird, daß es auf Kosten der Wasserkunden passiert ist natürlich nicht akzeptabel.
Aber da der MAWV Narrenfreiheit genießt wird auch hier keiner die Kosten kontrollieren.
Gleichzeitig muß der MAWV ja auch noch die von Ihm eingeführte Zweiklassengesellschaft beseitigen und überbezahlte Wasserkosten an die Kunden zurückerstatten, da bin ich mal gespannt wie das gelingen soll…
Aber vielleicht spendet jetzt der BER, da die Zuleitungen zum BER ja von uns allen gespendet wurden, obwohl die Wasserrichtlinie da anderes vorsieht
Unfassbar ! Unseren Kindern müssen Container und Interimskitas reichen.
Hier läuft etwas gewaltig schief.
Seit wann stimmen Kostenschätzungen ? Also mal 30 Mille einplanen. Und da wir ja so einen erfahrenen Verbandsvorsteher haben, der sich mit Hochbauten ( wie Schulen ) auskennt, noch mal 10 Mille druf.
Selbstbedienungsladen nennt man soetwas. Kein Unternehmen könnte so überleben ! Und nun wieder zwei Gemeinden übernommen, die pleite sind. Wir haben es hat. Und Bürger hält die Fresse und zahlt.
Des Kaisers neuen Kleider . Der Mann ist nackt mit seinen Altanschließern und haut fordert angemessene Arbeitsbedingungen für seinen Fürstenstab.