Niveaufreie Bahnquerung – Bloß wo?

1. September 2020
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In wenigen Wochen öffnet der neue Hauptstadtflughafen BER seine Türen. Schon lange machen sich Politiker und Rathäuser Sorgen, dass es auf den Straßen rund um den Airport zum Dauerstau kommt. Die Bahnquerungen in der Region sind dabei ein wunder Punkt.

Eisenbahnüberführung im Bau (Symbolbild)

Eisenbahnüberführung im Bau (Symbolbild)

Bis 2021 ist mit einem starken Anstieg des Zugverkehrs zu rechnen. Die S 8 soll bis Wildau verlängert werden, der Regionalexpress wird zwei Mal pro Stunde, ein IC im zwei Stunden Takt nach Cottbus fahren. Die Schrankenquerungen pro Stunde, beispielsweise am Forstweg, werden von derzeit 15 auf 24 Ende 2021 steigen. Rund 45 Minuten (heute ca. 30) pro Stunde wird die Schranke 2021 geschlossen sein.

Letzte Woche stellte Zeuthens Bürgermeister Sven Herzberger im Regionalausschuss von Eichwalde, Schulzendorf, Zeuthen und Wildau Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor, die insgesamt drei Alternativen für den Ersatz des jetzigen Bahnübergangs Forstweg unter die Lupe nahm.

Erste Variante: Eine Eisenbahnüberführung an derselben Stelle würde rund 16 Millionen Euro kosten, 2.000 qm Gehölz und Alleebäume auf 60 Meter kämen unter die Säge.

Zweite Variante: Es ist eine geteilte Lösung, nördlich oder südlich des Bahnübergangs Forstweg, beispielsweise in Verlängerung des Hankelweges. Sie wäre die kostengünstigste Variante. Eine Eisenbahnüberführung würde 12 Millionen Euro kosten. Dafür müssten Wald und Gehölze auf rund 8.000 qm gefällt werden.

Dritte Variante: Sie befände sich nicht mehr auf Zeuthens Gemeindeland, sondern auf dem der Stadt Wildau, der Bahnübergang Westkorso. Geschätzte Kosten der Eisenbahnüberführung: 17 Millionen Euro mit und 14 Millionen Euro ohne Personenunterführung. Das große Plus gegenüber den anderen Varianten: Der Eingriff in die Natur ist gering. Nur einzelne Alleebäume müssten gefällt werden.

Die Frage, ob sich Wildau vorstellen könne, gemeinsam mit Zeuthen das Projekt am Westkorso zu stemmen, löste bei den Vertretern der Stadt im Regionalausschuss, dem CDU – Fraktionsvorsitzenden Mark Scheiner und Wildaus Finanzchef Marc Anders keine Begeisterung aus. Scheiner hat am Westkorso seinen Wohnsitz.

Karl - Uwe Fuchs, Vorsitzender der FDP in Zeuthen und Vizepräsident des Kreistages Dahme - Spreewald, wünscht sich eine breite öffentliche Debatte zum Bahnübergang Westkorso. (Foto: mwBild)

Karl – Uwe Fuchs, Vorsitzender der FDP in Zeuthen und Vizepräsident des Kreistages Dahme – Spreewald, wünscht sich eine breite öffentliche Debatte zum Bahnübergang Westkors0. (Foto: mwBild)

Zeuthens FDP – Chef Karl – Uwe Fuchs rief dazu auf, Wildaus Stadtrat solle sich mit der Frage befassen. Sie dürfe angesichts ihrer politischen Bedeutung nicht allein durch den CDU – Politiker und der Verwaltung entschieden werden, so Fuchs.

Nach Meinung der Experten ist vor 2024 nicht mit der Fertigstellung der niveaufreien Bahnquerung zu rechnen.

15 Responses to Niveaufreie Bahnquerung – Bloß wo?

  1. Karo
    6. September 2020 at 08:54

    Ja Frau Hartenstein, wenn es so weiter geht, dann können wir auch nicht mehr durch Wald und über Feld wandern und Straßen werden zur Sackgasse, weil sie “verstopft” sind.

  2. Karo
    6. September 2020 at 08:49

    2024 Fertigstellung, das ist doch ein Witz oder ist schon ein fertiger Plan mit Baugenehmigung in der Schublade?
    Zeitaum der Fertigstlung siehe Bahnhofsekonstruktion. Das ist doch die größte Schande für Eichwalde, Zeuthen und Deutsche Bahn.

  3. Erdbewohner
    5. September 2020 at 18:59

    @Hallo.

    Ja, das frage ich mich auch :( :(

  4. LaLeLu
    5. September 2020 at 16:07

    @Hallo!
    Das interessiert mich auch. Und ob es auf dem Areal Rathenaustrasse Ecke Freilighrathstrasse weiter geht und wann.

  5. Hallo !
    5. September 2020 at 14:31

    Lieber Schulzendorfer- mich würde eher interessieren, warum der Schwarze Weg nach Bohnsdorf immer noch gesperrt und wie der Schadenersatzklage im Fall Ritterschlag in Schulzendorf ist. Themen- die uns heute beschäftigen ….

  6. Jörg
    4. September 2020 at 06:50

    @ Oliver Was haben Sie von Herrn Fuchs zum BER gehört ? Dann würden Sie meine Äußerung sehr wohl verstehen ! Was haben Sie von Herrn Fuchs zum Schallschutzprogramm gehört ? Sage ich Ihnen, ist bei den Testphasen 2015 und 2017 im Fluglärm untergegangen ?!!!!!!!!!!!!!!

    MAWV – was hat er getan ? Eine Meinung vertreten und dann brav stillgehalten. Habe keine Äußerung von ihm zur Kenntnis genommen, wie die neusten Urteile zu den Altanschließern von ihm auszulegen sind. Bürger hat nichts davon gehabt.

    Legitimes Ziel des Geländeswagenfahres war nur über seine Äußerungen aufzusteigen, um dann wieder abzutauchen. Die bittere Erkenntnis von Politikern und GV ist nur : Jeder wollte das beste für sich. Leute die Hilfe dringend brauchen, werden von diesen feinen Menschen nur verhöhnt.

    Als stellv. Vorsitzender des Kreistages hat man mehr Möglichkeiten, aber die FDP ist ja für die Wirtschaft, da können die Bürger ruhig mal ins Gras beißen- denn selbst das bringt ja Beschäftigung- für die Bestattungsindustrie und den Gärtner.

    Punkt !

  7. Oliver
    3. September 2020 at 12:53

    Ich verfolge nicht alle Aktivitäten von Herr Fuchs, aber Verstöße in Sachen Grundrechte sind mir von Herr Fuchs nicht bekannt.
    Auch denke ich, daß er einer der wenigen Politiker ist, die selbst denken können (und das dann auch tun).
    Was Unrecht in Sachen MAWV und BER angeht, da tut jede Erinnerung daran gut.
    Offenen Rechtsbruch darf man einfach nicht ignorieren.
    Es sei nur daran erinnert, daß es für den BER noch immer keine positive Prüfung in Sachen Umweltverträglichkeit gibt.
    Was den BER jetzt freut an den Aktivitäten des Herrn Fuchs kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht gibt es da mal eine Erläuterung dazu…

  8. Jörg
    2. September 2020 at 21:40

    @ Grisu @Detlef Mock iHR BEIDEN tut mir nur leid, wenn Grundrechte und Menschenrechte bei Euch keine Rolle spielen. Schon Taub und Blind, nur für eingleisige Schönwetterpolitik zuständig ? Außerdem – Welch ein Aufschrei gegen den MAWV – den BER hat es gefreut.

  9. Grisu
    2. September 2020 at 20:21

    Bei mir hat Herr Fuch nicht den allerletzten Kredit verspielt. Im Gegenteil. Er war einer der Initiatoren von Veränderungen beim MAWV. Die sind am Stimmverhaltens von Herrn Mücke gescheitert. Er ist in meinen Augen ein der energischsten Vertreter, die sich für Bürgerrechte einsetzen.

  10. Detlef Mock
    2. September 2020 at 19:08

    Was hat Herr Fuchs mit diesem Dilemma zu tun? Welchen Kredit kann er mit diesem Thema verspielen?
    Über- oder Unterführung wird nicht erst seit vorgestern diskutiert! Und vorvorgestern waren dafür ganz andere Leute zuständig bzw. verantwortlich! Die sind nicht mehr politisch aktiv (gewollt oder nicht gewollt) also wohl vergessen und egal?!
    Das Ganze ist und bleibt ein schwieriges Thema und wird noch viele Fasetten bieten.
    Wo ist das aktuell nicht so? Ja, wo???

  11. Hallo !
    2. September 2020 at 17:56

    Hey Leute, auf der Entwicklungsvorstellung 1990 in Schulzendorf wurde angekündigt, dass Schulzendorf eine Straßenbahn bekommt und die Kippe ein Entwicklungspotenzial hat. Ergo : Da die Straßenbahn immer noch nicht da ist, kann sie auch durch keinen Tunnel / Unterführung fahren und keine Leute zur Kippe bringen.

  12. Oliver
    2. September 2020 at 12:50

    Niveaufrei ?

    Gar kein Problem in Sachen Politik und Bildung möchte man meinen.

    Mit Bezug auf Bahnübergänge allerdings ein großes Problem, auch in Eichwalde wird über Tunnel oder doch Brücke diskutiert und das wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit.

    Es ist nur traurig, wo der Flughafen jetzt ja gut 8 Jahre zu spät kommt, daß dieses Problem welches schon gut 20 Jahre bekannt ist noch nicht mal ansatzweise eine Lösung hat.

    Ich würde ja vorschlagen, der Zureiseverkehr wird geregelt und nur wer einen BER-Erreichbarkeitsgutschein hat darf sich Richtung Flughafen bewegen…

    Am Ende bleibt eigentlich nur wieder die bittere Erkenntnis, das ist der falsche Standort ! Die Folgen sind der Politik bekannt, werden aber wie immer einfach den Anwohnern als “Das ist dann euer Problem”
    überlassen, genauso wie der Schallschutz, der Umweltschutz …

  13. B. Hartenstein
    2. September 2020 at 11:49

    Wer war zuerst da ? Die Bahn samt Überquerung oder die Notwenigkeit zur Beseitigung des Verkehrschaos.
    Die Vernunft hat schon lange verloren. Eigentlich bleibt nur Sarkasmus.
    Warum warten wir nicht einfach ab, was da so passiert. Im schlimmsten Fall können wir unseren Ort mit modernen Verkehrsmitteln nicht mehr verlassen, außer über Feld und Wald zu wandern……..
    Ach ja, hab ich vergessen …. das Superverkehrsmittel Fahrrad schafft es auch über Feld und Wald……
    Man, wenn es nicht so traurig wär, müßte man laut lachen ….
    Wir sind im 21. Jahrhundert und am Ende bleibt das Fahrrad zur Fortbewegung.
    Vorwärts Genossen, es geht zurück !!!!!

  14. Petra
    2. September 2020 at 07:48

    Es kann doch keine Alternative sein, wenn für einen Bahnübergang 8 Hektar Bäume gefällt werden müssen.

  15. Jörg
    1. September 2020 at 19:28

    Es wird nie eine Bahnunterführung geben. Punkt. Herr Fuchs hat bei uns auch den allerletzten Kredit verspielt, eine aufrichtige Art zu den Bürgern ist unerträglich geworden.
    Die Messen sind jedenfalls gesungen, es wird und ist kein Geld mehr da.

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