Zeuthen. Der NABU hatte gestern im Zeuthener Winkel zum Bebauungsgipfel eingeladen. Die Naturschützer wollten auf die Auswirkungen der angedachten Bebauung aufmerksam machen.
Anwohner, Familien mit Kindern, auch Bewohner aus Schulzendorf, wie der frühere Gemeinderat Klaus Burmeister und Bürgerrechtler Reinhard Bolduan von der Interessensgemeinschaft Altanschließer Schulzendorf, waren gekommen und ließen sich von den NABU-Experten über die Folgen der Bebauung informieren.
Foto: NABU Dahmeland e.V.
Junge Mütter und Väter verschafften sich Luft darüber, dass im Grunde nicht die Schaffung von Schul- und Kitaplätzen, sondern eines Wohngebietes mit wohl 300 Einheiten den Vorgang erhalten soll. Dann werden wir unsere Kinder bald nach Lübben in die Kita bringen müssen, mutmaßte die Mutter zweier Kinder.
„Wir alle kennen die Folgen vom Hochwasser aus dem Jahr 1972, wo der Flutgraben übergelaufen ist. Die Wiesen im Zeuthener Winkel sind angesichts der Bodenversiegelungen am BER eine nicht wegzudenkende Überflutungsfläche.“, konstatierte Reinhard Bolduan.
Dutzende Unterschriften für die Erhaltung der großen Wiesenfläche östlich des Flutgrabens und des Wanderweges entlang der Eichen-Reihe wurden gesammelt.
Zeuthens NABU Chefin Juliane Bauer: „Die jetzige Planung würde die ohnehin bereits bestehenden Probleme, wie mangelnde Kita-Plätze, fehlende Schulplätze und Schulräume, volle Straßen und zunehmender Stau in allen umliegenden Gemeinden erheblich verschärfen – was nicht im Sinne einer gemeinwohlorientierten, lebenswerten, ergo gesunden Ortsentwicklung liegen kann. Die Priorität sollte auf der Lösung dieser Probleme und Defizite liegen, bevor neuer, v.a. bezahlbarer Wohnraum (behutsam und vorausschauend) geschaffen wird.“
Ganz traurig: Kein Politiker der CDU, kein Politiker der Linken, kein Politiker der FDP, kein Politiker der Bürger für Zeuthen (BFZ) und auch nicht Bürgermeister Sven Herzberger waren gekommen, um mit Bürgern über ihre Sorgen zum Vorhabens in den Dialog zu treten. Einzig ein SPD-Vertreter sprach mit Bürgern.
Die BFZ sind Befürworter des Gigantomanie Projekts im Zeuthener Winkel. Welche Vorteile es für die Region bringt, dazu wollte sich Karin Sachwitz aus der Fraktion auf Anfrage nicht äußern.
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