Freilos auf Lebenszeit für Kulturklub-Bosse

12. April 2024
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Schulzendorf. Wer derzeit in der Gemeinde unterwegs ist und sich mit Bewohnern unterhält, spürt wenige Wochen vor der Kommunalwahl ihre politische Wechselstimmung. Weg von Ideologie getriebener Politik der Schulzendorfer Linken, SPD und Grünen, für die man in bestimmten Sekten bejubelt wird. Hin zu einer Politik der Vernunft, wo die Sorgen und Nöte der Bürger im Mittelpunkt stehen.

Ist die Befürchtung vor einem möglichen Politikwechsel der Grund dafür, dass der SPD-nominierte Bürgermeister Mücke kurz vor den Kommunalwahlen bedeutende Entscheidungen mit der Mehrheit der ihn unterstützenden linken Groko im Gemeinderat durchpeitschen will?

Wenn man das Geschehen um die vom Kultuklub Schulzendorf (KKS) betriebene „Butze“  betrachtet, die nach Angaben von Insidern von SPD Funktionären dominiert wird, könnte dieser Eindruck leicht entstehen.

In der Öffentlichkeit steht der Klub seit langem in der Kritik. Ein Grund dafür ist seine intransparente Vergabepraxis der Räumlichkeiten an Dritte. Vor allem der Umstand, dass ortsansässige Vereine für die Nutzung des Gebäudes Gebühren in unterschiedlicher und nicht nachvollziehbarer Höhe zahlen müssen, ruft Unmut hervor. Eine Gebühren- und Nutzungsordnung hat der Verein auf seiner Internetseite nicht veröffentlicht.

Das sagen Nutzer über die Geschäftsgebaren des KKS (Foto: mwBild)

Das sagen Nutzer über die Geschäftsgebaren des KKS (Foto: mwBild)

Nach Aussagen von Nutzern agieren die Vereinsbosse, als wäre die „Butze“ ihre private Gaststätte. In Herrschermanier entscheiden sie darüber, wer und zu welchem Preis das Haus nutzen darf. Getränke, wie beispielsweise Bier, werden zu überteuerten Preisen angeboten, heißt es.

Dabei befindet sich das Gebäude im Eigentum der Gemeinde. Bedeutende Mittel wurden in der Vergangenheit aus dem Haushalt investiert oder sind vorgesehen: Über 11.000 Euro für Baumaßnahmen, rund 12.000 Euro für Instandhaltung und Bewirtschaftung.

Die zwischen dem Kulturklub und der Gemeinde bestehende Nutzungsvereinbarung läuft zwar erst im September 2025 aus. Ungeachtet dessen will Bürgermeister Mücke in aller Eile und  noch vor der Kommunalwahl einen neuen Deal mit den Klub-Bossen schließen und ihnen ein Freilos schenken.

Denn musste der KKS bislang aus den Einnahmen von Veranstaltungen privater Personen einen Betriebskostenanteil pro Tag an die Gemeinde abführen, will Bürgermeister Mücke den Verein für 20 Jahre davon befreien. Ergänzt werden soll die neue Vereinbarung mit der Regelung, dass die Entscheidung, das Objekt gegen Entgelt zu vermieten, allein dem Verein obliegt.

Welche Gelder aus Veranstaltungen und dem gaststättenähnlichen Betrieb in die Kassen gespült werden, darüber schweigen die Klub-Bosse eisern. Auch darüber, ob der Klub für seine Dienstleistungen Mehrwertsteuer an das Finanzamt Königs Wusterhausen abführt.

Der von Bürgermeister Mücke geplante Erlass der Abführung von Betriebskostenanteilen, der faktisch einer weitere Subventionierung gleichkommt und die Tatsache, dass die Gemeinde keinerlei Mitspracherechte mehr bei der Vermietung der Klub Chefetage hat, dürfte angesichts geheimnisvoller Finanzen des Vereins für weitere öffentliche Diskussionen um Mückes Klientelpolitik sorgen.

8 Responses to Freilos auf Lebenszeit für Kulturklub-Bosse

  1. B.Hartenstein
    13. April 2024 at 08:45

    Und noch was…..
    Wenn es keinen Deal, geheim natürlich, zwischen BM und Grundbesitzer gegeben hätte, könnte heute keiner die Butze betreten…

    Ja,ja was es so alles gibt.
    Nu aber genug….

  2. B.Hartenstein
    13. April 2024 at 08:41

    Übrigens, hat ein kommunaler, nicht gewerblich tätiger KulturKlub eigentlich eine Schankgenehmigung für alkoholische Getränke? Auch wenn nur Flaschen geöffnet werden und es keine Zapfanlage gibt?

  3. B.Hartenstein
    13. April 2024 at 08:35

    Glaubt mir, nichts wird sich ändern in diesem Klüngeldorf. Zu lange lebe ich hier, zu oft habe ich es erlebt.
    Ich bleibe dabei, einzig ein Anschluss an eine andere Amtsgemeinde könnte was verändern, egal ob super besser. Aber wenigstens was verändert. Und was wir da einsparen können……Wahnsinn.
    Da wir ja an Schönefeld schon nette Geschenke machen, können wir auch gleich beitreten.

  4. Olli
    12. April 2024 at 17:49

    Falls es noch keiner mitbekommen hat. In Schulzendorf soll der Change blockiert werden.

  5. Rote Zora
    12. April 2024 at 15:21

    Wer will denn hier vor der Kommunalwahl noch schnell seine Schäfchen ins trockene bringen? Bekommt die Patronatskirche ebenfalls ein so großzügiges Geschenk von dem Verwalter?

  6. Klubberer
    12. April 2024 at 14:08

    @Kleine Mutti: Was wird mit deinem 5 Euro gemacht? Eine Flasche Bier 3,50 Euro. Wo fließt die Kohle hin?

  7. Bernd Marwitz
    12. April 2024 at 12:34

    Lieber User Bernd Marwitz, Ihren Kommentar haben wir nicht veröffentlicht. Schmähkritik dulden wir nicht.
    Sabrina Rühle
    Redaktion

  8. Kleine Mutti
    12. April 2024 at 12:00

    Man hat das Gefühl die Butze verfällt immer mehr.Rundherum und auch innen fehlt es an Sauberkeit .Preise sind sehr hoch bei Veranstaltungen .Eine Flasche Wasser 5,00Euro das ist schon eine starke Nummer,

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