KOSTEN – EXPLOSION: Böse Überraschung oder Schluderei?

2. April 2017
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Schulzendorf. Gleich zu Beginn der Bauarbeiten beim Kita Projekts in der Ernst – Thälmann – Straße meldet das Architekturbüro Brüch Kunath aus Birkenwerder Mehrkosten von rund 32.000 Euro an. Der Grund: Es wurden zusätzliche Erdarbeiten nötig, völlig unerwartet. Was ist dran an diesen Umständen, die weitere Steuergelder verschlingen werden. Der Schulzendorfer hat den Faktencheck gemacht:

Schichtenwasser überraschend aufgetreten?

Peter Müller, Planungsbüro Brüch Kunath im Kita Sonderausschuss am 14. März 2017: „Es sind besondere Dinge aufgetaucht, wie Schichtenwasser oberhalb des Geländeniveaus.“

Bodengutachten 7. September 2016, Seite 9: „Wir weisen darauf hin, dass es aufgrund der z.T. oberflächennah angetroffenen gering wasserdurchlässigen Schicht, zur wasseraufstauenden Bodenvergesellschaftung kommen kann.“

Kam wirklich alles so überraschend? Der Schulzendorfer meint: NEIN! (Foto: mwBild)
Kam wirklich alles so überraschend? Der Schulzendorfer meint: NEIN! (Foto: mwBild)

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Erstaunt? Regenwasser weicht Böden auf.

Peter Müller, Planungsbüro Brüch Kunath im Kita Sonderausschuss am 14. März 2017: „Der Wassereintrag durch Regen war relativ groß. Das Wasser hat sich gesammelt. Das hat dazu geführt, dass der gesamte Boden aufgeweicht wurde und nicht verdichtungsfähig war.“

Bauchef Jörg Sonntag, Informationen Chronologie Sonderausschuss, 14.03.2017: „Durch den hohen Anteil an Regentagen in den letzten Wochen weicht der Boden mehr und mehr auf.“

Bodengutachten 7. September 2016, Seite 9: „Aus gutachterlicher Sicht wird empfohlen, eine bauzeitlich offene Wasserhaltung in die Kalkulation aufzunehmen, um ggf. anfallende Oberflächenwässer jederzeit zu fassen und schadlos ableiten zu können.“

„Phänomen“ Erdmassenaustausch

Peter Müller, Planungsbüro Brüch Kunath im Kita Sonderausschuss am 14. März 2017: „Das sind Phänomene: In der Baugrube haben sich die Schichten so aufgeweicht, dass wir Erdmassen herausnehmen mussten. Das Gründungspolster musste vergrößert werden.“

Bodengutachten 7. September 2016, Seite 16: „Im Bereich nichttragender Bodenplatten ist ein gut verdichtungsfähiges und wasserundurchlässiges Lockergesteinsmaterial bis zum geplanten Gründungsniveau einzubringen.“

Bodengutachten 7. September 2016, Seite 10:

„Bodenaufbau: 0,7 Meter bis 2,4 Meter: „Inhomogenes Gemenge aus locker gelagerten Fein-, Mittel-, und Grobsanden. …. Aus gutachterlicher Sicht nicht zur Aufnahme von Gründungslasten geeignet.“

2 Responses to KOSTEN – EXPLOSION: Böse Überraschung oder Schluderei?

  1. Bürger Zweiter Klasse
    3. April 2017 at 14:19

    na da kann ja noch was kommen. Aber Schichtenwasser oder Lehmboden ict in Schulzendorf nicht unbekannt

    Grenzwertig finde ich, daß seit geraumer Zeit reichlich Eternit-Asbestrohr neben dem Haupteingang “lagert” und nicht abgedeckt ist. Beim weißen Fleck gab es gleich großes Geschreie. Da kümmert sich keiner drum.
    Ist wohl ein Fall für’s Landesamt für Arbeitsschutz.

  2. Eichberghoernchen
    3. April 2017 at 07:24

    Sofern das Bodengutachten im Rahmen der Ausschreibung der Leistungen den Bietern zugänglich gemacht wurde und wenn es Anlage zum Vertrag ist so müsste die ausführende Baufirmen es meines Erachtens auf Ihre Kappe nehmen.

    Die zuständige Fachabteilung (Bauamt) muss natürlich auch darauf achten das es vertraglich so geregelt wird, dass den Firmen möglichst wenig Angriffsfläche geboten wird.

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