Kommunalwahl: Zur Sache, Carsten Kröning!

4. Juni 2024
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Wildau. Carsten Kröning, Meister der Elektrotechnik, Meister für Heizung und Sanitär und technischer Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Wildau eG tritt zur Wahl des Wildauer Stadtrates an. Der Schulzendorfer unterhielt sich mit ihm:

Sie kandidieren für die Stadtverordnetenversammlung, warum?

Carsten Kröning: Mein verstorbener Vater hat mir eine Weisheit mitgegeben: Meckre nicht, sondern mach es besser! Das ist eigentlich der Hauptgrund.

Wo genau muss Wildau besser werden?

Carsten Kröning: Wildau ist eine wunderbare Stadt am Rande von Berlin und dem Spreewald. Die Lage an der Dahme und dem wunderbaren Seengebiet ist einzigartig und erinnert mich ein wenig an die Region um den Starnberger See. Dort habe ich zu meiner Studentenzeit 4 Jahre gelebt. Wildau muss schneller werden bei der Umsetzung von infrastrukturellen Problemen, wie z.B. Straßenverkehr, Wildorado und Gesundheitszentrum. Wir müssen das obere und das untere Wildau verbinden – in den Köpfen und auch verkehrstechnisch. Wir sind eine Hochschulstadt, jedoch im Alltag bemerkt man das nicht. Die Studenten sind kaum sichtbar. Kurzum, in Wildau gibt es noch viel Luft nach oben.

Carsten Kröning

Und wie wollen Sie dabei mithelfen, wo liegen Ihre Stärken

Carsten Kröning: Ich verfüge über ein großes Netzwerk und ich laufe nicht mit Scheuklappen durchs Leben. Ich bin viel unterwegs und immer neugierig, Neues kennenzulernen. Man muss aber auch das Rad nicht ständig neu erfinden.

Auch wenn meine Kritiker mich vielleicht als Holzklotz sehen, habe ich ein großes Herz und bin sehr emphatisch. Daher muss man mich kennenlernen, wenn man sich ein Urteil über mich bilden möchte. Ich bin unermüdlich, wenn ich mich in ein Thema eingearbeitet habe und bringe mich seit Jahren in Wildau ein. Wir müssen alle miteinander reden – da kann es auch mal laut werden und natürlich müssen Kompromisse eingegangen werden. Ich hoffe, dass ich mit meinem Wissen und auch mit meiner Art Wildau noch besser machen kann.

Stichwort Dahme-Nord-Ufer. Tina Fischer von der SPD will dort ein Luftschloss, wofür plädieren Sie?

Carsten Kröning: Dieses Thema ist spannend. Seit nunmehr 15 Jahren ist Tina Fischer Mitglied im Brandenburger Landtag. Sie ist dort für den nördlichen Wahlkreis im LDS zuständig. Mich würde es freuen, wenn sich Tina Fischer für Themen, wie U-Bahn Erweiterung, S-Bahn Erweiterung und für die Autobahnanschlussstelle Kiekebusch einsetzen würde und dies beharrlich und nicht nur im Wahlkampf. Dann gibt es noch so „kleine“ Baustellen wie die S-Bahnhöfe Eichwalde, Zeuthen und KW. Wenn diese Themen fertig sind, dann kann Sie sich gerne um eine weitere Oase in Wildau kümmern. Wildau hat bereits 3-4 parkähnliche Gebiete die leider wenig gepflegt und weiter entwickelt wurden, siehe Tonteich, Kurpark oder die Lauseberge , ganz zu schweigen vom viel gelobten Dahme Uferweg. Diese Themen sind mega wichtig. Das Dahme-Nord-Ufer wird entwickelt werden,  wie, das entscheiden die Wildauer Bürger gemeinsam mit der SVV auf Augenhöhe.

Wildauer stöhnen über stetig steigende Energiekosten. Wie kann diese Spirale für Mieter durchbrochen werden?

Carsten Kröning: Die kommunale Planung Wildaus wird es zeigen. Die Wohnungsgenossenschaft Wildau eG hat gezeigt, wie es funktionieren kann. Ich bin davon überzeugt, dass die Energieversorgung bzw. die notwendige Infrastruktur in kommunaler Hand bleiben muss. Berlin hat gerade ein Wärmenetz teuer zurückgekauft. Wildau hat es in der Hand und ich werde mich für die besten Möglichkeiten einsetzen.

Wildau hat per Beschluss eine Begrenzung der Einwohnerzahl festgelegt. Wildau nennt sich Hochschulstadt, renommierte Unternehmen sind in der Stadt und entwickeln sich. Wie passt das zusammen?

Carsten Kröning: Dazu wurde schon so viel geschrieben. Die Stadt entscheidet über nahezu jeden Bauantrag. Glauben Sie mir, ich weiß von was ich spreche. Also wozu dieser Beschluss, der mittlerweile sogar schon wieder von den Akteuren aufgeweicht wurde? So wurde das Gebiet am Stichkanal einfach mal etwas grösser gemacht, um einen Investor zu gefallen. Der Beschluss der Begrenzung der Einwohnerzahl ist meiner Meinung nach eine Beruhigungspille für die Ur-Wildauer.

Befürworter der Begrenzung begründen sie mit Defiziten in der Infrastruktur. Was muss denn passieren, dass sie tauglich gemacht wird?

Carsten Kröning: Einfach mal die Probleme angehen und nicht so viel reden und verkomplizieren. Zum Beispiel ist eine weitere Unterführung so wichtig für Wildau, weil wir den Durchgangsverkehr bewerkstelligen müssen. Die interkommunale Zusammenarbeit halte ich hier besonders wichtig, die ich auch unbedingt vorantreiben würde. Leider fällt es auf, dass sich Wildau gerade an dieser so wichtigen interkommunalen Zusammenarbeit immer wieder herauszieht. Dann wird z. B. auch der kommunale Radweg ständig kleingeredet und warum nutzen wir eigentlich nicht die Telematik der TH Wildau, um kluge digitale Konzepte für Wildau zu entwickeln? Wenn nicht Wildau mit seinen klugen Köpfen ( Fraunhofer und RKI und Hochschule ) wer dann? Wildau hat noch viel ungenutztes Potential.

Tiefe Gräben ziehen sich durch die politische Landschaft der Stadt, besonders im Wahlkampf spürt man das. Wildauer sehnen sich nach Eintracht. Wie kann die wieder zustande kommen?

Carsten Kröning: Ganz einfach, das Bürgerbündnis wählen. Spaß zur Seite. Kommunikation in urbanen Räumen ist das Stichwort. Wo können wir uns im öffentlichen Raum in Wildau zusammensetzen? Die klassische Kneipenpolitik fehlt. Wildau ist ein „Dorf“ mit 11.000 Einwohnern und manchmal kennen sich die Mieter drei Blöcke weiter nicht. Wildau hat meines Erachtens ein historisches Kommunikationsproblem, das obere und das untere Wildau, die Mitte Wildau mit seinem Geschosswohnungsbau und dann die Einfamilienhaus-Bereiche. Alle diese Bereiche brauchen endlich ein urbanes Zentrum und dann noch einen kleinen flexiblen Wildau-Rufbus. Der Rest kommt von ganz alleine, da bin ich mir sicher.

8 Responses to Kommunalwahl: Zur Sache, Carsten Kröning!

  1. DerSpaziergänger
    10. Juni 2024 at 16:13

    @ Besorgte BürgerIn:

    Ich bemühte die Gendersprache, weil die Geschlechterspezifik uns ja lehrt, dass sie sehr wandelbar ist!!
    Betrachten Sie es als strategischen Gedanken!
    Nun Ihre Einschätzung meiner mangelnden Grundschulkenntnisse zeugt doch eher von einer fundamentierten Überheblichkeit und Arroganz.

    Um Ihnen nochmal einen Tipp zu geben: sprechen Sie einfach die Hausmeister an, sie lösen Ihr Problem ganz schnell. Da bin ich mir sicher.

  2. Besorgter Bürger
    9. Juni 2024 at 16:24

    (Der) Besorgte Bürger – deutsch 1. (in Worten ERSTE) Klasse.
    Sie scheinen ja den kompletten Überblick zuhaben. Vielleicht liegt es aber auch an der Betriebsblindheit, dass Sie nichts zu meckern haben?
    Keine Antwort nötig.

  3. DerSpaziergänger
    9. Juni 2024 at 12:25

    @Besorgte Bürgerin ?:

    Ich konnte bei meiner täglichen Runde nur wenige Dixis entdecken.

    Da bin ich froh, dass es Sie offensichtlich nur ganz wenige Mieter mit aktuellen Baumaßnahmen betrifft. Wie lange wurde denn nicht saniert? Seit wann stauten sich die Veränderungen an?

    Übrigens kenne ich die Hausmeister alle namentlich. Freundlich, kompetent und hilfsbereit.

  4. Besorgter Bürger
    9. Juni 2024 at 10:25

    Hallo lieber Spaziergänger, ich würde sagen immer den Dixiklos nach. Und in die Aufgänge kommt man auch super rein, offen für alle. Super sicher, gerade Nachts. Umsetzung sieht für mich anders aus. Das traurige ist, dass viel Mieter sich gar nicht mehr trauen etwas gegen diesen Umgang zusagen. Und was die fleißigen Hausmeister betrifft, ja fleißig sind 1 bis 2 sicher, der Rest ist leider auch nur Show. Und Sie müssen meine Kritik auch nicht teilen, dass ist ja das schöne – Meinungsfreiheit. Große Töne können sie bei der WGW alle. Einen sonnigen Sonntag und fallen Sie nicht über den Schutt der noch immer nicht fertigen Sanierungen. Beste Grüße.

  5. DerSpaziergänger
    9. Juni 2024 at 04:00

    @Besorgter Bürger:

    Ich spaziere sehr oft entlang der Wohnungen der WGW, sehe oft die fleißigen Hausmeister und beauftragte Firmen und kenne eine Reihe Mieter. Ich kann Ihre Pauschale Kritik nicht teilen. Machen Sie es mal konkret, wo in der Straße der AWG, der Fichtestrasse, der Jahnstraße oder der Wagnerstraße sieht es Ihren Ausführungen so bedrohlich aus? Ich freue mich auf Ihre Tatsachenberichte.

  6. Besorgter Bürger
    8. Juni 2024 at 09:57

    Leider ist das viel Gerede – bei uns kleinen Bürgern und Mietern schafft er es nicht umzusetzen. Im Gegenteil seit Monaten sehen die Aufgänge in vielen Häusern der WGW so schlimm aus, dass man sich schämt Besuch einzuladen. Und Meister der Elektrotechnik? Das spiegelt sich überhaupt nicht wieder. Überall offene Stellen aus denen ganze Kabelsalate rausragen. Ein Wunder, das noch nichts passiert ist und es den Kindern in den jeweiligen Aufgängen noch gut geht. Eine Runde um die Blöcke der WGW zeigt deutlich, dass er viel reden kann, aber bei der Umsetzung da scheitert es. Also bevor über beide Ohren gelobt wird, vielleicht mal einen Spaziergang durch die Straßen der WGW riskieren. Da von außen an den Klingelanlagen schon deutlich wird, wie Seine Reden in Wirklichkeit aussehen.

  7. René
    5. Juni 2024 at 17:10

    Ich bin überzeugt, dass es an der Zeit ist, dass sich etwas ändert. Und es soll positiv sein. Mit der SPD schaffen wir diese Veränderung aber nicht. Ich kenne fast alle vom Bürgerbündnis und bin fest überzeugt, dass die Leute dabei nur eine Motivation haben: Wildau für alle besser zu machen.

  8. Petra Wendland
    5. Juni 2024 at 12:16

    Gleiches Streben hätte ich gern auch in Zeuthen, Eichwalde…
    Wir Menschen wollen mündig, körperlich und geistig gesund altern, aber immer mehr Voraussetzungen brechen weg (Ärzte, Läden, Kultur, Kneipen, Post, Banken…). Wir brauchen eine gut durchdachte und zügig umgesetzte Infrastruktur (passable Geh-/Radwege und Buslinien zu den umliegenden Einkaufs- und Gesundheitseinrichtungen, gute Schulen, Erholungsplätze) sowie eine auf den Mittelstand orientierte Politik ohne Maßlosigkeit und Luftschlösser.
    M.E. fällt und steht damit ein lebensbejahendes Für- und Miteinander.
    Bitte wählt die Richtigen, die Ungemütlichen, die anpacken statt nur zu zwitschern !

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